Apostelgeschichte 25 – Paulus vor Festus

A. Paulus beruft sich auf den Kaiser, um eine Verschwörung gegen sein Leben zu verhindern

1. Als der Nachfolger von Felix sein Amt antritt, wollen die jüdischen Ankläger von Paulus, den Fall gegen Paulus erneut verhandeln

Apostelgeschichte 25, 1-3

Apostelgeschichte 25, 1-3
Als nun Festus in der Provinz angekommen war, zog er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem. Da wurden der Hohepriester und die Vornehmsten der Juden bei ihm vorstellig gegen Paulus und redeten ihm zu, und sie baten es sich als eine Gunst gegen ihn aus, dass er ihn nach Jerusalem holen ließe; dabei planten sie einen Anschlag, um ihn unterwegs umzubringen.

  1. Als nun Festus in der Provinz angekommen war: Apostelgeschichte 24 endete mit dem Übergang von der Statthalterschaft des Antonius Felix zu der des Porcius Festus. Felix war zweifellos ein schlechter Mann, aber die Geschichte lehrt uns, dass Festus im Grunde ein guter Mann war. Er regierte, trotz aller Probleme, die ihm Felix hinterließ, gut.
    1. Die Aussage „zog er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem“ deutet auf die gute und dynamische Führung von Festus hin. Nach seiner Ankunft in Cäsarea, der Hauptstadt der Provinz Judäa, machte er sich sofort auf den Weg nach Jerusalem, also in die wahrscheinlich wichtigste Stadt der Provinz.
  2. Da wurden der Hohepriester und die Vornehmsten der Juden bei ihm vorstellig gegen Paulus und redeten ihm zu: Obwohl es zwei Jahre her war, blieb der Fall Paulus für die religiösen Führer immer noch wichtig. Sie hofften darauf, dass Paulus nun wieder vor ihnen in Jerusalem erscheinen müsse.
    1. Wir können sehen, dass die ausgedehnte Inhaftierung von Paulus in Cäsarea mit Blick auf die mörderischen Absichten der religiösen Führer in Wirklichkeit eine günstige Schutzhaft war. Die Haft war nach den Jahren seines harten Missionsdienstes auch eine Zeit der Ruhe und des Auftankens und bereitete ihn auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vor.
  3. Und sie baten es sich als eine Gunst gegen ihn aus, dass er ihn nach Jerusalem holen ließe; dabei planten sie einen Anschlag, um ihn unterwegs umzubringen: Die religiösen Führer wussten, dass Paulus in jedem fairen Prozess freigesprochen werden würde. Deshalb wollten sie eigentlich nicht, dass Paulus erneut vor Gericht gestellt würde; sie wollten vielmehr einen Anschlag auf ihn verüben und ihn ermorden, bevor der Prozess überhaupt stattfinden konnte.
    1. Das waren religiöse Männer, religiöse Leiter. Ihre Handlungen zeigen die Gefahr einer Religion, die nicht in lebendigem Kontakt mit Gott steht. Wenn deine Religion dich zu einem Lügner und Mörder macht, dann stimmt etwas mit deiner Religion nicht.
    2. „Wir sehen eine Zunahme der Verdorbenheit. In Apostelgeschichte 23, wo zum ersten Mal ein Komplott zur Ermordung des Paulus begann, sehen wir, dass die Fanatiker dafür verantwortlich waren. Nun stellen wir in Apostelgeschichte 25 fest, dass die Führer genau das in Gang setzen, woran sie früher nur am Rande beteiligt waren.“ (Boice)

2. Festus weigert sich, Paulus in Jerusalem erneut vor Gericht zu stellen

Apostelgeschichte 25, 4-6a

Apostelgeschichte 25, 4-6a
Festus jedoch antwortete, Paulus werde in Cäsarea in Verwahrung gehalten, er selbst aber werde in Kürze wieder abreisen. So lasst nun, sprach er, eure Bevollmächtigten mit hinabziehen; und wenn eine Schuld an diesem Mann ist, sollen sie ihn anklagen! Nachdem er aber mehr als zehn Tage bei ihnen gewesen war, zog er nach Cäsarea hinab,

  1. Festus jedoch antwortete, Paulus werde in Cäsarea in Verwahrung gehalten: Wir wissen nicht, ob Festus die Absichten der jüdischen Führer kannte oder nicht. So oder so lehnte er es ab, ihrer Bitte, um einen Ortswechsel nachzukommen. Dies war eine weitere Art und Weise, wie Gott Paulus schützte.
  2. So lasst nun, sprach er, eure Bevollmächtigten mit hinabziehen; und wenn eine Schuld an diesem Mann ist, sollen sie ihn anklagen: Festus war bereit, Paulus erneut vor Gericht zu stellen, um die Angelegenheit zu klären. Dennoch bestand er darauf, dass dies nicht in Jerusalem, sondern in Cäsarea geschehen würde.

3. Festus nimmt den Prozess in Cäsarea wieder auf

Apostelgeschichte 25, 6b-8

Apostelgeschichte 25, 6b-8
Und am folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus vorführen. Und als dieser erschien, stellten sich die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, ringsherum auf und brachten viele und schwere Anklagen gegen Paulus vor, die sie nicht beweisen konnten, während er sich so verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas verbrochen!

  1. Setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus vorführen: Wieder einmal stand Paulus vor einem nichtjüdischen Herrscher, angeklagt von religiösen Führern vor Gericht. Wie zuvor war Paulus‘ Leben in Gefahr, sollte er für schuldig befunden werden.
  2. Brachten viele und schwere Anklagen gegen Paulus vor, die sie nicht beweisen konnten: Wie zuvor erhoben die religiösen Führer Anschuldigungen gegen Paulus ohne Beweise dafür zu haben. Daraufhin stützte sich Paulus vertrauensvoll sowohl auf die Beweise als auch auf seine erkennbare Integrität.
    1. Viele Personen in der Bibel waren das Ziel von falschen Anschuldigungen (wie Joseph und Daniel). Doch in einem anderen Sinn ist jeder Nachfolger Jesu durch den Ankläger der Brüder (Offenbarung 12, 10) das Ziel falscher Anschuldigungen. Zum Glück ist es Gott der und rechtfertigt, und Christus, der zur Rechten Gottes für uns eintritt und (Römer 8, 33-34).

4. Paulus beruft sich auf den Kaiser

Apostelgeschichte 25, 9-12

Apostelgeschichte 25, 9-12
Festus aber, der sich die Juden zu Dank verpflichten wollte, antwortete dem Paulus und sprach: Willst du nach Jerusalem hinaufziehen und dich dort hierüber von mir richten lassen? Aber Paulus sprach: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, dort muss ich gerichtet werden! Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie du selbst sehr wohl weißt. Denn wenn ich im Unrecht bin und etwas begangen habe, was den Tod verdient, so weigere ich mich nicht zu sterben. Wenn aber ihre Anklagen nichtig sind, so kann mich niemand ihnen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser! Da besprach sich Festus mit seinem Rat und antwortete: Du hast dich auf den Kaiser berufen; zum Kaiser sollst du gehen!

  1. Festus aber, der sich die Juden zu Dank verpflichten wollte: Obwohl er ein guter Mann war, verstand Festus auch, dass es für ihn wichtig war, ein gutes Verhältnis zum jüdischen Volk seiner Provinz zu haben und zu pflegen.
  2. Willst du nach Jerusalem hinaufziehen und dich dort hierüber von mir richten lassen? Festus fand es schwierig, den Fall zu entscheiden. Paulus‘ Stellung als römischer Bürger hinderte Festus offenbar daran, die Verlegung des Prozesses nach Jerusalem anzuordnen, also befragte er Paulus dazu.
    1. Es wäre interessant zu wissen, ob Festus von dem Komplott zur Ermordung des Paulus wusste oder nicht. Wenn er es wusste, dann fragte er Paulus wissentlich, ob dieser in einen Hinterhalt laufen und ermordet werden. Wenn er es nicht wusste, dann dachte er lediglich, dass dies den religiösen Führern gefallen würde, wenn der Prozess in Jerusalem stattfinden würde.
  3. Aber Paulus sprach: „Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, dort muss ich gerichtet werden! … Ich berufe mich auf den Kaiser!“ Paulus durchschaute den Plan derer, die ihn umbringen wollten. Vielleicht geschah es durch übernatürliche Erkenntnis, oder vielleicht durch einen gottgegebenen gesunden Menschenverstand und eine logische Schlussfolgerung der vergangenen Geschehnisse. Deshalb verlangte er, sich vor dem Kaiser vor Gericht zu verantworten.
    1. Paulus wollte das Martyrium zu Recht und weise abwenden, wenn er konnte. Er hatte keine Angst davor, den Löwen gegenüberzutreten, aber er wollte seinen Kopf nicht in das Maul eines Löwen stecken, wenn er es vermeiden konnte.
    2. Paulus‘ Forderung ergab Sinn. Er war überzeugt davon, dass die Beweise auf seiner Seite waren und dass er in einem fairen Prozess gewinnen konnte. Er hatte auch allen Grund, sich zu fragen, ob sein derzeitiger Richter (Festus) mit seinen Anklägern, den religiösen Führern unter den Juden, sympathisierte.
  4. Ich berufe mich auf den Kaiser: Es war das Recht eines jeden römischen Bürgers, dass sein Fall von dem Kaiser selbst angehört wurde, nachdem die ersten Prozesse und Berufungen zu keinem befriedigenden Urteil führten. Es handelte sich tatsächlich um eine Berufung an den obersten Gerichtshof des Römischen Reiches.
    1. „Gott, der Gerichte eingesetzt hat, gibt auch seinem Volk die Freiheit, sie rechtmäßig zu nutzen.“ (Calvin, zitiert von Hughes)
    2. Paulus wandte sich speziell an Kaiser Nero, der später ein berüchtigter Feind der Christen war. Aber in den ersten fünf Jahren seiner Herrschaft wurde Nero unter dem Einfluss der guten Männer um ihn herum als weiser und gerechter Herrscher angesehen. Paulus hatte zu dieser Zeit keinen Grund zu glauben, dass Nero gegen Christen sein würde.

B. Paulus‘ Anhörung vor König Agrippa

1. Herodes Agrippa und Bernice besuchen Cäsarea

Apostelgeschichte 25, 13-14a

Apostelgeschichte 25, 13-14a
Als aber etliche Tage vergangen waren, kam der König Agrippa mit Bernice nach Cäsarea, um Festus zu begrüßen. Und als sie sich mehrere Tage dort aufgehalten hatten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor

  1. Kam der König Agrippa mit Bernice nach Cäsarea: Herodes Agrippa II. regierte ein Gebiet des Römischen Reiches im Nordosten von Festus‘ Provinz. Agrippa war als Experte für jüdische Bräuche und religiöse Angelegenheiten bekannt. Obwohl er in diesem Fall keine Zuständigkeit für Paulus hatte, war seine Anhörung in dieser Angelegenheit für Festus hilfreich.
    1. Der Urgroßvater eben jenes König Agrippas hatte versucht, Jesus als Baby zu töten; sein Großvater hatte Johannes den Täufer enthaupten lassen; sein Vater hatte den ersten Apostel Jakobus zum Märtyrer gemacht. Nun stand Paulus vor dem nächsten in der Reihe der Herodes, Herodes Agrippa.
    2. Bernice war die Schwester von Agrippa. In der weltlichen Geschichtsschreibung gibt es Gerüchte, dass ihre Beziehung inzestuös war.
    3. Herodes Agrippa II. herrschte zwar nicht über ein großes Territorium, aber er hatte einen großen Einfluss, weil der Kaiser ihm das Recht gab, die Angelegenheiten des Tempels in Jerusalem und die Ernennung des Hohenpriesters zu beaufsichtigen.
  2. Legte Festus dem König die Sache des Paulus vor: Festus, der neu in seiner Position und vielleicht nicht mit jüdischen Traditionen und Bräuchen vertraut war, schien durch den Rechtsfall von Paulus etwas verwirrt zu sein. Obwohl es nicht genügend Beweise gab, um Paulus zu verurteilen, gingen seine Ermittlungen daher weiter.
    1. Der Fall war für Festus wahrscheinlich wegen des Mangels an konkreten Beweisen verwirrend. Aber natürlich gab es nicht genügend Beweise, um Paulus wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu verurteilen, denn er hatte kein Unrecht getan! Das war Grund genug für einen Freispruch.
    2. Dieses Erscheinen vor König Agrippa war in der Tat eine Anhörung und kein Prozess; Agrippa war in dieser Angelegenheit nicht zuständig. Dennoch konnte er einen wichtigen Einfluss auf Festus ausüben.

2. Festus erläutert König Agrippa, der zu Besuch war, Paulus‘ Fall

Apostelgeschichte 25, 14b-22

Apostelgeschichte 25, 14b-22
Und sprach: Es ist ein Mann von Felix gefangen zurückgelassen worden; seinetwegen wurden, als ich in Jerusalem war, die obersten Priester und Ältesten der Juden vorstellig und verlangten seine Verurteilung. Ich antwortete ihnen, es sei nicht der Brauch der Römer, einen Menschen dem Tod preiszugeben, ehe der Angeklagte die Kläger vor Augen habe und Gelegenheit erhalte, sich der Klage wegen zu verteidigen. Als sie nun hier zusammengekommen waren, setzte ich mich ohne irgendeinen Aufschub am folgenden Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen. Als nun die Kläger auftraten, brachten sie über ihn gar keine Klage wegen Sachen vor, die ich vermutet hatte; sondern sie hielten ihm einige Streitfragen vor, die ihre besondere Religion betrafen und einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. Da ich aber nicht wusste, wie ich über diese Sache eine Untersuchung anstellen sollte, fragte ich, ob er nach Jerusalem ziehen und sich dort hierüber richten lassen wolle. Da sich aber Paulus darauf berief, dass er bis zur Entscheidung des Kaisers in Gewahrsam bleiben wollte, befahl ich, ihn in Haft zu behalten, bis ich ihn zum Kaiser sende. Agrippa aber sprach zu Festus: Ich möchte den Menschen auch gerne hören! Und er antwortete: Morgen sollst du ihn hören!

  1. Sie verlangten seine Verurteilung: Die religiösen Führer hofften, dass Festus sich gegen Paulus entscheiden würde, ohne jemals die Verteidigungsrede von Paulus gehört zu haben.
  2. Es sei nicht der Brauch der Römer: Festus berief sich auf die starke Tradition und das Rechtssystem. Er würde Paulus nicht ohne einen fairen Prozess verurteilen.
  3. Brachten sie über ihn gar keine Klage wegen Sachen vor, die ich vermutet hatte: Festus war überrascht und dachte, dass ihre Vorwürfe gegen Paulus unwichtig seien. Ihre Anschuldigungen konzentrierten sich auf Fragen, die ihre besondere Religion betrafen und einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe.
    1. Es ist amüsant, sich vorzustellen, wie die religiösen Führer bei Festus dagegen protestieren, dass Paulus nicht aufhört, über den auferstandenen Jesus zu sprechen, und hofften, dass der Gouverneur Paulus dazu bringen wird, damit aufzuhören.
    2. Die Worte „ein gewisser Jesus“ (Anmerkung Übersetzer: ‚gewisser‘ steht in der englischen King James Bibel, aber nicht in der deutschen Schlachter Übersetzung) zeigen, dass Festus nicht viel über Jesus wusste. Es ist gut, sich daran zu erinnern, dass die großen und wichtigen Menschen zur Zeit von Paulus nicht viel über Jesus wussten, und man es ihnen sagen musste. „Brüder, deshalb müssen wir weiterhin Jesus Christus predigen, weil er noch so wenig bekannt ist. Die meisten Menschen in dieser Stadt wissen so wenig über Jesus wie Festus es damals tat.“ (Spurgeon)
  4. Einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe: Die begrenzte Kenntnis, die Festus bezüglich der Predigt von Paulus hatte, zeigt, dass Paulus in seiner Predigt den Tod und die Auferstehung Jesu betonte.
    1. Es zeigt somit auch, dass Paulus das Kreuz betont hat. Es ist schwer zu glauben, dass Festus davon wusste, dass Paulus vom Tod Jesu predigte, ohne davon gehört zu haben, wie Jesus starb.
  5. Ich möchte den Menschen auch gerne hören: Agrippas Neugierde bedeutete, dass Paulus eine weitere Gelegenheit haben würde, einem heidnischen Herrscher von der Wahrheit Gottes zu berichten. Dies wäre für Paulus in dem Zeitraum von Apostelgeschichte 24-26 die dritte Gelegenheit dieser Art (Felix, Festus und jetzt Agrippa).

3. Der Gefangene Paulus wird vor Agrippa, Bernice und Festus gebracht

Apostelgeschichte 25, 23

Apostelgeschichte 25, 23
Am folgenden Tag nun kamen Agrippa und Bernice mit großem Prunk und gingen mit den Obersten und den angesehensten Männern der Stadt in den Gerichtssaal, und dann wurde Paulus auf Befehl des Festus gebracht.

  1. Am folgenden Tag nun kamen Agrippa und Bernice mit großem Prunk: Dies war mehr als eine Beweisaufnahme, es war ein Ereignis. Es fand in einem Gerichtssaal statt, und alle Obersten und die angesehensten Männer der Stadt waren dabei. Dies war eine weitere außergewöhnliche Gelegenheit für Paulus.
  2. Dann wurde Paulus auf Befehl des Festus gebracht: Umringt von den wichtigen und mächtigen Menschen von Cäsarea und darüber hinaus, kam Paulus in den Gerichtssaal. Der ganze Prunk sollte vermitteln, wer wichtig und wer unwichtig war.
    1. Die meisten Anwesenden – möglicherweise mit Ausnahme des Apostels Paulus – schätzten nicht richtig ein, wer wichtig war und wer nicht. Paulus hatte eine Autorität und eine Würde, die größer war als die aller wichtigen Personen bei dieser Anhörung.
    2. „All diese sehr wichtigen Leute wären sehr überrascht und nicht wenig schockiert gewesen, wenn sie die jeweiligen Einschätzungen späterer Generationen, über sie und den Gefangenen, der jetzt vor ihnen stand, um seinen Fall darzulegen, hätten vorhersehen können.“ (Bruce)

4. Festus gibt bei der Anhörung von Paulus vor Agrippa eine Eröffnungserklärung ab

Apostelgeschichte 25, 24-27

Apostelgeschichte 25, 24-27
Und Festus sprach: König Agrippa und ihr Männer, die ihr mit uns anwesend seid! Da seht ihr den, um dessentwillen mich die ganze Menge der Juden anging in Jerusalem und hier, indem sie laut schrien, er dürfe nicht länger leben. Weil ich aber feststellte, dass er nichts getan hat, was den Tod verdient, und er selbst sich auch auf den Kaiser berufen hat, so habe ich beschlossen, ihn abzusenden. Ich weiß jedoch dem Herrn nichts Gewisses über ihn zu schreiben. Darum habe ich ihn euch vorgeführt, und besonders dir, König Agrippa, damit ich nach erfolgter Untersuchung etwas zu schreiben weiß. Denn es scheint mir unvernünftig, einen Gefangenen abzusenden, ohne die gegen ihn erhobenen Klagen anzugeben.

  1. Weil ich aber feststellte, dass er nichts getan hat, was den Tod verdient: Es war wichtig für Lukas, diese Worte des Festus festzuhalten. Sie machen deutlich, dass Festus begriff, dass Paulus unschuldig war.
  2. Damit ich nach erfolgter Untersuchung etwas zu schreiben weiß: Festus wollte diesen Prozess nutzen, um einen offiziellen Schriftsatz für den bevorstehenden Prozess von Paulus vor dem Kaiser vorzubereiten.
    1. Festus konnte Paulus einfach nicht mit einem Brief zum Kaiser schicken, in dem stand: „Ich weiß wirklich nicht, wessen dieser Mann beschuldigt wird, und er hat wahrscheinlich kein Verbrechen begangen und ist unschuldig, aber ich dachte, ich sollte ihn trotzdem zu Ihnen schicken“. Das war keine Art, sich bei dem Kaiser beliebt zu machen.
  3. Denn es scheint mir unvernünftig, einen Gefangenen abzusenden, ohne die gegen ihn erhobenen Klagen anzugeben: Paulus war so unschuldig, dass Festus die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weder beschreiben noch präzisieren konnte.

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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