Römer 8 – Ein neues und wunderbares Leben im Geist

A. Das Leben im Geist verglichen mit dem Leben im Fleisch

1. Keine Verdammnis

Römer 8, 1

Römer 8, 1
So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.

  1. So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr: Die einfache Aussage, dass es keine Verdammnis mehr gibt, gilt denen, die in Christus Jesus sind. Da Gott der Vater Jesus nicht verdammt, kann der Vater auch nicht diejenigen verdammen, die in Jesus sind. Sie sind nicht verdammt, sie werden nicht verdammt, und sie können nicht verdammt werden.
    1. Das so von Paulus ist wichtig. Es bedeutet, dass das, was er sagt, aus einem logischen Argument hervorgeht. Es ist, als ob Paulus seine Aussage mit den Worten beginnt: „Ich kann beweisen, was ich hier sage“. Das ist es, was er beweist: Wenn wir eins mit Jesus sind und er unser Haupt ist, können wir nicht verdammt werden. Man kann das Haupt nicht freisprechen und die Hand verurteilen. Man kann den Fuß nicht ertränken, solange der Kopf außerhalb des Wassers ist. Wenn wir mit ihm verbunden sind, hören wir das Urteil: ‚Keine Verdammnis‘.
    2. In Christus: „Dieser Satz besagt, dass zwischen Christus und den Gläubigen eine mystische und geistliche Einheit besteht. Dies wird manchmal dadurch ausgedrückt, dass Christus in ihnen ist … und hier durch ihr Sein in Christus. Christus ist durch seinen Geist in den Gläubigen, und die Gläubigen sind durch den Glauben in Christus“. (Poole)
    3. Das Urteil lautet nicht ‚weniger Verdammnis‘. Das ist es, woran viele glauben – sie glauben, dass sich unser Ansehen in Jesus verbessert hat. Es hat sich nicht verbessert, es hat sich völlig verändert, es hat sich in einen Zustand verwandelt, in dem es keine Verdammnis mehr gibt.
    4. Vielleicht müssen wir die Kehrseite betrachten: Wenn Du nicht in Jesus Christus bist, gibt es für Dich Verdammnis. „Es ist keine angenehme Aufgabe für uns, über diese Angelegenheit sprechen zu müssen; aber wer sind wir, dass wir um angenehme Aufgaben bitten sollten? Was Gott in der Heiligen Schrift bezeugt hat, ist die Summe und Substanz dessen, was die Knechte des Herrn den Menschen bezeugen sollen. Wenn ihr nicht in Christus Jesus seid und nach dem Fleisch wandelt, seid ihr der Verdammnis nicht entkommen“. (Spurgeon)
  2. Keine Verdammnis: Dieser Ort der Zuversicht und des Friedens kommt nach der Verwirrung und dem Konflikt, die Römer 7 geprägt haben. Jetzt blickt Paulus auf Jesus und findet seinen Platz in ihm. Aber dieses Kapitel ist mehr als nur die Antwort auf Römer 7; es verbindet die Gedanken vom Anfang des Briefes miteinander.
    1. Römer 8 beginnt mit keiner Verdammnis; es endet mit keiner Trennung, und dazwischen gibt es keine Niederlage.
  3. Die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist: Diese Worte sind in den ältesten Handschriften des Römerbriefs nicht zu finden und stimmen nicht mit dem Kontext überein, in dem Paulus hier schreibt. Sie wurden wahrscheinlich von einem Abschreiber hinzugefügt, der entweder einen Fehler gemacht hat oder dachte, er könne Paulus ‚helfen‘, indem er diese Worte aus Römer 8, 4 hinzufügte.
    1. Es stimmt zwar, dass diejenigen, die in Christus sind, nicht gemäß dem Fleisch, sondern gemäß dem Geist wandeln sollten, aber dies ist keine Bedingung dafür, dass auch für sie gilt: Keine Verdammnis. Unsere Stellung in Jesus Christus ist der Grund dafür, dass wir den Status Keine Verdammnis haben.
    2. „Die gelehrtesten Männer versichern uns, dass es kein Teil des Originaltextes ist. Ich kann jetzt nicht auf die Gründe für diese Schlussfolgerung eingehen, aber sie sind sehr gut und solide. In den ältesten Abschriften fehlt er, die Bibelübersetzungen unterstützen ihn nicht, und die Kirchenväter, die viel aus der Schrift zitiert haben, zitieren diesen Satz nicht.“ (Spurgeon)
  4. Keine Verdammnis: Wir erhalten diese glorreiche Aussage von Gottes Gericht. Wir erhalten sie, obwohl wir es zweifellos verdient haben, verdammt zu werden. Wir erhalten diesen Status, weil Jesus die Verurteilung, die wir verdient haben, auf sich genommen hat und wir nun in ihm leben. So wie er nicht verdammt ist, sind auch wir es nicht mehr.

2. Der Unterschied zwischen dem Leben im Geist und dem Leben im Fleisch

Römer 8, 2-4

Römer 8, 2-4
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war —, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte, damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.

  1. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.: Das Gesetz der Sünde und des Todes war ein starkes und scheinbar absolutes Gesetz. Jede Sünde, die wir begehen, und jeder Friedhof, den wir sehen, beweist es. Aber das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus ist noch stärker, und das Gesetz des Geistes befreit uns vom Gesetz der Sünde und des Todes.
    1. Wir sind frei vom Gesetz der Sünde. Auch wenn er es zwangsläufig tut, muss der Christ nicht sündigen, denn er wurde von der Herrschaft der Sünde befreit. Wir sind frei vom Gesetz des Todes; der Tod hat daher keine dauerhafte Macht mehr über den Gläubigen.
    2. Römer 8, 1 teilt uns mit, dass wir frei von der Schuld der Sünde sind. Römer 8, 2 beschreibt, dass wir frei sind von der Macht der Sünde.
  2. Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war: Das Gesetz kann vieles tun. Es kann uns leiten, uns lehren und uns über den Charakter Gottes informieren. Aber das Gesetz kann unserem Fleisch keine Energie geben; es kann uns den Maßstab geben, aber es kann uns nicht die Kraft geben, Gott zu gefallen.
    1. Morris, zitiert Manson: „Das mosaische Gesetz hat Recht, aber keine Macht; das Gesetz der Sünde hat Macht, aber nicht Recht; das Gesetz des Geistes hat sowohl Recht als auch Macht.“
    2. „Das Gesetz ist uns gegenüber schwach, weil wir ihm gegenüber schwach sind: Die Sonne kann einem blinden Auge nicht leuchten, was nicht daran liegt, dass sie selbst unfähig wäre, sondern nur daran, dass der Gegenstand, auf den sie scheint, es ist.“ (Poole)
  3. Darin war es schwach durch das Fleisch: Das Gesetz ist schwach, weil es zu unserem Fleisch spricht. Es kommt zu fleischlichen Menschen und spricht zu ihnen als fleischliche Menschen. Aber der Geist verwandelt uns durch die Kreuzigung des alten Menschen und verleiht uns den neuen Menschen – ein Prinzip, das höher ist als das des Fleisches.
    1. „Ein Weinstock bringt seine Trauben nicht auf Anordnung des Parlaments hervor; sie sind die Frucht des Lebens des Weinstocks selbst; so wird das Verhalten, das dem Maßstab des Reiches Gottes entspricht, nicht durch irgendeine Forderung hervorgebracht, auch nicht durch die Forderung Gottes, sondern sie ist die Frucht der göttlichen Natur, die Gott als Ergebnis dessen gibt, was er in und durch Christus getan hat.“ (Hooke)
  4. Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war —, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte: Das Gesetz konnte die Sünde nicht besiegen; es konnte sie nur aufdecken. Nur Jesus kann die Sünde besiegen, und genau das hat er getan durch das was er am Kreuz vollbracht hat.
  5. Indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde: Um die Sünde zu besiegen, musste Jesus denen gleich werden, die durch sie gebunden waren, indem er in der gleichen Gestalt wie das Fleisch unter uns war. Unter der Einwirkung des Heiligen Geistes hat Paulus seine Worte hier sorgfältig gewählt, um darauf hinzuweisen, dass Jesus nicht das sündige Fleisch war, sondern sich völlig mit ihm gleichgestellt hat.
    1. Wir können nicht sagen, dass Jesus im Fleisch der Sünde zu uns kam, weil er sündlos war. Wir können nicht sagen, dass Jesus in der gleichen Gestalt wie das Fleisch zu uns gekommen ist, weil er wirklich ein Mensch war, nicht nur wie ein Mensch. Aber wir können sagen, dass Jesus in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde zu uns kam, weil er zwar ein Mensch war, aber selber nicht gesündigt hat.
    2. Und die Sünde im Fleisch verurteilte: Die Sünde wurde im Fleisch Jesu verurteilt, da er die Verurteilung auf sich nahm, die wir verdienten. Da wir in Christus sind, wird die Verdammnis aufgehoben, die wir verdienen.
  6. Damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde: Weil Jesus die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit erfüllt hat und weil wir in Christus sind, erfüllen wir das Gesetz. Das Gesetz ist in uns in Bezug auf den Gehorsam erfüllt, weil Jesu Gerechtigkeit für die unsere steht. Das Gesetz ist in Bezug auf die Strafe in uns erfüllt, weil jede vom Gesetz geforderte Strafe auf Jesus ausgegossen wurde.
    1. Paulus sagt nicht, dass wir die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit erfüllen. Er sagt ausdrücklich, dass die gerechte Forderung des Gesetzes in uns erfüllt ist. Sie wird nicht durch uns erfüllt, sondern in uns.
    2. Einfach ausgedrückt: Jesus ist unser Stellvertreter. Jesus wurde wie ein Sünder behandelt, damit wir als rechtschaffene Menschen behandelt werden können.
  7. Die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist: Die Menschen, die sich daran erfreuen, sind diejenigen, die nicht gemäß dem Fleisch, sondern gemäß dem Geist wandeln. Ihr Leben ist vom Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist, und nicht vom Gehorsam gegenüber dem Fleisch geprägt.
    1. Gott will, dass der Geist über unser Fleisch herrscht. Wenn wir dem Fleisch erlauben, über den Geist zu herrschen, sehen wir uns durch die sündigen Muster und die Verzweiflung gebunden, die das Leben von Paulus in seinem Kampf in ‚Römer 7‘ geprägt haben. Unser Wandeln – das Muster unseres Lebens – muss dem Geist und nicht dem Fleisch gemäß sein.
    2. Im Geist wandeln bedeutet, dass der Kurs, die Richtung, der Fortschritt des eigenen Lebens vom Heiligen Geist gelenkt wird. Es ist eine kontinuierliche und fortschreitende Bewegung.
    3. „Achtet genau darauf, dass das Fleisch da ist: Er läuft ihm nicht nach, aber es ist da. Es ist da, strebt und kämpft, ärgert und betrübt, und es wird da sein, bis er in den Himmel aufgenommen wird. Es ist da wie eine fremde und verhasste Kraft, aber nicht da, um über ihn zu herrschen. Er läuft ihm nicht hinterher und gehorcht ihr auch nicht so recht. Er lässt sich nicht von dem Fleisch leiten und erlaubt ihm nicht, ihn in die Rebellion zu treiben.“ (Spurgeon)

3. Warum es sinnlos ist, zu versuchen Gott im Fleisch zu gefallen

Römer 8, 5-8

Römer 8, 5-8
Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht. Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden, weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht; und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen.

  1. Trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht: Paulus zeigt uns einen einfachen Weg, wie wir feststellen können, ob wir im Geist oder im Fleisch wandeln – indem wir einfach sehen, wonach unser Verstand trachtet. Der Verstand ist das strategische Schlachtfeld, auf dem das Fleisch und der Geist gegeneinander kämpfen.
    1. Wir sollten nicht denken, dass diejenigen, die nach dem trachten, was dem Fleisch entspricht, nur berüchtigte Sünder sind. Sie mögen edle Menschen sein, die gute Absichten haben. Petrus meinte es gut, als er Jesus sagte, er solle das Kreuz meiden, aber die Antwort die Jesus ihm gab, hatte es in sich: denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich! (Matthäus 16, 23).
  2. Denn das Trachten des Fleisches ist Tod: Wenn wir uns auf die Dinge des Fleisches besinnen (das Trachten nach dem Fleisch), bringen wir den Tod in unser Leben. Aber im Geist zu wandeln, bringt uns Leben und Frieden.
    1. Wir müssen uns jedoch vor einer falschen Spiritualität hüten und sehen, dass Paulus das Fleisch als ein Instrument unserer Rebellion gegen Gott bezeichnet. Paulus spricht nicht von den normalen körperlichen und emotionalen Bedürfnissen, an die wir denken können, sondern nur von der sündhaften Befriedigung dieser Bedürfnisse.
  3. Weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist: Das Fleisch kämpft gegen Gott, weil es nicht gekreuzigt und dem Herrn Jesus Christus ausgeliefert werden will. Es will nicht nach Galater 5, 24 leben: Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.
    1. Paulus sagte nicht, dass der fleischliche Geist in Feindschaft mit Gott lebt – er drückte es noch stärker aus. Das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott. „Es ist nicht schwarz, sondern Schwärze; es ist nicht feindlich gesinnt, sondern die Feindschaft selbst; es ist nicht verdorben, sondern die Verdorbenheit selbst; es ist nicht rebellisch, sondern die Rebellion selbst; es ist nicht bösartig, sondern die Bosheit selbst. Das Herz ist zwar trügerisch, aber es ist positiv trügerisch; es ist das Böse im Allgemeinen, die Sünde im Besonderen, es ist das Destillat, die Quintessenz alles Bösen; es ist nicht neidisch auf Gott, sondern es ist neidisch; es ist nicht feindlich gesinnt, sondern es ist die Feindschaft selbst.“ (Spurgeon)
  4. Denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht: Wir können versuchen, im Leben Gutes zu tun, ohne dem Gesetz Gottes unterworfen zu sein. Wir hoffen vielleicht, dass wir Gott durch gute Werke ‚Verpflichtungen‘ auferlegen können, weil wir denken, dass Gott uns etwas schuldet. Aber das funktioniert nicht. Und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen, auch wenn das Fleisch religiöse Dinge tut, die von den Menschen bewundert werden.
    1. Newell über Römer 8, 7: „Es gibt wohl keinen Text in der Heiligen Schrift, der besser beschreibt, wie schrecklich verloren der Mensch im Fleisch ist.“

4. Christen sind in die Lage versetzt, im Geist zu leben

Römer 8, 9-11

Römer 8, 9-11
Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

  1. Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt: Da der Heilige Geist jedem Gläubigen bei der Wiedergeburt geschenkt wird, hat jeder Christ ein Element in sich, das höher und mächtiger ist als das Fleisch.
    1. „Viele aufrichtige Menschen befinden sich geistlich noch im Bußdienst von Johannes dem Täufer. Ihr Zustand ist praktisch der des Kampfes in Römer Sieben, wo weder Christus noch der Heilige Geist erwähnt werden, sondern nur eine erweckte, aber nicht befreite Seele, die kämpft und das Gefühl hat, ‚schuldig‘ zu sein, und nicht weiß, dass sie in Christus voll und ganz angenommen und durch den Heiligen Geist versiegelt worden ist.“ (Newell)
  2. Wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein: Das bedeutet, dass jeder Gläubige den Heiligen Geist hat. Es ist irreführend, die Christen in ‚geisterfüllte‘ und ‚nicht geisterfüllte‘ Christen zu unterteilen. Wenn eine Person nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, ist sie überhaupt kein Christ.
    1. Viele versäumen es jedoch, das christliche Leben in der ständigen Fülle des Geistes zu leben, weil sie nicht ständig mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, wie Paulus in Epheser 5, 18 geboten hat. Sie haben keine Erfahrung mit dem, worüber Jesus sprach, als er die Flüsse lebendigen Wassers beschrieb, die aus dem Gläubigen fließen (Johannes 7, 37-39).
    2. Woher weiß man, dass man den Geist hat? Stelle Dir diese Fragen:
      1. Hat der Geist dich zu Jesus geführt?
      2. Hat der Geist in dir den Wunsch erweckt, Jesus zu ehren?
      3. Führt der Geist dich dazu, mehr wie Jesus zu sein?
      4. Ist der Geist in deinem Herzen am Werk?
  3. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen: Weil Jesus in uns lebt, ist der alte Mensch (der Leib) tot, aber der Geist lebt und regiert und wird sein Heil auch durch unsere sterblichen Leiber durch die Auferstehung ausleben.
    1. Wir sind nicht nur in Christus (Römer 8, 1), sondern Er ist auch in euch, und weil Gott kein sündhaftes Zuhause haben kann, musste der Leib (der alte Mensch) sterben, als Jesus hereinkam.

B. Unsere Verpflichtung: im Geist zu leben

1. Wir sind dem Geist verpflichtet, nicht dem Fleisch

Römer 8, 12-13

Römer 8, 12-13
So sind wir also, ihr Brüder, dem Fleisch nicht verpflichtet, gemäß dem Fleisch zu leben! Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben.

  1. So sind wir also, ihr Brüder, dem Fleisch nicht verpflichtet, gemäß dem Fleisch zu leben: Das Fleisch (wiederum im engen Sinne des sündigen Fleisches das gegen Gott rebelliert) hat uns nichts Gutes gegeben. Wir sind also nicht dazu verpflichtet, es zu versorgen oder zu verhätscheln. Wir sind dem Herrn verpflichtet, nicht dem Fleisch.
  2. Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben: Paulus erinnert uns ständig daran, dass das Leben nach dem Fleisch mit dem Tod endet. Wir brauchen diese Erinnerung, weil wir oft getäuscht werden, wenn wir glauben, dass das Fleisch uns das Leben anbietet.
  3. Wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben: Wenn wir aber durch den Geist die Taten des Leibes töten (das sündige Fleisch zwingen, sich dem Geist zu unterwerfen), müssen wir es durch den Geist tun. Sonst werden wir wie die Pharisäer und geistlich stolz.
    1. Paulus sagt uns, dass wir nicht nur durch das Werk des Geistes gerettet werden, sondern dass wir auch durch den Geist leben müssen, wenn wir wachsen und der Heiligkeit im Herrn nachstreben wollen. Wir können nicht wie einige unter den Galatern sein, die dachten, sie könnten im Geist beginnen, aber dann durch das Fleisch geistliche Vollkommenheit erlangen Galater 3, 3).

2. Im Geist zu leben bedeutet, als Kind Gottes zu leben

Römer 8, 14-15

Römer 8, 14-15
Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!

  1. Dies sind Söhne Gottes: Es ist nur angemessen, dass die Söhne Gottes, durch den Geist Gottes geleitet werden. Wir sollten jedoch nicht denken, dass die Leitung durch den Geist eine Voraussetzung dafür ist, ein Sohn Gottes zu sein. Vielmehr werden wir zuerst Söhne, und dann führt uns der Geist Gottes.
    1. Paulus sagte nicht: „Denn alle, die zur Kirche gehen, das sind die Söhne Gottes“. Er sagte nicht: „Denn alle, die ihre Bibeln lesen, das sind die Söhne Gottes“. Er sagte nicht: „Denn alle, die patriotische Amerikaner sind, das sind die Söhne Gottes.“ Er sagte nicht: „Denn alle, die am Abendmahl teilnehmen, das sind die Söhne Gottes.“ In diesem Text ist das Kriterium ob jemand ein Kind Gottes ist, ob eine Person vom Geist Gottes geleitet wird oder nicht.
    2. Wie führt uns der Heilige Geist?
      1. Wir lassen uns von Ihm leiten.
      2. Wir werden dadurch geführt, dass er uns zieht.
      3. Wir werden von seiner Autorität geführt.
      4. Wir werden geführt, wenn wir mit dem Führenden zusammenarbeiten. „Es heißt nicht: ‚So denn alle, wie vom Geist Gottes getrieben werden‘. Nein, der Teufel ist ein Treiber, und wenn er entweder in Menschen oder in Schweine eindringt, treibt er sie in rasende Wut. Erinnert euch daran, wie die ganze Herde heftig eine steile Stelle hinunter ins Meer rannte. Wann immer wir einen fanatischen und wilden Menschen sehen, welcher Geist auch immer in ihm ist, es ist nicht der Geist Christi.“ (Spurgeon)
    3. Wohin führt uns der Heilige Geist?
      1. Er führt uns zur Buße
      2. Er bringt uns dazu, wenig von uns selbst und viel von Jesus zu halten.
      3. Er führt uns in die Wahrheit.
      4. Er führt uns in die Liebe.
      5. Er führt uns in die Heiligkeit.
      6. Er führt uns zur Nützlichkeit.
  2. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen: Als ein Kind Gottes zu leben bedeutet eine innige, von Freude erfüllte Beziehung zu Gott zu haben, die nicht wie die Knechtschaft ist, die das Gesetz demonstriert und in der wir uns fürchten müssen. Ein Kind Gottes kann eine so enge Beziehung zu Gott haben, dass es schreien kann: Abba, Vater! (Papa!)
  3. Indem wir rufen: Abba, Vater! Es fällt uns leicht, uns vorzustellen, wie Jesus mit dieser freudigen Zuversicht zum Vater spricht, aber wir denken vielleicht, dass wir dafür nicht in Frage kommen. Mach Dir aber klar, dass wir in Christus sind – wir haben das Vorrecht, mit dem Vater genauso umzugehen wie Jesus Christus es tut.
    1. „In der römischen Welt des ersten Jahrhunderts n. Chr. war ein Adoptivsohn ein Sohn, der von seinem Adoptivvater bewusst ausgewählt wurde, um seinen Namen zu erhalten und sein Vermögen zu erben; er stand einem natürlichen geborenen Sohn in nichts nach.“ (Bruce)
    2. Wenn im damaligen Römischen Reich ein Kind adoptiert wurde, änderte sich sein Leben und seine Stellung von Grund auf. Der Adoptivsohn hat sämtliche Rechte in seiner alten Familie verloren und alle neuen Rechte in seiner neuen Familie gewonnen; das alte Leben des Adoptivsohns wurde vollständig ausgelöscht, alle Schulden wurden gestrichen, nichts von dem, was in seiner Vergangenheit geschehen war, konnte mehr gegen ihn verwendet werden.

3. Der Beweis, dass wir Kinder Gottes sind: das Zeugnis des Heiligen Geistes

Römer 8, 16

Römer 8, 16
Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.

  1. Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind: Einfach ausgedrückt, sagt Paulus, dass diejenigen, die Gottes Kinder sind, die durch den Geist Gottes wiedergeboren wurden, ihre wahre Stellung vor Gott kennen, weil der Heilige Geist unserem Geist bezeugt, dass dies so ist.
    1. Das soll nicht heißen, dass es keine Menschen gibt, die fälschlicherweise denken oder annehmen, dass sie Gottes Kinder sind, ohne das Zeugnis des Geistes zu haben. Es gibt auch Christen, deren Köpfe durch geistliche Angriffe so vernebelt sind, dass sie anfangen, die Lüge zu glauben, sie seien doch keine Kinder Gottes. Das Zeugnis des Geistes ist aber immer noch da.
  2. Wir sind Kinder Gottes: Wir brauchen uns nicht zu fragen, ob wir wirklich Christen sind oder nicht. Gottes Kinder wissen, wer sie sind.
    1. Das jüdische Gesetz besagte, dass alles durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen bestätigt werden musste (5. Mose 17, 6). Es gibt zwei Zeugnisse für unsere Rettung: unser eigenes und das des Heiligen Geistes.

4. Der Nutzen und die Verantwortung, die es mit sich bringt, Kinder Gottes zu sein

Römer 8, 17

Römer 8, 17
Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden.

  1. Und wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben: Weil wir in Christus sind, haben wir das Vorrecht, mit dem Vater in Beziehung zu treten, wie Jesus es tut. Deshalb sind wir Erben Gottes und Miterben des Christus.
    1. Ein Kind Gottes zu sein bedeutet auch, ein Erbe zu haben. In Lukas 18, 18 fragte der reiche Oberste Jesus: „Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?“ Aber der reiche Oberste verstand nicht, worum es ging, denn beim Erben geht es nicht darum, etwas zu tun, sondern darum, etwas zu sein – nämlich ein Angehöriger der richtigen Familie.
  2. Wenn wir wirklich mit ihm leiden: Weil wir in Christus sind, sind wir auch berufen, an seinem Leiden teilzuhaben. Gottes Kinder sind nicht immun dagegen geprüft zu werden und Leid zu erfahren.
  3. Wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden: In der Tat ist unsere Teilnahme am gegenwärtigen Leiden eine Voraussetzung für unsere zukünftige Verherrlichung. Für Gott ist das alles Teil des gleichen Pakets das besagt, dass wir ein Kind Gottes sind, egal wie sehr unser Fleisch das Erbe und die Herrlichkeit haben möchte, ohne zu leiden.

C. Wenn man im Geist lebt, ist man fähig, das Leid zu verstehen und zu ertragen

(18) Paulus bewertet das gegenwärtige Leid und unsere künftige Herrlichkeit: Sie können nicht miteinander verglichen werden

Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.

  1. Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit: Es war nicht so, dass Paulus die Leiden der menschlichen Existenz nicht kannte oder nicht verstand; er hat mehr davon erlebt als die meisten von uns heute Dennoch war er der Ansicht, dass die zukünftige Herrlichkeit die gegenwärtigen Leiden bei weitem übertrifft.
  2. Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll: Ohne eine himmlische Hoffnung hielt Paulus das christliche Leben für töricht und tragisch (1. Korinther 15, 19). Doch im Hinblick auf die Ewigkeit ist es die weiseste und beste Entscheidung, die man treffen kann.
  3. An uns geoffenbart: Diese kommende Herrlichkeit wird uns nicht nur offenbart werden, sondern sie wird tatsächlich an uns geoffenbart werden.
    1. Gott hat diese Herrlichkeit gerade jetzt in den Gläubigen gelegt. Im Himmel wird die Herrlichkeit einfach geoffenbart werden. „Die Herrlichkeit wird geoffenbart, nicht geschaffen. Das bedeutet, dass sie bereits vorhanden, aber nicht offensichtlich ist.“ (Morris)

2. Die ganze Schöpfung wartet auf diese kommende Herrlichkeit und freut sich darauf

Römer 8, 19-22

Römer 8, 19-22
Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei. Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, dass auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt;

  1. Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt: Paulus ist der Ansicht, dass die Schöpfung selbst sehnsüchtig auf die Offenbarung der Söhne Gottes wartet. Das liegt daran, dass die Schöpfung wegen der Sünde der Menschen der Vergänglichkeit unterworfen wurde und von der endgültigen Erlösung der Menschen profitieren wird.
    1. Jesaja 11, 6-9 beschreibt diese Erlösung der Schöpfung an jenem Tag: Da wird der Wolf bei dem Lämmlein wohnen und der Leopard sich bei dem Böcklein niederlegen. Das Kalb, der junge Löwe und das Mastvieh werden beieinander sein, und ein kleiner Knabe wird sie treiben. Die Kuh und die Bärin werden miteinander weiden und ihre Jungen zusammen lagern, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Der Säugling wird spielen am Schlupfloch der Natter und der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle der Otter ausstrecken. Sie werden nichts Böses tun, noch verderbt handeln auf dem ganzen Berg meines Heiligtums; denn die Erde wird erfüllt sein von der Erkenntnis des HERRN, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.
  2. Durch den, der sie unterworfen hat: Nur Gott konnte die Schöpfung auf Hoffnung hin unterwerfen. Dies war letztlich weder das Werk eines Menschen noch das des Satans.
  3. Zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes: Davon profitieren nicht nur die Kinder Gottes selbst, sondern auch die ganze Schöpfung. Bis zu diesem Tag seufzt die Schöpfung und liegt in Wehen.
  4. Die Offenbarung der Söhne Gottes: Bestimmte Gruppen mit einer ‚überchristlichen‘ Mentalität nehmen das Bild von der Offenbarung der Söhne Gottes zum Anlass, zu sagen, dass die ganze Schöpfung darauf wartet, dass ihre besondere Gruppe extrem geistlicher Christen in einer unglaublich kraftvollen Weise offenbart wird. Das ist ein komplett egoistisches Hirngespinst.
  5. Die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt: „Die Schöpfung durchlebt keine Todes-, sondern Geburtswehen.“ (Morris)

3. Auch wir seufzen und warten geduldig auf die kommende Herrlichkeit

Römer 8, 23-25

Römer 8, 23-25
Und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes. Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft auch jemand auf das, was er sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit standhaftem Ausharren.

  1. Die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben: dass wir einen Vorgeschmack auf die künftige Herrlichkeit haben. Kann man uns einen Vorwurf machen, wenn wir uns nach der Erfüllung dessen sehnen, was wir in der Erstlingsgabe empfangen haben?
  2. Wir erwarten seufzend die Sohnesstellung: Wir warten auf unsere Sohnesstellung. Obwohl wir in gewissem Sinne bereits adoptiert sind (Römer 8, 15), warten wir in einem anderen Sinne auf die Vollendung unserer Adoption, die bei der Erlösung unseres Leibes geschehen wird.
    1. Gott lässt unseren physischen Körper in seinem Erlösungsplan nicht außer Acht. Sein Plan für diese Körper ist die Auferstehung, wenn dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen muss und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen muss (1. Korinther 15, 53).
  3. So erwarten wir es mit standhaftem Ausharren: Die Vollendung unserer Erlösung liegt noch in weiter Ferne, und doch hoffen wir im Glauben und in standhaftem Ausharren im Vertrauen darauf, dass Gott seinem Wort treu ist und die verheißene Herrlichkeit Wirklichkeit wird.
    1. Morris über das standhafte Ausharren: „Es ist die Haltung des Soldaten, der sich in der Schlacht nicht entmutigen lässt, sondern hartnäckig weiterkämpft, egal wie schwierig es ist.“

4. Die Hilfe Gottes durch den Heiligen Geist steht uns jetzt zur Verfügung

Römer 8, 26-27

Römer 8, 26-27
Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was das Trachten des Geistes ist; denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht.

  1. Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zur Hilfe: Wenn wir schwach sind und nicht genau wissen, wie wir beten sollen, hilft Gott selbst (durch den Heiligen Geist), indem er Fürbitte für uns einlegt.
  2. Mit unausprechlichen Seufzern: Diese Hilfe des Geistes mag das Beten mit der geistlichen Gabe der Zungenrede einschließen (1. Korinther 14, 2+14-15), aber sie ist sicherlich nicht auf das Beten in einer unbekannten Sprache beschränkt.
    1. Es geht einfach um eine Kommunikation, die wir nicht ausdrücken können. Das tiefe Seufzen in uns kann nur durch die Fürsprache des Heiligen Geistes zum Ausdruck gebracht werden.
    2. Das ist natürlich der eigentliche Grund für die Gabe der Zungenrede – sie soll uns in die Lage versetzen, mit Gott auf eine Weise zu kommunizieren, die nicht auf unser eigenes Wissen oder unsere Fähigkeit beschränkt ist, unser Herz vor Gott zu artikulieren. Der Zweck der Zungenrede ist nicht, zu beweisen, dass wir „mit dem Geist erfüllt“ sind oder dass wir besonders geistlich sind.
  3. Wie es Gott entspricht: Die Hilfe des Heiligen Geistes in der Fürbitte ist vollkommen, weil er die Herzen derer erforscht, denen er hilft, und er in der Lage ist, unsere Gebete so zu leiten wie es Gott entspricht.

5. Gottes Hilfe ist ein dauerhaftes Versprechen; er hat die Fähigkeit, alles zum Guten zu wenden und uns zur Verherrlichung zu führen

Römer 8, 28-30

Römer 8, 28-30
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, die er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht.

  1. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind: Gottes Souveränität und Fähigkeit, jeden Aspekt unseres Lebens zu lenken, zeigt sich in der Tatsache, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, auch wenn wir uns den Leiden der jetzigen Zeit stellen müssen (Römer 8, 18). Gott ist in der Lage, dafür zu sorgen, dass selbst diese Leiden zu unserem und seinem Besten dienen.
  2. Alle Dinge: Gott ist in der Lage, alle Dinge zu bewirken, nicht nur einige. Diese Verheißung richtet sich an diejenigen, die Gott im biblischen Verständnis von Liebe lieben, und Gott regelt die Angelegenheiten unseres Lebens, weil wir nach seinem Vorsatz berufen sind.
  3. Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden: Die ewige Verkettung der Dinge, die Gott bewirkt, wird in der Verbindung zwischen ersehen, vorherbestimmt, berufen, gerechtfertigt und verherrlicht gesehen. Gott hat in der Gemeinde in Rom nicht einfach ein Werk begonnen, um sie inmitten ihres gegenwärtigen Leidens im Stich zu lassen.
    1. „Paulus sagt, dass Gott der Urheber unserer Errettung ist, und zwar vom Anfang bis zum Ende. Wir sollen nicht denken, dass Gott nur dann handeln kann, wenn wir ihm gnädigerweise die Erlaubnis dazu geben.“ (Morris)
    2. „Natürlich glaube ich an die Prädestinationslehre, denn sie wird in der Heiligen Schrift klar und deutlich gelehrt. Diese Lehre kann man voraussetzen, auch wenn das Wort nie ausdrücklich verwendet wurde. Es ist eine aufregende Wahrheit, die mich überhaupt nicht stört. Die Tatsache, dass er mich erwählt und ein gutes Werk in mir begonnen hat, beweist, dass er es auch weiterhin tun wird. Er würde mich nicht so weit bringen und mich dann fallen lassen.“ (Smith)
  4. Dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden: Wir müssen uns jedoch an diesem ewigen Plan beteiligen, der in seinem Ziel zum Ausdruck kommt: dass wir dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet sein können; und dies ist ein Prozess, den Gott in Zusammenarbeit mit uns vollzieht, und nicht etwas, was er einfach mit uns ‚tut‘.
  5. Damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern: Das ist der Grund für Gottes Plan. Er nimmt uns in seine Familie auf (Römer 8, 15), um uns Jesus Christus gleich zu machen, damit wir ihm in der Vollkommenheit seines Menschseins gleichen.

D. Der endgültige Sieg des Lebens im Geist

1. Paulus beginnt mit der Zusammenfassung dieses Abschnitts: Ist Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein?

Römer 8, 31

Römer 8, 31
Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?

  1. Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Wenn wir nur die ersten paar Kapitel des Römerbriefes hätten, würden einige glauben, dass Gott gegen uns ist. Wer kann jetzt, da Paulus gezeigt hat, wie weit Gott gegangen ist, um den Menschen von seinem Zorn zu erretten und ihn für den Sieg über Sünde und Tod auszurüsten, noch daran zweifeln, dass Gott für uns ist?
    1. „Unseren schwachen Herzen, die zur Gesetzlichkeit und zum Unglauben neigen, fällt es schwer, diese Worte anzunehmen: Gott ist für uns ... Sie haben Ihn im Stich gelassen; aber Er ist für sie. Sie sind unwissend, aber Er ist für sie. Sie haben noch nicht viel Frucht gebracht; aber Er ist für sie.“ (Newell)
    2. Die meisten Menschen sagen oder denken, dass Gott für sie ist – Terroristen begehen schreckliche Verbrechen und denken dabei, dass Gott für sie ist. Dennoch bewahrt der Heilige Geist diese Aussage mit einem ‚wenn‘, damit wir wissen, dass es nicht so ist, dass Gott für ihn ist, nur, weil ein Mensch glaubt. Gott ist nur für uns, wenn wir durch Jesus Christus mit ihm versöhnt sind.
  2. Wer kann gegen uns sein? Auch wenn die Christen leiden müssen, wenn Gott für sie ist, was macht es dann, wenn andere gegen sie sind? Eine Person plus Gott ergibt eine unbesiegbare Mehrheit.
    1. Wir können natürlich dem Irrtum unterliegen, dass wir glauben, Gott sei für uns, obwohl er es in Wirklichkeit nicht ist (wie es Sektenführer und ähnliche Menschen tun). Doch es lässt sich nicht leugnen, dass Gott für die ist, die in Jesus Christus sind!

2. Der Beweis, dass Gott für uns ist: das Geschenk, das er uns in Jesus Christus gemacht hat

Römer 8, 32

Römer 8, 32
Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?

  1. Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat: Wenn der Vater uns schon sein größtes Geschenk gegeben hat, wie können wir dann denken, dass er uns nicht auch die kleineren Geschenke geben wird?

3. Der Gläubige ist in der Liebe Gottes geborgen

Römer 8, 33-39

Römer 8, 33-39
Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott [ist es doch], der rechtfertigt! Wer will verurteilen? Christus [ist es doch], der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt! Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht:
»Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag;
wie Schlachtschafe sind wir geachtet!«
Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

  1. Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Wir brauchen uns vor keiner Verurteilung zu fürchten. Wenn der oberste Richter sagt, dass wir ‚nicht schuldig‘ sind, wer kann uns dann etwas vorwerfen?
  2. Wer will verurteilen? Wir sind sicher vor jeder Verurteilung. Wenn Jesus unser Fürsprecher ist, der sich für uns einsetzt, wer kann uns dann verdammen?
  3. Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat: Wie auch immer unsere Lebensumstände sein mögen, keines der Leiden der jetzigen Zeit kann uns von der Liebe Gottes trennen. Das führt dazu, dass wir in dem allem weit überwinden.
    1. Earle über Blöße: „Dieser Begriff deutet heute auf Unsittlichkeit, die zur Schau gestellt wird, hin. Damals stand er für einen Mangel an Kleidung, einfach, weil man keine Mittel und Wege hatte, sich welche zu besorgen.“
    2. Schwert: Dieses Wort steht für Hinrichtung. Es ist der einzige Punkt auf der Liste, den Paulus noch nicht persönlich erlebt hatte (1. Korinther 4, 11; 15, 30).
  4. Überwinden wir weit: Wie kann der Christ in all dem weit überwinden?
      1. Er überwindet mit einer größeren Kraft, der Kraft Jesu.
      2. Er überwindet mit einer größeren Motivation, der Herrlichkeit Jesu.
      3. Er überwindet mit einem größeren Sieg und verliert auch in der Schlacht nichts.
      4. Er überwindet mit einer größeren Liebe, bezwingt Feinde mit Liebe und bekehrt Verfolger mit Geduld.
  5. Noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn: Nichts, was gut erscheint, und nichts, was böse erscheint, kann uns von der Liebe Gottes scheiden.

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

Pin It on Pinterest