2. Petrus 2 – Der Aufstieg und Fall falscher Lehrer

A. Fakten über falsche Lehrer

1. Die Gegenwart und das Wirken falscher Lehrer

2. Petrus 2, 1

2. Petrus 2, 1
Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.

  1. Es gab aber auch falsche Propheten: So wie es heilige Menschen Gottes gab, die vom Heiligen Geist getrieben geredet haben (2. Petrus 1, 21), so gab es auch falsche Propheten und falsche Lehrer, damals wie heute. Petrus sagte, dass das eine Tatsache und keine Möglichkeit sei; und er sagte, sie seien unter euch, nicht nur außerhalb der Kirche.
    1. „Es gab unter den Juden nicht nur heilige Menschen Gottes, die durch göttliche Inspiration prophezeiten, sondern da waren auch falsche Propheten, deren Prophetien aus ihrer eigenen Phantasie herrührten, und viele in die Irre leiteten.“ (Clarke)
  2. Die heimlich verderbliche Sekten einführen: Falsche Lehrer arbeiten heimlich. Das heißt nicht, dass ihre Lehre geheim ist, aber die verführerische Natur ihre Lehre ist verborgen. Kein falscher Lehrer präsentiert sich jemals als falscher Lehrer.
  3. Verderbliche Sekten: Falsche Lehrer führen verderbliche Sekten (Anm. d. Übers. oder Irrlehren) ein, die zerstören, indem sie uns Lügen über Jesus Christus und sein Werk für uns mitteilen. Durch diese Irrlehren werden Menschen verletzt und zerstört. Eine Irrlehre ist nichts Harmloses.
  4. Indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen: Falsche Lehrer verleugnen den Herrn, der sie erkauft hat. Damit sagt Petrus zumindest, dass sie gerettet zu sein scheinen. Anderenfalls würde Petrus niemals sagen, dass der Herr sie erkauft hat. Zugleich sind sie falsche, zerstörerische Lehrer.
    1. Selbst eine Person, die so etwas wie einen gottgefälligen Wandel und eine Beziehung zu Jesus Christus zu haben scheint, kann immer noch zerstörerische Irrlehren einführen. Oft fügen gute Menschen, die Lügen verbreiten, den größten Schaden zu. Ihre Lügen werden aufgrund des guten Charakters dieser Menschen viel einfacher akzeptiert.
  5. Sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen: Falschen Lehrern wird ein schnelles Verderben verheißen, obwohl sie nach der Meinung vieler nicht schnell genug gerichtet werden.

2. Die Popularität falscher Lehrer

2. Petrus 2, 2

2. Petrus 2, 2
Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.

  1. Viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen: Das erinnert uns daran, dass falsche Lehrer populär sein können. Nur weil etwas erfolgreich ist und jede Menge Nachfolger hat oder eine große Menschenmenge anzieht, bedeutet das nicht, dass das von Gott ist. Wir wissen, dass Gottes Werk immer Frucht tragen wird, aber das Werk des Teufels kann auch zunehmen.
    1. Der erschütterndste Aspekt des Werkes falscher Lehrer ist nicht, dass sie unter euch sind (2. Petrus 2, 1). Falsche Lehrer waren schon immer und werden auch immer unter Christen sein. Der erschütterndste Fakt ist, dass ihnen so viele Christen auf ihren verderblichen Wegen nachfolgen.
  2. Um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden: Wenn falsche Lehrer am Werk sind und Menschenmengen ihnen nachfolgen, wird der Weg der Wahrheit verlästert. Gottes heiliger Name und Ehre werden entehrt.

3. Die Strategie und das Schicksal falscher Lehrer

2. Petrus 2, 3

2. Petrus 2, 3
Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten; aber das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht.

  1. Aus Habsucht: Falsche Lehrer nutzen Habsucht – sowohl ihre eigene als auch die in ihren Nachfolgern. Viele falsche Lehrer, sowohl heute als auch in früheren Zeiten, präsentieren ein Evangelium, das bis ins Innerste von Selbstsucht geprägt ist. All dies wird mit betrügerischen Worten präsentiert, weil falsche Lehre sich niemals selbst ankündigt.
  2. Das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht: Petrus versichert uns, dass es ein zukünftiges Gericht über falsche Lehrer geben wird. Obwohl es so scheint, als ob sie Erfolg haben, ist ihr Gericht längst vorbereitet. Gottes Zorn ergießt sich über sie, selbst indem er ihnen erlaubt, fortzufahren und so mehr und mehr Verachtung und Unbarmherzigkeit in sich selbst anzuhäufen.

B. Gott weiß, wie er sich sowohl der Gerechten als auch der Gottlosen annimmt

1. Die Gottlosen werden gerichtet werden

2. Petrus 2, 4-6

2. Petrus 2, 4-6
Denn wenn Gott die Engel nicht verschonte, die gesündigt hatten, sondern sie in Fesseln der Finsternis in den Abgrund warf, um sie zum Gericht aufzubewahren, und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern [nur] Noah, den Verkündiger der Gerechtigkeit, als Achten bewahrte, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte, und auch die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und so zum Untergang verurteilte, womit er sie künftigen Gottlosen zum warnenden Beispiel setzte,

  1. Wenn Gott die Engel nicht verschonte, die gesündigt hatten: Gott richtete diese bösen Engel, indem er sie in Fesseln der Finsternis verwahrte. Offensichtlich sind einige gefallene Engel in Gefangenschaft, während andere ungehindert als Dämonen auf der Erde aktiv sind.
    1. Die Sünde von Engeln kann in zwei grundlegende Kategorien eingeteilt werden: Die ursprüngliche Rebellion einiger Engel gegen Gott, und die Sünde der ‚Söhne Gottes‘, welche in 1. Mose 6, 1-2 beschrieben wird.
    2. Es ist klar, dass zu irgendeiner Zeit Engelswesen eine Zeitspanne der Wahl und der Prüfung hatten, bei der ihre zukünftige Bestimmung festgelegt wurde. „Wie lange diese Probezeit für sie dauern würde und was der spezielle Test ihrer Treue war, wissen wir nicht; noch wissen wir tatsächlich was ihre Sünde war; noch wann oder wie sie fielen. Judas sagt, dass sie ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, was darauf hinzuweisen scheint, dass sie mit ihrem Los unzufrieden waren und höhere Ehren oder vielleicht himmlische Herrschaft anstrebten.“ (Clarke)
    3. Es kann sein, dass die Sünde Satans und seiner Engel (Offenbarung 12, 4+7) durch den Plan Gottes für die Menschheit veranlasst wurde.
      1. Der Mensch ist nach dem Bilde Gottes geschaffen (1. Mose 1, 26) und Engel sind es nicht. Satan und seine Engel ärgerten sich über diesen Plan, dass ein Wesen erschaffen wurde, das näher mit Gott verbunden sein würde als sie es waren.
      2. Obwohl die Menschheit in Bezug auf Würde unter den Engeln steht (Hebräer 2, 6-7a, 2. Petrus 2, 11), ist es die Aufgabe der Engel, der Menschheit zu dienen (Hebräer 1, 14; 2, 7-8; Psalm 91, 11-12). Satan und seine Engel ärgerten sich über einen Plan, der ihnen befehlen würde, niedrigeren Wesen zu dienen.
      3. Die erlöste Menschheit wird in ihrer Ehre und Stellung über alle Engelswesen emporgehoben (1. Korinther 6, 3; 1. Johannes 3, 2). Satan und seine Engel ärgerten sich über einen Plan, der diese geringeren Wesen auf Positionen über ihnen erheben würde.
    4. „Der Ursprung war die Bewunderung ihrer eigenen Begabungen, dies wurde durch Stolz und Ehrgeiz bestätigt, durch Neid vervollkommnet, und durch die Verfügung, die menschliche Natur in und durch Christus über die Engel zu erhöhen, in Gang gesetzt.“ (Trapp)
    5. Gleichzeitig können wir nicht endgültig sagen, dass wir wissen, warum die Engel sündigten, weil die Heilige Schrift uns nicht mehr als ein paar Andeutungen gibt.
  2. Sondern sie in Fesseln der Finsternis in den Abgrund warf: Weil sie ihre angemessene Stellung nicht bewahrten, werden sie jetzt in Fesseln der Finsternis gehalten. Ihre sündige Jagd nach Freiheit brachte sie in Gefangenschaft.
    1. Diejenigen, die auf die Freiheit bestehen, das zu tun, was auch immer sie wollen, sind wie diese Engel: so ‚frei‘, dass sie mit Fesseln der Finsternis gebunden sind (eine ausdrucksstarke poetische Beschreibung ihrer elenden Gefangenschaft). Wahre Freiheit kommt durch Gehorsam.
    2. In den Abgrund warf: Das altgriechische Wort für Abgrund ist wörtlich Tartarus. In der griechischen Mythologie war Tartarus die unterste Hölle, ein Ort der Bestrafung für rebellische Götter. Petrus übernahm dieses Wort, um von einem Ort der Bestrafung für die Engel, die gesündigt hatten, zu sprechen.
    3. Engel haben ein hohes Amt und einen hohen Dienst für Gott; doch war es für sie immer noch möglich, zu fallen. Wir sollten das als Warnung für uns betrachten. Genauso können wir verstehen, dass es uns möglich ist, auf mancherlei Weise schlimmer zu sündigen als diese Engel es taten. „Ich entgegne, dass der Teufel bisher noch nie die freie Gnade und die sterbende Liebe abgelehnt hat; der Teufel hat dem Heiligen Geist noch nie in seinem eigenen Gewissen widerstrebt; der Teufel hat noch nie die Gnade Gottes abgelehnt. Diese höchsten Gipfel der Boshaftigkeit werden nur von euch erreicht, die ihr Hörer des Evangeliums seid, und seine kostbare Botschaft doch missachtet.“ (Spurgeon)
  3. Und wenn er die alte Welt nicht verschonte: Gott richtete die alte Welt, die Welt vor Noahs Sintflut, weil der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse (1. Mose 6, 5).
  4. Und auch die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und so zum Untergang verurteilte: Gott richtete die Städte Sodom und Gomorra und machte sie zu einem Beispiel für sein Gericht denn das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß, und ihre Sünde ist sehr schwer (1. Mose 18, 20).
  5. Womit er sie künftigen Gottlosen zum warnenden Beispiel setzte: Diese drei Beispiele des Gerichts zeigen uns das wichtige Prinzip, dass Petrus hervorheben möchte.
      1. Gott richtete die Engel, die gesündigt hatten, also ist niemand zu hoch, um gerichtet zu werden.
      2. Gott richtete die alte Welt vor der Sintflut, also passt Gott seine Bewertung nicht an menschliche Maßstäbe an, indem er nur Menschen mit anderen Menschen vergleicht.
      3. Gott richtete Sodom und Gomorra, also können selbst die Erfolgreichen gerichtet werden.
    1. Daher haben die Gottlosen keinen Grund zu denken, dass sie Gottes Gericht entfliehen könnten. Ihr kommendes Gericht ist sicher. Wie Jesus es in Lukas 10, 10-12, für diejenigen, die die Wahrheit ablehnen, gesagt hat. „Es wird Sodom an jenem Tag erträglicher gehen.

2. Die Gerechten werden errettet werden

2. Petrus 2, 7-9

2. Petrus 2, 7-9
Während er den gerechten Lot herausrettete, der durch den zügellosen Lebenswandel der Frevler geplagt worden war (denn dadurch, dass er es mit ansehen und mit anhören musste, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken), so weiß der Herr die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber zur Bestrafung aufzubewahren für den Tag des Gerichts.

  1. Während er den gerechten Lot herausrettete: Petrus hat uns schon gesagt, wie der Herr Noah bewahrt hatte (2. Petrus 2, 5). Jetzt zeigt er uns, dass der Herr den gerechten Lot herausrettete.
    1. „Die Bewahrung und Errettung Lots gab dem Apostel die Gelegenheit anzumerken, dass Gott sowohl erretten wie auch zerstören konnte – genau so heftig wie seine Güte ihn dazu brachte, den gerechten Lot zu retten, brachte ihn seine Gerechtigkeit dazu, die Aufrührer in den bereits angeführten Beispielen zu zerstören.“ (Clarke)
  2. Während er den gerechten Lot herausrettete: Lot war in Gottes Augen gerecht, obwohl es vielleicht für andere schwer war, seine Gerechtigkeit zu sehen. Doch die Boshaftigkeit von Sodom und Gomorra quälte seine gerechte Seele Tag für Tag.
    1. Die Seele Lots wurde gequält, aber er versagte darin, mit gottgefälligen Handlungen darauf zu reagieren und sich selbst und seine Familie von der Gottlosigkeit Sodoms und Gomorras zu trennen. Der Herr rettete Lot wegen seiner rechtschaffenen Seele; doch Lot verlor alles andere wegen seiner zu engen Verbundenheit mit diesen gottlosen Städten.
  3. So weiß der Herr die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erretten: So wie der Herr Lot errettete, weiß er auch, wie er uns von den Versuchungen rettet, die uns begegnen, und er weiß, wie er die Ungerechten für den Tag des Gerichts zur Bestrafung aufbewahrt. Wir können auf Gottes Errettung des Gottesfürchtigen vertrauen, weil sie genauso gewiss ist wie sein Gericht über die Ungerechten.
    1. So weiß der Herr: Wir können unser Vertrauen in großer Zuversicht darauf setzen. Oftmals wissen wir nicht wie, aber der Herr weiß wie. Das ist sowohl für das Leben als auch für die Lehre ein gutes Prinzip. „Zum Beispiel begegnen uns manchmal verwirrende Lehren; vielleicht trachten wir danach, zwischen der Vorherbestimmung Gottes und der Freiheit menschlicher Handlung einen Kompromiss herzustellen. Es ist besser, nicht zu weit in diese tiefen Wasser hinaus zu waten, damit wir uns nicht in einem Abgrund verlieren. ‚Der Herr weiß es‘.“ (Spurgeon)
    2. Den Ungerechten wurde etwas reserviert: Für sie wurde ein Platz für den Tag des Gerichts reserviert. Aber Gläubige haben keine solche Reservierung. Gott wird uns vom Tag des Gerichts, von der Zeit des Zorns, den er auf die Erde ausschüttet, erlösen (Offenbarung 3, 10).
    3. „Gemäß der Revised Version (Anm. d. Übersetzers: engl. Bibelübersetzung), und ich denke, diese Übersetzung ist korrekt, hat das Gericht schon begonnen. Der Herr weiß, wie er damit weitermacht, auch jetzt die Ungerechten zu bestrafen.“ (Spurgeon)
    4. „Wenn jemand gut etwas dazu sagen, dass ‚der Herr weiß, wie er die Seinen errettet‘, dann Petrus, denn er war auf seltsame Art und Weise errettet worden, Apostelgeschichte 12.“ (Trapp) In Apostelgeschichte 12 errettete Gott Petrus auf wundervolle Art und Weise aus dem Gefängnis und er übergab Herodes einem schmerzhaften Gericht. Gott weiß, wie man beides tun kann.

C. Eine Beschreibung der Ungerechten unter ihnen

1. Sie sind fleischlich und stolz

2. Petrus 2, 10-11

2. Petrus 2, 10-11
Das gilt besonders für die, welche in unreiner Lust dem Fleisch nachlaufen und die Herrschergewalt verachten. Verwegen und frech, wie sie sind, fürchten sie sich nicht, Majestäten zu lästern, wo doch Engel, die an Stärke und Macht größer sind, kein lästerndes Urteil gegen sie bei dem Herrn vorbringen.

  1. Das gilt besonders für die, welche … dem Fleisch nachlaufen: Diese Ungerechten sind in besonderer Weise für das Gericht vorgemerkt. Sie leben nach dem Fleisch, nicht dem Geist entsprechend, und sind von unreiner Lust gekennzeichnet.
  2. Verwegen und frech: Diese Ungerechten sind stolz, sie verachten jegliche Autorität. In ihrer Anmaßung machen sie sogar geistliche Mächte (Satan und seine Dämonen), von denen die Engel selbst nicht abfällig reden, schlecht. Stattdessen weisen die Engel sie im Namen des Herrn zurecht.
    1. Viel von dem, was im Namen von geistlicher Kriegsführung stattfindet, zeigt diese Art von Stolz und Anmaßung. Während wir unsere Autorität in Jesus anerkennen, verstehen wir, dass wir sie nur in Jesus haben – und wir überlassen ihm allein das lästernde Urteil.
  3. Wo doch Engel, die an Stärke und Macht größer sind, nicht ein lästerndes Urteil gegen sie beim Herrn vorbringen: Hier stellt Petrus das Verhalten derjenigen, die dem Fleisch nachlaufen, dem von Engeln, das heißt treuen Engeln, gegenüber. Die treuen Engel lästerten oder übertrieben nicht in dem, was sie gesagt haben oder wie sie die Sünden anderer präsentiert haben; diejenigen, die dem Fleisch nachliefen, taten das.

2. Ihr geistlicher Untergang ist besiegelt

2. Petrus 2, 12-13a

2. Petrus 2, 12-13a
Diese aber, wie unvernünftige Tiere von Natur zum Fang und Verderben geboren, lästern über das, was sie nicht verstehen, und werden in ihrer Verdorbenheit völlig zugrunde gerichtet werden, indem sie so den Lohn der Ungerechtigkeit empfangen. Sie halten die Schwelgerei bei Tage für ihr Vergnügen;

  1. Wie unvernünftige Tiere von Natur: Da sie im Fleisch wirken, und nicht im Geist, sind sie wie Tiere. Sie sind nur zur Zerstörung geeignet (zum Fang und Verderben geboren) und sie sind unwissend.
  2. Indem sie so den Lohn der Ungerechtigkeit empfangen: Die Ungerechten werden für ihre Bosheit ‚bezahlt‘ werden – und ihr fleischliches Leben wird den Lohn der Ungerechtigkeit empfangen.
    1. „Was diese bösen Menschen, die Petrus’ Leute beunruhigten, taten, war zu sagen, dass sie Christus liebten und ihm dienten, während die Dinge, die sie lehrten und taten, eine vollständige Verleugnung von Christus darstellten.“ (Barclay)

3. Eine Liste der Sünden der falschen Lehrer

2. Petrus 2, 13b-17

2. Petrus 2, 13b-17
Als Schmutz- und Schandflecken tun sie groß mit ihren Betrügereien, wenn sie mit euch zusammen schmausen. Dabei haben sie Augen voller Ehebruch; sie hören nie auf zu sündigen und locken die unbefestigten Seelen an sich; sie haben ein Herz, das geübt ist in Habsucht, und sind Kinder des Fluchs. Weil sie den richtigen Weg verlassen haben, sind sie in die Irre gegangen und sind dem Weg Bileams, des Sohnes Beors, gefolgt, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte; aber er bekam eine Zurechtweisung für seinen Frevel: Das stumme Lasttier redete mit Menschenstimme und wehrte der Torheit des Propheten. Diese Leute sind Brunnen ohne Wasser, Wolken, vom Sturmwind getrieben, und ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbehalten in Ewigkeit.

  1. Tun sie groß mit ihren Betrügereien: Die Gegenwart dieser gottlosen, falschen Lehrer ist im Leib Christi gefährlich und hat einen zerstörerischen Einfluss, sie täuschen nicht nur andere, sondern auch sich selbst.
    1. „Das Wort, welches mit Aufruhr (Anmerk. d. Übers. in der engl. KJV) [groß tun] übersetzt wird, stammt ursprünglich von einem Wort, das ‚zerbrechen‘ bedeutet, denn es gibt nichts, dass die Sinne der Menschen zerbricht und entmannt so wie Aufruhr und Schwelgerei; Luxus saugt den Geist eines Menschen aus und löst ihn auf.“ (Trapp)
  2. Dabei haben sie Augen voller Ehebruch: Ihr Herz ist auf das Fleisch ausgerichtet, und ihre Augen sind voller Ehebruch, sowohl geistlich als auch sexuell. Sie beuten die Unbeständigen aus, damit diese sich ihnen anschließen (sie locken die unbefestigten Seelen an sich).
    1. Wortwörtlich schrieb Petrus, dass ihre Augen voll sind von einer ehebrecherischen Frau. „Sie sind scharf auf jedes Mädchen, dass sie sehen; sie betrachten jedes weibliche Wesen als potenzielle Ehebrecherin.“ (Green)
  3. Sie haben ein Herz, das geübt ist in Habsucht: Sie sind ausgerüstet, aber nicht für den Dienst, sondern nur für selbstsüchtigen Gewinn – sie sind wahrhaft Kinder des Fluchs. Wir alle trainieren unser Herz in etwas, entweder trainieren wir es in Habsucht und Lust oder in Gottgefälligkeit.
    1. „Die Metapher entstammt den agonistae in den griechischen Wettkämpfen, die sich in solchen Disziplinen wie Ringen, Boxen, Laufen übten, in denen sie vorhatten, bei den öffentlichen Wettkämpfen anzutreten. Diese Personen hatten ihr Herz in schändlichen Praktiken geschult; sie hatten sich darin geübt, bis sie in allen Künsten der Verführung, der Übervorteilung und jeder Art des Betrugs perfekte Experten waren.“ (Clarke)
  4. Sind sie … dem Weg Bileams … gefolgt: Sie sind wie Bileam, der der größten Sünde schuldig war – andere in die Sünde zu führen und das um seines eigenen Gewinnes willen. Bileam musste durch ein stummes Lasttier zurückgehalten werden, weil er nicht auf Gott hörte.
  5. Diese Leute sind Brunnen ohne Wasser: Diese gottlosen falschen Lehrer sind leer – so nutzlos wie Brunnen ohne Wasser – und wie Wolken, die nur Dunkelheit, aber keinen Regen bringen, der das Land versorgt.

4. Die Anziehungskraft der falschen Lehrer

2. Petrus 2, 18-19

2. Petrus 2, 18-19
Denn mit hochfahrenden, leeren Reden locken sie durch ausschweifende, fleischliche Lüste diejenigen an, die doch in Wirklichkeit hinweggeflohen waren von denen, die in die Irre gehen. Dabei verheißen sie ihnen Freiheit, obgleich sie doch selbst Sklaven des Verderbens sind; denn wovon jemand überwunden ist, dessen Sklave ist er auch geworden.

  1. Mit hochfahrenden, leeren Reden: Die Botschaft der gottlosen, falschen Lehrer ist leer und ohne echten geistlichen Inhalt, obwohl sie mit großen Worten aufgebläht ist. Ihren Reiz übt sie auf fleischliche Lüste in ihrer Zuhörerschaft, so wie die Volksmassen, die von Jesus Brot haben wollten, aber Jesus selbst nicht haben wollten aus (Johannes 6, 25-27+47-66).
  2. Dabei verheißen sie ihnen Freiheit, obgleich sie doch selbst Sklaven des Verderbens sind: Sie versprechen Freiheit, aber Freiheit kann niemals im Fleisch gefunden werden, nur in Gottes Geist. Freiheit wird nicht in dem gefunden, was Jesus uns geben kann, sondern nur in Jesus selbst. Wenn wir Freiheit in der falschen Art und Weise suchen, werden wir Sklaven des Verderbens (von Zerfall und Tod).
  3. Dessen Sklave ist er auch geworden: Indem sie vom Fleisch und den falschen Lehrern überwältigt wurden, wurden diese bedauerlichen Menschen zu Sklaven von beidem.

5. Die Gefahr des Abfallens und des Nachlaufens hinter falschen Lehrern

2. Petrus 2, 20-22

2. Petrus 2, 20-22
Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste. Denn es wäre für sie besser, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder umkehren, hinweg von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot. Doch es ist ihnen ergangen nach dem wahren Sprichwort: »Der Hund kehrt wieder um zu dem, was er erbrochen hat, und die gewaschene Sau zum Wälzen im Schlamm.«

  1. So ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste: Es ist für eine Person besser, niemals eine Sache über Jesus gewusst zu haben, als etwas von der Wahrheit zu hören, es für eine Zeit lang festzuhalten, und dann später zu verwerfen. Größere Offenbarung geht mit größerer Verantwortung einher.
    1. Ihr letzter Zustand ist für sie schlimmer als der erste weil sie
      zu den Befleckungen der Welt zurückgekehrt sind. „Diese [Befleckungen] werden miasmata genannt, Dinge, die infizieren, verschmutzen und besudeln… St. Augustinus hat dieses Bild verbessert: ‚Die ganze Welt‘, sagt er ‚ist ein großer kranker Mann, der ausgestreckt von Osten nach Westen und von Norden nach Süden liegt; und um diesen großen kranken Mann zu heilen, kam der allmächtige Arzt vom Himmel herab.‘“
  2. Denn es wäre für sie besser, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten: Petrus beschrieb ein Bild, das sicherlich den Anschein erweckt, dass Menschen ihr Heil verlieren könnten.
      1. Er spricht von denjenigen, die den Befleckungen der Welt entflohen sind.
      2. Er spricht von denjenigen, die dies durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus getan haben.
      3. Er spricht von denjenigen, die einmal den Weg der Gerechtigkeit erkannt haben.
    1. Christen debattieren auf engagierte Art und Weise den Sachverhalt, ob es für einen echten Christen möglich ist oder nicht, abzufallen und verdammt zu werden. Vielleicht ist der beste Zugang, das Thema zu verstehen, zu sagen, dass es sicherlich wahr ist, dass diejenigen, die errettet erscheinen – diejenigen, auf die die Beschreibung des Petrus hier zutrifft – an einem Ort enden können, an dem es besser für sie wäre, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten.
    2. In Bezug auf diese sagen diejenigen mit einem reformierten Standpunkt, dass sie tatsächlich niemals errettet waren; diejenigen mit einem arminianischen Standpunkt werden sagen, dass sie tatsächlich gerettet waren und ihre Errettung verloren haben. Sich an diesem Punkt heftig zu spalten, obwohl er sich auf Dinge fokussiert, die man durch äußerliche Beobachtung nicht wissen kann, scheint in die Kategorie derjenigen zu fallen, die an Streitfragen und Wortgefechten kranken, wie in 1. Timotheus 6, 4 beschrieben wird.
  3. Der Hund kehrt wieder um zu dem, was er erbrochen hat: Das Wesen des Hundes wird hier, dadurch wie er zum Erbrochenen des Fleisches und der Welt wieder umkehrt, dargestellt. Er ist wie die unvernünftigen Tiere, welche in 2. Petrus 2, 12 beschrieben sind, mehr Tier als gottgefällig, weil er für das Fleisch lebt.
    1. „Der Hund, der die Verdorbenheit im Innern, dadurch, dass er es erbricht, losgeworden ist, kann es nicht in Ruhe lassen; er geht und schnüffelt von Neuem an dem Erbrochenen.“ (Green)

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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