Hebräer 2 – Jesus, unser älterer Bruder

A. Darum: weil Jesus erhabener ist als die Engel, sollte unsere Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet sein

1. Die Lektion des ersten Kapitels ist: Hör zu. Gleite nicht ab

Hebräer 2, 1

Hebräer 2, 1
Darum sollten wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht abgleiten.

  1. Darum: Der Gebrauch des Wortes ‚darum‘ im Hebräerbrief macht darauf aufmerksam, dass nun ein Prinzip angewandt wird, welches der Verfasser vorher erläutert hat. Die biblische Tatsache, dass Jesus erhabener ist als die Engel, bewirkt Veränderungen in unserem Leben- diese Auswirkung müssen wir nun näher betrachten.
  2. Sollten wir desto mehr auf das achten: Genau das müssen wir tun angesichts der Tatsache, dass Jesus erhabener ist als die Engel. Wir müssen desto mehr auf die Worte Jesu achten. Man könnte davon ausgehen, dass sich diese Ermahnung an Nichtgläubige richtet. Dieser Brief wurde jedoch an Christen geschrieben.
    1. Desto mehr auf das achten: Dies ist nicht nur die Aufforderung, sorgfältig zu hören, sondern auch das zu tun, was wir hören – und wir müssen desto mehr darauf achten. Hierfür bestehen eine gewisse Dringlichkeit und Notwendigkeit.
  3. Damit wir nicht abgleiten: Wenn wir nicht desto mehr darauf achten, werden wir abgleiten. Der Verfasser hatte das Abdriften eines Bootes im Sinn, welches ohne einen festen Anker ganz automatisch abdriftet. Wenn wir nicht fest in der Wahrheit verankert sind, dass Jesus über allem steht, werden wir in die Strömungen der Welt, des Fleisches oder in die Fänge Satans abgleiten und in Gefahr geraten.
    1. Das altgriechische Wort für abgleiten wurde ursprünglich mit der Idee des ‚Ausrutschens‘ verbunden (Dodds). Man beschrieb damit einen Pfeil, der aus dem Köcher rutscht, Schnee, der über eine Landschaft herabrutscht oder Essen, das in die Luftröhre rutscht, so dass man sich verschluckt. Das passiert sehr leicht und man braucht nichts zu tun, um abzugleiten. Wenn jemand von seinem Glauben abfällt, dann geschieht das in der Regel durch langsames Abdriften, nicht plötzlich oder unerwartet.
    2. Der philippinische Kerkermeister fragte Paulus: „Was muss ich tun, dass ich gerettet werde?“ (Apostelgeschichte 16, 30) – Paulus antwortete ihm. Auch auf die Frage „Was muss ich tun, um verloren zu gehen?“ gibt es eine Antwort: ‚Nichts‘. Nichts zu tun reicht völlig aus, um sich von den Strömungen der Welt, des Fleisches und des Teufels mitreißen zu lassen und abzugleiten.
    3. „Um sich vor dem Abdriften zu schützen, muss man Christus sowohl als Anker als auch als Ruder des Lebens haben. Der Anker ist es, der uns mit der Wahrheit fest verbunden hält, während das Ruder uns durch die Wahrheit leitet.“ (Griffith Thomas)

2. Diese Lektion betont folgendes: Wie können wir entkommen, wenn wir eine so große Errettung verachten?

Hebräer 2, 2-4

Hebräer 2, 2-4
Denn wenn das durch Engel gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam den gerechten Lohn empfing, wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? Diese wurde ja zuerst durch den Herrn verkündigt und ist uns dann von denen, die ihn gehört haben, bestätigt worden, wobei Gott sein Zeugnis dazu gab mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.

  1. Das durch Engel gesprochene Wort: Dieser Ausdruck beschreibt das mosaische Gesetz, dass „auf Anordnung von Engeln empfangen“ wurde (Apostelgeschichte 7, 53). Mose ‚empfing‘ das Gesetz aus der Hand von Engeln.
    1. Der Hinweis, dass Engel daran beteiligt waren, Mose das Gesetz zu bringen, steht in 5. Mose 33, 2; Apostelgeschichte 7, 53 und Galater 3, 19. Auch Josephus wiederholt diesen Aspekt in seiner Überlieferung (Anitquities, 15.53).
  2. Zuverlässig war: Das mosaische Gesetz war zuverlässig und streng (jede Übertretung und jeder Ungehorsam den gerechten Lohn empfing). Es musste ernst genommen werden.
  3. Wie wollen wir entfliehen? Wenn wir das Wort, das uns durch die Engel gegeben wurde, ernst nehmen, müssen wir das Wort, das uns durch den Sohn Gottes gegeben wurde, noch viel ernster nehmen. Wir haben gesehen, dass der Sohn größer als die Engel ist, deswegen sollen wir auch seine Botschaft höher schätzen.
    1. Ein mächtigeres Wort, das von einer mächtigeren Person verkündet wird und größere Verheißungen enthält, bewirkt eine noch größere Verurteilung, wenn es abgelehnt wird.
  4. Wenn wir eine so große Errettung missachten? Das altgriechische Wort, das hier mit missachten übersetzt wird, lautet amelesantes und wird auch in Matthäus 22, 5 („sie aber achteten nicht darauf“) benutzt. Es beschreibt diejenigen, die die Einladung zum Hochzeitsmahl nicht annahmen. Es bedeutet, eine Gelegenheit zu etwas zu haben, sie aber zu ignorieren oder zu missachten.
    1. Dieser Vers richtet sich an Gläubige, nicht an Ungläubige. Die Gefahr, die hier beschrieben wird, ist nicht, die Errettung abzulehnen (obwohl das Prinzip darauf ganz sicher auch zutrifft), sondern sie zu missachten.
    2. Der Hebräerbrief ist nicht in erster Linie ein evangelistisches Traktat, sondern eine Ermutigung und Warnung für entmutigte Christen. Er wurde für diejenigen geschrieben, die eine feste Beziehung zu Jesus vernachlässigten.
  5. Eine so große Errettung: Wenn wir etwas als groß erachten, richten wir ganz selbstverständlich unsere Aufmerksamkeit darauf und missachten es nicht. Wenn wir etwas als unwichtig einschätzen, kümmern wir uns nur darum, wenn es uns gerade passt und machen uns damit keine Mühe.
    1. „Die Formulierung ‚so große Errettung‘ ist eine eindrucksvolle Erinnerung an das, was Gott in Christus geschenkt hat. Das Wort ‚so‘ ähnelt dem Ausdruck der bekannten Bibelstelle „so hat Gott die Welt geliebt“ (Johannes 3, 16) und drückt eine unergründliche Tiefe aus.“ (Griffith Thomas)
    2. Wenn wir also etwas als nicht groß erachten, vernachlässigen wir es leicht. Doch unsere Errettung ist groß, denn:
      1. Wir wurden von einem großen Erlöser errettet.
      2. Wir wurden um einen großen Preis errettet.
      3. Wir wurden vor einer großen Strafe errettet.
    3. Ein Grund, warum viele ihre Errettung missachten, ist der, dass sie deren Bedeutung nicht realisieren. Sie verstehen nicht, dass Errettung nicht lediglich ‚empfangen‘ heißt, sondern auch, dass sie von etwas errettet werden.
  6. Durch den Herrn verkündigt und bestätigt: Dieses Wort wurde von Jesus gesprochen und durch Augenzeugen bestätigt (die ihn gehört haben). Dann wurde es durch Zeichen, Wunder, mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes, die von Gott gegeben wurden, bestätigt.
    1. Indem er sagt, dass es von denen, die ihn gehört haben, bestätigt wurde, macht der Verfasser deutlich, dass er kein Christ der ersten Generation war. Er hatte die Botschaft durch die Apostel und Augenzeugen des Dienstes Jesu aus zweiter Hand gehört.
    2. Hebräer 2, 3 ist ein Grund, warum einige glauben, dass nicht der Apostel Paulus den Hebräerbrief geschrieben hat. In seinen Briefen stellt er sich eindeutig mit den Aposteln und weiteren Augenzeugen Jesu auf eine Stufe (1. Korinther 9, 1 und 1. Korinther 15, 3-11), hier sehen wir dies aber nicht.
  7. Wobei Gott sein Zeugnis dazu gab: Gott bestätigt sein Wort mit mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiliges Geistes. Dies tut er jedoch nach seinem Willen und nicht auf einen Befehl von Menschen hin.
    1. Jesus sagte, dass wundersame Zeichen die begleiten werden, die glauben (Markus 16, 17). Wenn es jedoch kein wundersames Zeichen gibt, kann die Frage gestellt werden, ob hier wahrer Glaube an Jesus gelebt und das Wort Gottes wahrhaftig verkündet wird. Es ist wichtig, dass ein Prediger Gott auch wirklich etwas zur Verfügung stellt, das Gott bestätigen kann.
    2. Andererseits wirkt der Geist solche Wunder und Austeilungen nach seinem Willen. Echte Wunder können nicht erarbeitet und durch menschliche Anstrengung oder Gefühle hervorgebracht werden. Viel Schaden ist durch die angerichtet worden, die davon ausgehen, dass nicht genug Wunder geschehen und die dann versuchen, diese durch eigenen, fleischlichen Enthusiasmus zu bewirken.
    3. Es ist schwierig zu sagen, was schlimmer ist: die Leugnung von Wundern und den Austeilungen des Heiligen Geistes oder der menschliche Versuch, Wunder aus dem Fleisch heraus zu produzieren. Beide Irrtümer sind gefährlich.

B. Das herrliche Menschsein von Jesus Christus

1. Wir wissen, dass Jesus Mensch ist, weil Gott dem Menschen, und nicht den Engeln, die ganze Welt untertan gemacht hat (zitiert nach Psalm 8, 5-7)

Hebräer 2, 5-8a

Hebräer 2, 5-8a
Denn nicht Engeln hat er die zukünftige Welt, von der wir reden, unterstellt; sondern an einer Stelle bezeugt jemand ausdrücklich und spricht:
»Was ist der Mensch, dass du an ihn gedenkst, oder der Sohn des Menschen, dass du auf ihn achtest? Du hast ihn ein wenig niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und hast ihn gesetzt über die Werke deiner Hände; alles hast du seinen Füßen unterworfen«.
Indem er ihm aber alles unterworfen hat, hat er nichts übriggelassen, das ihm nicht unterworfen wäre.

  1. Nicht Engeln hat er die zukünftige Welt … unterstellt: Gott hat den Engeln nie die gleiche Art der Herrschaft gegeben, die der Mensch ursprünglich über die Erde hatte (1. Mose 1, 26-30). Die Engel haben keine Herrschaft über diese Welt noch über die zukünftige Welt.
    1. „Der göttliche Plan für die Welt ist, dass der Mensch zukünftig regieren soll, nicht
      die Engel.“ (Griffith Thomas)
  2. Was ist der Mensch: Das Zitat aus Psalm 8, 5-7 zeigt, wie klein der Mensch im Vergleich zum Gott der Schöpfung ist. Und er zeigt gleichzeitig, die Herrschaft, die Gott dem Menschen gegeben hat, auch wenn er ihn ein wenig niedriger sein lassen hat als die Engel.
  3. Du hast ihn ein wenig niedriger sein lassen als die Engel: In Kapitel 1 hat der Verfasser des Hebräerbriefs mit Hilfe der Schrift die Gottheit Jesu und seine Erhabenheit über alle Engel auf brillante Art und Weise aufgezeigt. Jetzt macht er das Menschsein Jesu von der Schrift her deutlich und erklärt, welche Auswirkungen dies hat.
    1. Es ist biblisch gesehen falsch zu denken, Jesus sei entweder nur Gott oder nur Mensch gewesen. Es ist falsch, ihn sich als halben Gott und halben Menschen vorzustellen (wie auch jede andere Vorstellung eines prozentualen Verhältnisses falsch ist). Ebenso falsch ist es anzunehmen, er sei ‚äußerlich‘ Mensch und ‚innerlich‘ Gott. Die Bibel lehrt uns, dass Jesus völlig Gott und völlig Mensch ist, dass eine menschliche Natur seiner göttlichen Natur hinzugefügt wurde und dass beide Naturen in einer Person, in Jesus Christus, existieren.
    2. Bezeichnend ist auch, dass die erste falsche Lehrmeinung über Jesus in der Zeit der frühen Gemeinde nicht leugnete, dass er Gott war. Sie leugnete stattdessen, dass er wirklich ganz Mensch war und behauptete, er sei nur scheinbar Mensch gewesen. Diese Irrlehre wurde Doketismus genannt, abgeleitet vom altgriechischen Wort für ‚erscheinen‘. Gelehrt wurde sie von Cerinthus, der sich in der Stadt Ephesus gegen den Apostel Johannes stellte. Dessen Lehre steht wahrscheinlich im Vordergrund von 1. Johannes 4, 2 und 1. Johannes 5, 6.
  4. Hat er nichts übriggelassen, das ihm nicht unterworfen wäre: Hier betont der Autor, dass Gott dem Menschen alle Dinge (und nicht nur einige) unterworfen hat. Dies zeigt, dass Jesus Mensch sein muss, denn Gott gab diese Herrschaft dem Menschen und Jesus übt diese Vollmacht aus.

2. Ein Problem und seine Lösung

Hebräer 2, 8b-9

Hebräer 2, 8b-9
Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles unterworfen ist; wir sehen aber Jesus, der ein wenig niedriger gewesen ist als die Engel wegen des Todesleidens, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken.

  1. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles unterworfen ist: Die Verheißung aus Psalm 8, 5-7 scheint noch unerfüllt zu sein. Wir sehen noch nicht, dass dem Menschen alle Dinge unterworfen sind.
  2. Wir sehen aber Jesus: Die Verheißung ist in Jesus erfüllt, der Herr über alles ist. Durch Jesus wird der Mensch die Herrschaft zurückgewinnen können, die ursprünglich für Adam vorgesehen war. (Offenbarung 1, 6; 5, 10 und Matthäus 25, 21)
    1. Es gibt viele Dinge, die wir erst dann verstehen werden, wenn wir Jesus sehen. Die Antworten auf die kompliziertesten und komplexesten Fragen des Lebens lassen sich nicht dadurch finden, dass man nach dem ‚Warum‘ fragt. Die großartigste Antwort ist ‚Wer‘ – Jesus Christus.
    2. Manche wünschen sich, sie könnten Jesus wirklich mit ihrem natürlichen Auge sehen, anstatt mit dem Auge des Glaubens. Aber: „Das Sehen wird in der Schrift sehr häufig als Metapher, als Veranschaulichung, als Symbol verwendet, um zu beschreiben, was der Glaube ist. Der Glaube ist das Auge der Seele. Er ist das Hinschauen auf Jesus.“ (Spurgeon)
    3. Bedenke, wie viele, die Jesus mit dem natürlichen Auge gesehen haben, ihm widerstanden, ihn verspottet und abgelehnt haben. Es ist besser, Jesus mit dem Auge des Glaubens zu sehen als mit dem natürlichen Auge.
      1. Es heißt nicht: „wir können Jesus sehen“, obwohl das wahr ist.
      2. Es heißt nicht: „wir haben Jesus gesehen“, obwohl das für einige zu dieser Zeit zutraf.
      3. Es heißt nicht: „wir werden Jesus sehen“, obwohl das zweifellos wahr ist.
      4. Es heißt: ‚wir sehen Jesus‘, jetzt und immer wieder. Er ist der Fokus, das Zentrum, der wichtigste Bestandteil unseres geistlichen Lebens.
    4. Deshalb, sieh mit dem Auge des Glaubens auf Jesus – auch wenn dein Auge des Glaubens nur unvollkommen sehen kann. Sieh auf den, der vollkommen ist.
      1. Sieh ihn als denjenigen, der die Sünder liebt und für sie gestorben ist.
      2. Sieh ihn als deinen Erlöser.
      3. Sieh ihn als deinen Meister.
      4. Sieh ihn als deinen Freund.
      5. Sieh ihn als deinen Wegbereiter.
      6. Sieh ihn als deinen Heiler.
      7. Sieh ihn zu Hause, bei der Arbeit, unterwegs – nicht nur hier im Gottesdienst.
  3. Der ein wenig niedriger gewesen ist als die Engel: Dieses Versprechen über die Erde zu herrschen konnte nur durch die Demut, das Leiden und den Tod Jesu erfüllt werden. Der Sohn Gottes besiegte das Böse, das Adam in die Welt gebracht hatte- den Tod. (Römer 5, 12)
    1. Gott gab dem Menschen Herrschaft über die Erde, aber der Mensch büßte durch die Sünde seine Macht (nicht sein Recht oder seine Autorität) ein, die Herrschaft auch auszuüben. Das Prinzip des Todes nahm ihm die Macht zu regieren. Aber Jesus kam und besiegte die Macht des Todes durch seine Demut und sein Leiden und machte die Erfüllung der Verheißung Gottes, dass der Mensch Herrschaft über die Erde haben sollte, möglich. Erfüllt wurde dies durch Jesu eigene Herrschaft und die der Gläubigen mit ihm. (Offenbarung 20, 4)
  4. Der ein wenig niedriger gewesen ist als die Engel wegen des Todesleidens: Wenn Gott, der Sohn, seiner Gottheit nicht das Menschsein hinzugefügt hätte und in seinem Menschsein ein wenig niedriger als die Engel gewesen wäre, dann hätte er niemals das Todesleiden stellvertretend für uns ertragen können.
  5. Mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken: Dies zeigt uns, dass das Todesleiden nur das Vorspiel für Jesus war, um mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt zu werden. Es zeigt uns auch, dass sein Tod in gewisser Weise für alle war.

3. Wir wissen, dass Jesus Mensch ist, weil er uns Brüder nennt

Hebräer 2, 10-13

Hebräer 2, 10-13
Denn es war dem angemessen, um dessentwillen alles ist und durch den alles ist, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihres Heils durch Leiden zu vollenden. Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem. Aus diesem Grund schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen, sondern spricht:
»Ich will meinen Brüdern deinen Namen verkündigen; inmitten der Gemeinde will ich dir lobsingen!«
Und wiederum:
»Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen«;
und wiederum:
»Siehe, ich und die Kinder, die mir Gott gegeben hat«.

  1. Denn es war dem angemessen: Es war mehr als notwendig – es war angemessen für den souveränen Gott – um dessentwillen alles ist und durch den alles ist, durch Leiden vollendet zu werden, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führte.
    1. Gott hätte einen Weg finden können uns zu erretten, bei dem es nicht notwendig gewesen wäre, dass der Sohn Gottes leiden musste. Aber es war angemessen für Jesus, durch seinen eigenen Schmerz den Preis für unsere Errettung zu zahlen.
    2. Dies ist das höchste Beispiel für die Tatsache, dass wahre Liebe und wahres Geben bedeuten, Opfer zu bringen. Wie David sagte: „Denn ich will dem HERRN, meinem Gott, kein Brandopfer darbringen, das mich nichts kostet!“ (2. Samuel 24, 24) Gottes Liebe zu uns musste sich selbst im Opfer zeigen. Gott konnte keine Opfer bringen, ohne dass er seiner Göttlichkeit das Menschsein hinzufügte und an unserer Stelle Leid ertrug.
  2. Der Urheber ihres Heils: Jesus ist der Urheber – der Leiter, der Vorreiter – unseres Heils. [Anmerkung: Das Wort ‚Urheber‘ wird in anderen Bibelstellen mit ‚Hauptmann‘ übersetzt.] Dies beinhaltet großartige Schlussfolgerungen:
      1. Ein Hauptmann trifft alle Vorkehrungen für den Marsch, und Jesus trifft alle Vorkehrungen für unser Weiterkommen als Christen.
      2. Ein Hauptmann gibt den Truppen die Befehle – ‚Geh‘ oder ‚Bleib‘ oder ‚Tu dies‘. Jesus gibt uns als unser Hauptmann die Befehle.
      3. Ein Hauptmann geht voran und ist ein Vorbild für seine Männer. Jesus handelt so auch gegenüber uns.
      4. Ein Hauptmann ermutigt seine Männer. Jesus ermutigt uns.
      5. Ein Hauptmann belohnt seine Truppen. Jesus belohnt seine Nachfolger.
    1. „Da es nun der Wille des Herrn ist, uns durch den Hauptmann unseres Heils zur Herrlichkeit zu führen, möchte ich, dass ihr eurem Leiter gegenüber als würdig erachtet werdet. Glaubt ihr nicht, dass wir manchmal so tun, als hätten wir keinen Hauptmann? Wir meinen, wir müssten uns den Weg in den Himmel durch die Kraft unserer starken Rechten und durch unsere eigenen Fähigkeiten erkämpfen; aber das ist nicht so. Wenn du losgehst, bevor dein Hauptmann dir den Marschbefehl gibt, wirst du wieder zurückkommen müssen; und wenn du versuchst, ohne deinen Hauptmann zu kämpfen, wirst du den Tag bereuen.“ (Spurgeon)
  3. Durch Leiden zu vollenden: Die Göttlichkeit Jesu war vollkommen. Doch bis er Mensch wurde und Leid ertrug, hatte Gott nie Leid erfahren.
    1. Zu vollenden deutet nicht auf eine moralische Unvollkommenheit in Jesus hin, sondern lediglich auf die Vollendung der menschlichen Erfahrung der Trauer und des Schmerzes, durch die er hindurchgehen musste, um der Urheber der Errettung seines Volkes zu werden.“ (Vincent)
    2. „Wir wissen, dass er nicht der vollkommene Erretter hätte sein können, wenn er nur Gott geblieben wäre, ohne auch Mensch zu werden. Der Mensch hatte gesündigt, der Mensch musste leiden. Gottes Pläne waren im Menschen eine Zeit lang gescheitert; deshalb muss Gott im Menschen über seinen großen Feind triumphieren.“ (Spurgeon)
    3. Es war für den Vater angemessen dies zu tun. Es „gefiel dem HERRN, ihn zu zerschlagen“ (Jesaja 53, 10). Er tat dies, damit Jesus viele Söhne zur Herrlichkeit führen konnte.
  4. Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem: Deswegen sind wir geheiligt durch den, der geheiligt wurde. Wir gehören alle zu derselben menschlichen Familie. Deshalb schämt Jesus sich auch nicht, sie (das sind wir) Brüder zu nennen. Er könnte nicht unser Bruder sein, wenn er nicht genauso Mensch gewesen wäre wie wir.
    1. Geheiligt werden: „Also dann, meine Freunde, seid ihr geheiligt? Ich habe einmal gehört, wie jemand sich einen Scherz erlaubt hat und Leute als ‚Heilige‘ verspottete. Man hätte sie auch als Könige oder Fürsten nennen können, denn in der Bezeichnung ‚Heiliger‘ liegt nichts Verachtenswertes oder Verwerfliches. Es ist einer der ehrenhaftesten Titel, den ein Mensch jemals tragen kann.“ (Spurgeon)
    2. Es ist nichts Besonderes, dass ich mich nicht schäme, mit Jesus in Verbindung gebracht zu werden. Aber es ist bemerkenswert, dass auch er sich nicht schämt, uns Brüder zu nennen.
  5. Er schämt sich auch nicht, sie Brüder zu nennen, sondern spricht: Der Verfasser führt drei Beweise dafür an, dass Jesus, der Messias, sein Volk als seine Brüder bezeichnet (Psalm 22, 23; Jesaja 8, 17 und Jesaja 8, 18).
    1. In jedem dieser Beispiele wird deutlich, dass der Messias bereit ist, mit seinen Brüdern Gemeinschaft zu haben: sei es in einem Gottesdienst, im gemeinsamen Vertrauen auf den Vater oder durch das Verkünden einer gemeinsamen familiären Verbundenheit.
  6. Inmitten der Gemeinde will ich dir lobsingen: Dieses wunderbare Zitat aus Psalm 22, 23 (nach der Septuaginta) erinnert uns daran, dass Jesus sang. Inmitten seiner Brüder sang er dem Vater Anbetungslieder.
    1. „Hat Jesus gesungen? Ja, im wahrsten Sinne des Wortes. Nach dem Abendmahl sangen sie eine Hymne. Es muss sehr berührend gewesen sein, die Stimme Jesu zu hören, wie er mit bebender Stimme die Psalmen sang, die das Große Hallel bildeten.“ (Spurgeon)
    2. „Siehe, oh Gemeinde Gottes, während seines Erdenlebens stand Er, der Herrliche, den die Engel anbeten, dort, in deiner Mitte. Er ist der Glanz der Herrlichkeit seines Vaters im Himmel aller Himmel. Und doch stand er dort, um in die Anbetung seines Volkes einzustimmen. Er verkündete seinen Brüdern den Namen seines Vaters und lobte mit ihnen den Allerhöchsten. Ist er dir dadurch nicht sehr nah? Könnte es nicht sein, dass er jeden Moment kommen und neben dir auf dieser Kirchenbank Platz nehmen könnte? Ich selbst habe das Gefühl, als stünde er bereits Seite an Seite mit mir auf diesem Podium; und warum sollte es auch nicht so sein?“ (Spurgeon)
  7. Siehe, ich und die Kinder, die mir Gott gegeben hat: Dieses Zitat aus Jesaja 8, 18 zeigt, wie viel Jesus sein Volk bedeutet. „Er betont diese Tatsache gerne. Sie selbst sind ihm kostbar. Aber durch die Tatsache, dass der Vater sie ihm als Geschenk machte, werden sie noch wertvoller. Wir betrachten manche Dinge als wertvoll, weil sie uns von jemand Besonderem gegeben wurden; wir sind Christus kostbar, weil Gott der Vater uns ihm gegeben hat.“ (Spurgeon)

4. Was Jesus als unser älterer Bruder tat

Hebräer 2, 14-16

Hebräer 2, 14-16
Da nun die Kinder an Fleisch und Blut Anteil haben, ist er gleichermaßen dessen teilhaftig geworden, damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel, und alle diejenigen befreite, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten wurden. Denn er nimmt sich ja nicht der Engel an, sondern des Samens Abrahams nimmt er sich an.

  1. Ist er gleichermaßen dessen teilhaftig geworden: Um die Rolle des ‚älteren Bruders‘ für die Familie der Erlösten tatsächlich erfüllen zu können, musste er Fleisch und Blut werden. Er musste in das ‚Gefängnis‘ gehen, um die Gefangenen zu befreien.
  2. Damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel: Manche verstehen dies so, dass Jesus Satans ‚Recht‘, über den Menschen zu herrschen, zerstörte, das ihm ursprünglich durch Adams Rebellion im Garten Eden gegeben worden war. Jesus nahm also Satans ‚Recht‘, über den Menschen zu herrschen, weg, indem er ihm erlaubte, sein Leben ‚unrechtmäßig‘ am Kreuz zu nehmen. Satans unrechte Handlung gegenüber Jesus führte dieser Annahme zufolge dazu, dass er sein Recht, über die Menschen zu herrschen, einbüßte. Nach dieser Erklärung hat Satan nun kein Anrecht mehr über die, welche durch Jesu Werk am Kreuz zu Gott kommen.
    1. Da der Tod nur über diejenigen herrscht, die als Sünder geboren werden oder gesündigt haben (Römer 5, 12), hatte Satan nicht das ‚Recht‘, das Leben Jesu zu nehmen, weil Jesus niemals gesündigt hatte und auch nicht als Sünder geboren worden war. Deshalb können wir sagen, dass der Teufel einen ‚unrechtmäßigen‘ Mord am Kreuz verübte, wie es seinem Charakter entsprach (Johannes8, 44). Jesus erlaubte dem Teufel, „ihn in die Ferse zu stechen, damit er dessen Kopf zertreten konnte.“ (1. Mose 3, 15)
    2. Das Problem bei diesem Erklärungsversuch ist, dass der Teufel Jesu Leben nicht genommen hat. Jesus hat es aus freiem Willen niedergelegt. Niemand hat es ihm genommen. (Johannes 10, 17-18)
    3. Man könnte jedoch sagen, dass der Teufel des „versuchten unrechtmäßigen Mordes“ an jemandem, über den er keinerlei Rechte besaß, schuldig ist, denn es war keinerlei Sünde in Jesus. Satan wollte Jesus ganz sicher ermorden und hat es versucht. Dessen ist er schuldig.
    4. Wir wissen, dass der Teufel Tod und Mord liebt. „Ich halte den Tod für das Meisterstück des Teufels. Mit Ausnahme der Hölle ist der Tod sicherlich das satanischste Unheil, das die Sünde vollbracht hat. Nichts hat das Herz des Teufels jemals so sehr erfreut als herauszufinden, dass die Drohung erfüllt wurde: ‚Denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben.’“ (Spurgeon)
    5. Satan hat wiederholt versucht Jesus zu töten. Er versuchte es durch Herodes` mörderische Absichten, als Jesus ein Baby war (Matthäus 2, 13-18). Er versuchte es in der Synagoge, als man Jesus töten wollte (Johannes 10, 22-39). Er versuchte Jesus verhungern zu lassen (Matthäus 4, 2-4; Lukas 4, 2-4) und er versuchte ihn zu ertränken (Markus 4, 37-39). Keiner dieser Pläne funktionierte, bis Jesus vor Pilatus stand und das Hinrichtungsurteil gesprochen wurde. Welche Freude herrschte in diesem Moment in der Hölle! Der Teufel und seine Engel waren überzeugt, Jesus endlich dort zu haben, wo sie ihn haben wollten. Und doch wurde der Tod Jesu zur Niederlage für Satan.
  3. Und alle diejenigen befreite, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten wurden: Die Furcht vor dem Tod herrscht wie ein Tyrann über die Menschheit. Manche versuchen, ihren Frieden mit dem Tod zu machen, indem sie ihn ihren Freund nennen. Aber Christen fürchten den Tod nicht (obwohl einige vielleicht vor dem Prozess des Sterbens Angst haben). Sie sind nicht furchtlos, weil der Tod ihr Freund ist, sondern weil er ein besiegter Feind ist, der jetzt den Plänen Gottes im Leben der Gläubigen dient.
  4. Des Samens Abrahams nimmt er sich an: Das Werk des Vaters in Jesus diente nicht in erster Linie den Engeln (obwohl auch die Engel auf sekundäre Weise davon profitieren, nach Epheser 3, 10). Das Werk geschah für das Volk des Glaubens (den Samen Abrahams).
    1. Same Abrahams bezeichnet hier die, die innerlich und nicht ethnisch Abrahams Kinder sind. (Römer 2, 28-29; Galater 3, 7)

5. Daher: Jesus ist unser treuer Hoherpriester

Hebräer 2, 17-18

Hebräer 2, 17-18
Daher musste er in jeder Hinsicht den Brüdern ähnlich werden, damit er ein barmherziger und treuer Hoherpriester würde in dem, was Gott betrifft, um die Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, kann er denen helfen, die versucht werden.

  1. Den Brüdern ähnlich werden: Wenn Jesus uns nicht ähnlich wäre, könnte er nicht unser Hoherpriester sein, der uns vor dem Vater vertritt und die Sünden des Volkes sühnt und Versöhnung erlangt.
    1. Weder die Göttlichkeit Jesu noch sein Menschsein sind verhandelbar. Wenn eins von beiden nicht vorhanden wäre, wäre er nicht mehr in der Lage gewesen uns zu erretten.
    2. Sühnen: „Der wahre Gedanke scheint zu sein, … dass Gott das Opfer Christi für sich selbst darbringt, so dass er zugleich derjenige ist, der sühnt [versöhnt] und derjenige, der gesühnt [versöhnt] wird.“ (Griffith Thomas)
  2. Damit er ein barmherziger und treuer Hoherpriester würde: Der Hohepriester trug ein Brustschild mit Steinen, in die die Namen der Stämme Israels eingraviert waren, sowohl auf seiner Brust als auch auf seinen Schultern. Der Hohepriester wurde dadurch immerzu an das Volk Gottes erinnert und trug es auf seinem Herzen und auf seinen Schultern.
    1. Jesus trug nicht das Brustschild des Hoherpriesters. Aber die Wunde in seiner Seite und das Kreuz auf seinen Schultern zeugen noch viel deutlicher und angemessener von seiner Liebe und seinem Werk für uns – um die Sünden des Volkes zu sühnen.
  3. Denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde: Manche fragen sich, ob Jesus wirklich versucht wurde. Schließlich war er doch Gott (so argumentieren sie) und konnte nicht sündigen, deswegen konnte auch seine Versuchung nicht echt sein. Der Verfasser des Hebräerbriefs besteht darauf, dass nicht nur die Versuchung Jesu real war, sondern dass sie sogar so real war, dass er selbst darunter gelitten hat.
    1. Wir können sogar sagen, dass Jesu Versuchung realer und schwieriger war als jede Versuchung, die wir aushalten müssen. Wenn der Druck der Versuchung zunimmt, finden manche nur dadurch Erleichterung, dass sie der Versuchung nachgeben; Jesus aber gab nicht nach, obwohl der Druck der Versuchung bei ihm immer mehr zunahm.
    2. Jesus kannte die Versuchungen der Macht und die Versuchungen des Schmerzes. Er kannte die Versuchungen des Reichtums und die Versuchungen der Armut. Er kannte die Versuchungen der Beliebtheit und die Versuchungen der Ablehnung. Er kannte die Versuchungen eines Jungen und die Versuchungen eines Mannes. Er kannte die Versuchung durch seine Freunde und die Versuchung durch seine Feinde. Er kannte die Versuchung durch seine Familie und die Versuchung durch Fremde.
    3. „Viele Menschen werden versucht, aber sie leiden nicht unter der Versuchung. Wenn gottlose Menschen versucht werden, ist der Köder nach ihrem Geschmack und sie schlucken ihn gierig. Die Versuchung ist für sie ein Vergnügen. Manchmal versuchen sie womöglich den Teufel dazu, sie zu versuchen … Aber gute Menschen leiden, wenn sie versucht werden, und je besser sie sind, desto mehr leiden sie.“ (Spurgeon)
  4. Kann er denen helfen, die versucht werden: Weil Jesus nicht nur Gott, sondern gleichzeitig auch Mensch war und menschliches Leiden erfahren hat, ist er in der Lage, uns in der Versuchung zu helfen. Er weiß, was wir durchmachen.
    1. Wir haben zwei Vorteile: wir kennen das Beispiel Jesu. Wir wissen also, wie er sich verhielt, als er versucht wurde, und wir haben auch seine aktive Mithilfe aus dem Himmel, die uns Kraft gibt und einen Ausweg aufzeigt, so dass wir mitten in der Versuchung Sieg erlangen und zum Besseren verändert aus der Versuchung hervorgehen können Jesus hat durch die Versuchung nichts verloren – er hat nur an Herrlichkeit, Mitgefühl und der Fähigkeit, seinem Volk zu helfen, gewonnen. In gleicher Weise müssen wir nichts verlieren, wenn wir versucht werden.
    2. „Diese Aussage ist der mächtigste Schutz gegen Verzweiflung und der zuverlässigste Grund zur Hoffnung und zum Trost, den ein gläubiger, reumütiger Sünder sich wünschen oder haben kann.“ (Poole)
    3. „Selbst wenn der Rest der Schrift zu diesem Thema schweigen würde, ist dieser Vers für jede versuchte Seele eine Unterstützung, die voll und ganz genügt.“ (Clarke)
    4. „Die Tatsache, dass du versucht wirst, sollte für dich nie ein Grund des Klagens sein. Wenn der Herr versucht wurde, sollte der Jünger über seinem Meister stehen oder der Diener über seinem Herrn? Wenn der Vollkommene Versuchung ertragen musste, warum nicht auch du? Nimm sie also aus der Hand des Herrn an. Denk nicht, es sei unehrenhaft oder eine Schande. Die Versuchung hat deinen Herrn nicht entehrt oder ihm Schande bereitet, sie wird auch dich nicht entehren oder dir Schande bereiten. Der Herr, der sie sendet, sendet dir gleichzeitig einen Weg, ihr zu entfliehen. Es wird zu deiner Ehre und zu deinem Nutzen sein, wenn du auf diesem Weg der Versuchung entfliehst.“ (Spurgeon)

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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