Matthäus 8 – Heilen, Lehren und Wunder

A. Die Heilung eines Aussätzigen

1. Der Aussätzige richtet seine Bitte an Jesus

Matthäus 8, 1-2

Matthäus 8, 1-2
Als er aber von dem Berg herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach. Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!

  1. Als er aber von dem Berg herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach: Die Wunder, die Jesus vollbrachte, erregten große Aufmerksamkeit, das gleiche galt für die Dinge, die er lehrte. Matthäus zeigte dies, indem er die große Volksmenge erwähnte, die ihm nach dem Abstieg vom Berg der Seligpreisungen folgte.
    1. Wenn wir die Ereignisse dieses Kapitels mit den Aufzeichnungen von Markus oder Lukas vergleichen, finden wir eine andere zeitliche Abfolge der Ereignisse. Carson behauptet zusammen mit anderen, dass Matthäus sein Material hier nach Themen und Fragestellungen und nicht chronologisch geordnet hat. „Matthäus behauptet nicht, etwas anderem als einer thematischen Anordnung zu folgen, und die meisten seiner ‚Zeit‘-Indikatoren sind sehr variabel.“ (Carson)
    2. Wir erinnern uns an einen wichtigen Vers aus dem Matthäusevangelium:
      Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk (Matthäus 4, 23). In Matthäus 5-7 berichtete er uns von der Lehrtätigkeit Jesu; jetzt erzählt er uns mehr darüber, dass Jesus viele Heilungen vollbrachte, und wie seine Werke seine Worte bestätigten.
  2. Und siehe, ein Aussätziger kam: In der Antike war Lepra eine schreckliche, zerstörerische Krankheit – und ist es in einigen Teilen der Welt immer noch. Der Aussätzige hatte keine Hoffnung auf Besserung, und so kam dieser Aussätzige mit einem großen Gefühl der Not und Verzweiflung zu Jesus.
    1. „Lepra kann mit dem Verlust aller Empfindungen in einem Teil des Körpers beginnen; die Nervenstämme sind betroffen; die Muskeln verkümmern; die Sehnen ziehen sich zusammen, bis die Hände wie Krallen sind. Es folgen Geschwürbildungen an Händen und Füßen. Dann kommt es zu einem fortschreitenden Verlust von Fingern und Zehen, bis am Ende eine ganze Hand oder ein ganzer Fuß abfallen kann. Die Dauer dieser Art von Lepra beträgt zwischen zwanzig und dreißig Jahren. Es ist ein furchtbarer fortschreitender Tod, bei dem ein Mensch zentimeterweise stirbt.“ (Barclay)
    2. Gemäß jüdischem Gesetz und Brauch musste man einen Abstand von 2 Metern (6 Fuß) zu einem Aussätzigen einhalten. Wehte der Wind von einem Leprakranken auf eine Person zu, musste man sich 45 Meter (150 Fuß) von ihr fernhalten. Das Einzige, was noch verunreinigender war als der Kontakt mit einem Aussätzigen, war der Kontakt mit einem toten Körper.
    3. „Wenn ein Mensch im Mittelalter aussätzig wurde, zog der Priester seine Stola an, nahm sein Kruzifix und brachte ihn in die Kirche und vollzog seine Trauerfeier. Im Grunde genommen war der Mensch tot.“ (Barclay)
    4. Aus all diesen Gründen gilt Lepra als ein Abbild der Sünde und ihrer Auswirkungen. Sie ist eine ansteckende, schwächende Krankheit, die ihr Opfer zerstört und es im Wesentlichen tot sein lässt, solange es noch lebt; und daraus folgte, dass Lepra fast überall in der Gesellschaft und bei religiösen Menschen verachtet wurde. Es waren vor allem die Rabbiner, die die Aussätzigen verachteten und sie als Menschen betrachteten, die von Gott besonders bestraft wurden und weder Mitleid noch Barmherzigkeit verdienten.
    5. Zu Jesu Zeiten prahlten die Rabbiner manchmal damit, wie schlecht sie Aussätzige behandelten. Einer prahlte damit, dass er sich weigerte, auch nur ein Ei in einer Straße zu kaufen, auf der er einen Aussätzigen sah; ein anderer prahlte, dass er Steine auf Aussätzige warf, als er sie sah.
    6. Dennoch kam der Aussätzige von sich aus und trotz vieler Entmutigungen zu Jesus.
      1. Er wusste, wie schrecklich sein Problem war.
      2. Er wusste, dass andere Menschen ihn als hoffnungslosen Fall ansahen und aufgaben.
      3. Er hatte niemanden an seiner Seite, der ihn zu Jesus bringen wollte oder konnte.
      4. Er hatte kein früheres Beispiel dafür gesehen, dass Jesus einen Aussätzigen heilte, dass ihm hätte Hoffnung geben können.
      5. Er hatte kein Versprechen bekommen, dass Jesus ihn heilen würde.
      6. Er hatte keine Einladung von Jesus oder den Jüngern erhalten.
      7. Er muss sich beschämt und allein in der Menge gefühlt haben.
  3. Ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Trotz seines verzweifelten Zustands flehte dieser Mann Jesus nicht nur an – er fiel auch vor ihm nieder [in der für das Original benutzten KJV steht, betete ihn an, Anm. d. Übersetzers]
    1. „Das griechische Verb ist proskenein, und dieses Wort wird nie für etwas anderes als die Anbetung der Götter verwendet; es beschreibt immer das was ein Mensch in der Gegenwart des Göttlichen fühlt und tut.“ (Barclay)
    2. Wie hat der Aussätzige Jesus angebetet?
      1. Er betete Jesus an, indem er zu ihm kam und ihn als denjenigen ehrte, der sein sonst unmögliches Bedürfnis stillen konnte.
      2. Er betete Jesus in seiner Haltung an, wahrscheinlich verbeugte er sich oder kniete vor ihm.
      3. Er betete Jesus mit dem Wort ‚Herran und ehrte ihn als Meister und Gott.
      4. Er betete Jesus in seiner Demut an, indem er die Bitte nicht einforderte, sondern dem Willen Jesu überließ.
      5. Er betete Jesus mit seinem Respekt vor der Macht Jesu und sagte, dass es nur darauf ankäme, dass Jesus ihn heilen wolle, und er würde geheilt werden.
      6. Er betete Jesus mit seiner Zuversicht an, dass Jesus ihn mehr als nur gesundmachen könne; Jesus könne ihn reinigen.
    3. „Der Aussätzige erwies Christus göttliche Ehrerbietung; und wäre Jesus nur ein guter Mensch, und nichts weiter gewesen, hätte er die Anbetung mit heiliger Entrüstung abgelehnt.“ (Spurgeon)
    4. „Diejenigen, die Jesus ‚Herr‘ nennen und ihn nicht anbeten, sind kränker als der Aussätzige.“ (Spurgeon)
  4. Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen: Der Aussätzige zweifelte nicht im Geringsten daran, dass Jesus ihn heilen konnte. Seine einzige Frage war, ob Jesuses auch tun will.
    1. Er glaubte an die Macht Jesu. Als ein syrischer Feldherr namens Naaman an Lepra erkrankte, kam er zu Jehoram, dem König Israels, weil er hörte, dass es in Israel einen Propheten gab, den Gott dazu benutzte, wunderbare Dinge zu tun. Als Naaman zu Jehoram kam, wusste Jehoram, dass er keine Macht hatte, ihm zu helfen, und er sagte „Bin ich denn Gott, sodass ich töten und lebendig machen könnte, dass dieser von mir verlangt, ich solle einen Mann von seinem Aussatz befreien?“ (2. Könige 5, 7) In der Antike an Lepra zu erkranken, war so hoffnungslos, dass die Heilung eines Aussätzigen mit der Auferweckung von Toten verglichen wurde; doch dieser Aussätzige wusste, dass es nur darum ging, ob Jesus ihn heilen will.
    2. Doch dieser Aussätzige war sich sicher, dass Jesus seine Kraft zum Wohle des Aussätzigen einzusetzen wollte. „Die Menschen glauben leichter an wunderbare Macht als an wunderbare Liebe.“ (Bruce)
  5. Herr, wenn Du willst, kannst Du mich rein machen: Dieser Aussätzige suchte mehr als nur Heilung. Er wollte nicht nur von der Lepra, sondern auch von all ihren schrecklichen Auswirkungen auf sein Leben und seine Seele rein gemacht werden.
    1. Darüber hinaus ist dies die erste Stelle im Evangelium, an der Jesus als Herr bezeichnet wird. Dieser Titel war angesichts der Tatsache, dass das Wort Herr zur Übersetzung des hebräischen Wortes Jahve verwendet wurde und Matthäus sein Evangelium an diejenigen schrieb, die mit dem jüdischen Kontext dieses Wortes vertraut sein würden, besonders aussagekräftig.

2. Jesus berührt den Aussätzigen und der wird gereinigt

Matthäus 8, 3

Matthäus 8, 3
Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein.

  1. Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Dies war eine mutige und mitfühlende Berührung von Jesus. Es geht hier um den Gedanken, dass der Aussätzige Abstand von Jesus hielt, aber er streckte seine Hand aus und rührte ihn. Es verstieß gegen das Zeremonialgesetz, das verbot einen Aussätzigen zu berühren, was die Berührung für den betrübten Mann umso bemerkenswerter machte. Natürlich war er, sobald Jesus ihn berührte, kein Aussätziger mehr!
    1. Rührte ihn: Jesus brauchte den Aussätzigen nicht zu berühren, um ihn zu heilen. Er hätte ihn mit einem Wort oder sogar mit einem Gedanken heilen können. Doch Er heilte den Leprakranken durch eine Berührung, denn das war es, was der Aussätzige brauchte.
    2. Jesus variierte oft die Art und Weise der Heilung, und gewöhnlich wählte er eine bestimmte Art und Weise, die für die betroffene Person von Bedeutung war.
    3. In Markus 1, 41 (HFA) steht, dass Jesus Mitleid mit dem Mann hatte. Es war lange her, dass dieser Aussätzige ein Gesicht voller Mitgefühl gesehen hatte.
  2. Ich will, sei gereinigt: Die Zusicherung Jesu, dass er will, beantwortet einfach die Frage des Mannes und gibt uns für die Zeiten, in denen wir uns fragen, ob Jesus bereit ist zu heilen einen guten Ausgangspunkt. Wir sollten davon ausgehen, dass Jesus bereit ist zu heilen, es sei denn, er zeigt uns etwas Anderes.
    1. Wie können wir wissen, ob Jesus bereit ist, uns zu heilen? Indem wir davon ausgehen, dass er es ist, ihm aber zuhören, wenn er uns sagen sollte, dass er es nicht tut. So geschah es mit dem Apostel Paulus in 2. Korinther 12, 7-10; es sieht so aus, dass Paulus so lange davon ausging, dass Jesus seinen Pfahl im Fleisch entfernen würde, bis ihm gesagt wurde, dass er es nicht tun würde.
  3. Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein: Das Leben des ehemaligen Leprakranken wurde für immer verändert. Er wurde nicht nur geheilt, sondern, wie er es verlangte, auch gereinigt. Jesus sagte: Bittet, und es wird euch gegeben werden (Matthäus 7, 7). Dies traf mit Sicherheit auf den nun gereinigten ehemaligen Aussätzigen zu.
    1. Dies ist die erste Heilung eines einzelnen Menschen, die von Matthäus beschrieben wird. Zuvor wurde in einem allgemeinen Sinn davon berichtet, dass Jesus Krankheiten und gebrechen im Volk heilte (Matthäus 4, 23-24), hier jedoch in einem speziellen Fall.

3. Jesus befiehlt dem Geheilten, nur den Priestern von seiner Heilung zu berichten

Matthäus 8, 4

Matthäus 8, 4
Und Jesus spricht zu ihm: Sieh zu, dass du es niemand sagst; sondern geh hin, zeige dich dem Priester und bringe das Opfer dar, das Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!

  1. Sieh zu, dass du es niemand sagst: Jesus befahl den Menschen oft, über ihre Heilung oder irgendein Wunderwerk, das er für sie getan hatte, Stillschweigen zu bewahren. Er tat dies, weil er die Aufregung der Menge bis zum richtigen Zeitpunkt seiner offiziellen Offenbarung an Israel, dem genauen Datum, das in Daniel 9 prophezeit wurde, in Grenzen halten wollte.
    1. Hinzu kommt, dass die Wunder die Jesus vollbrachte, nicht in erster Linie darauf ausgelegt waren, ihn berühmt zu machen (obwohl sie mit Sicherheit eine klare Aussage über das machten, was er tat). Vielmehr heilte Jesus, um den Bedürfnissen bestimmter Personen gerecht zu werden und um die offensichtliche Macht des Messias im Rahmen der Liebe und Fürsorge für die persönlichen Bedürfnisse demütiger Menschen zu demonstrieren.
    2. Deshalb achtete Jesus sehr wohl darauf, wie die Menge ihn sah und warum sie ihm folgte. „Dieses Motiv der Verschwiegenheit wird so verstanden, dass es die reale Gefahr widerspiegelt, dass Jesus ungewollte Popularität lediglich als Wundertäter oder schlimmer noch als nationalistischer Befreier erlangen und so ein ernsthaftes Missverständnis darüber fördern könnte, was seine eigentliche Aufgabe war.“ (France)
    3. Markus sagt uns, dass der Aussätzige Jesus nicht gehorchte und stattdessen ging und fing er an, es vielfach zu verkündigen, und breitete die Sache überall aus (Markus 1, 44-45).
  2. Zeige dich dem Priester: Jesus befahl dem Mann, den Priestern ein Zeugnis zu geben, und was für ein Zeugnis das war! Das mosaische Gesetz schrieb bestimmte Opfer vor, die bei der Heilung eines Aussätzigen zu erbringen waren, und wenn der Mann den Priestern davon berichtete, mussten sie zweifellos Zeremonien durchführen, die selten (wenn überhaupt) durchgeführt wurden (3. Mose 14).
    1. Zum Priester zu gehen, würde den ehemaligen Aussätzigen auch wieder in die Gesellschaft zurückbringen. Jesus wollte, dass die Heilung der Krankheit des Mannes so viel Gutes wie möglich hervorbringt.
    2. „Dieses Opfer bestand aus zwei lebendigen, reinen Vögenl, Zedernholz, Karmesin und Ysop, 3.Mose 14, 4, die zu seiner Reinigung gebracht werden sollten; und, wenn sie rein waren, zwei Lämmer, ein Mutterschaf, drei Zehntel des Mehls und ein Log Öl, 3. Mose 14, 10; Ist er aber arm und kann nicht so viel aufbringen, so nehme er ein Lamm, ein Schuldopfer, als Webopfer, um für ihn Sühnung zu erwirken, und ein Zehntel Feinmehl, mit Öl angerührt, zum Speisopfer, und ein Log Öl und zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, je nach seinem Vermögen, die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer 3. Mose 14, 21- 22.“ (Clarke)

B. Jesus heilt den Diener eines Hauptmanns

1. Jesus wird von einem römischen Hauptmann angesprochen

Matthäus 8, 5-6

Matthäus 8, 5-6
Als Jesus aber nach Kapernaum kam, trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn und sprach: Herr, mein Knecht liegt daheim gelähmt danieder und ist furchtbar geplagt!

  1. Als Jesus aber nach Kapernaum kam: Matthäus 4, 13 sagt uns, dass Jesus hier lebte; er kam und sich in Kapernaum nieder.
  2. Trat ein Hauptmann zu ihm: Der Hauptmann war offensichtlich ein Heide, denn ein Hauptmann war ein Offizier in der römischen Armee. Fast jeder Jude unter römischer Besatzung verspürte einen Grund, einen Hauptmann zu hassen, dennoch kam er zu einem jüdischen Lehrer um ihn um Hilfe zu bitten. Es ist bemerkenswert, dass er nicht aus einem egoistischen Grund, sondern im Namen seines Knechts zu Jesus kam.
    1. Wann immer das Neue Testament einen Hauptmann erwähnt (es gibt mindestens sieben), stellt es ihn als ehrenwerten, guten Menschen dar.
    2. Dieser Hauptmann hatte eine ungewöhnliche Haltung gegenüber seinem Sklaven. Nach römischem Recht hatte ein Herr das Recht, seinen Sklaven zu töten, und es wurde erwartet, dass er dies tun würde, wenn der Sklave krank oder so schwer verletzt wurde, dass er nicht mehr arbeiten konnte.
  3. Bat ihn: Dies zeigt, dass der Hauptmann keine beiläufige Bitte geäußert hat. Matthäus beschreibt, dass er Jesus im Namen seines Knechts um Hilfe bat.
    1. „Er bittet um Hilfe, aber er schreibt dem Herrn nicht vor, wie oder wo er es wirken soll; er fasst seine Bitte nicht in Worte, sondern beschreibt die Tatsachen und lässt die Trauer sprechen.“ (Spurgeon)

2. Wie der Hauptmann die geistliche Autorität Jesu versteht

Matthäus 8, 7-9

Matthäus 8, 7-9
Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen! Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden! Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und wenn ich zu diesem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem anderen: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s

  1. Ich will kommen und ihn heilen: Jesus zögerte nicht, in das Haus des Hauptmanns zu gehen, und wir wünschen uns fast, dass der Hauptmann es ihm erlaubt hätte. Es widersprach völlig dem jüdischen Brauch, dass ein Jude das Haus eines Heiden betrat; dennoch war es nicht gegen Gottes Gesetz.
    1. Der Hauptmann spürte dies, als er sagte: „Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst“; die meisten Juden glaubten, dass ein nichtjüdisches Haus ihrer nicht würdig war, und der Hauptmann nahm an, dass ein großer Rabbiner und Lehrer wie Jesus sein Haus als unwürdig betrachten würde.
    2. Der Hauptmann zeigte Jesus gegenüber auch deswegen viel Feingefühl, dass er ihm die unangenehme Entscheidung, ob er das Haus eines Heiden betreten sollte oder nicht – sowie die Zeit und die Mühen der Reise ersparen wollte. Er kannte Jesus nicht gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht im Geringsten unbehaglich fühlen würde; aber war beeindruckend, dass er in dieser Situation so viel Rücksicht auf Jesus nahm. Dass er sich sowohl um Jesus, als auch um seinen Diener sorgte, zeigt, dass der Hauptmann ein Mensch war, der sich viele Gedanken um andere machte.
  2. Sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden: Der Hauptmann verstand voll und ganz, dass die heilende Kraft von Jesus keine Art Zaubertrick war, der die Anwesenheit des Magiers erforderte. Stattdessen wusste er, dass Jesus wahre Autorität hatte und befehlen konnte, Dinge außerhalb seiner unmittelbaren Gegenwart zu tun und zu vollenden.
    1. Der Hauptmann zeigte großes Vertrauen in das Wort Jesu. Er verstand, dass Jesus mit seinem Wort ebenso leicht heilen kann wie mit einer Berührung.
    2. „Das bedeutet, dass die Worte des Hauptmanns ein Verständnis des römischen Militärsystems voraussetzen … Ein Fußsoldat, der ungehorsam ist, würde sich nicht nur seinem Hauptmann widersetzen, sondern auch dem Kaiser, und Rom selbst, mit all seiner kaiserlichen Majestät und Macht.“ (Carson)
  3. Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir: Der Hauptmann wusste auch über die militärische Befehlskette Bescheid und wusste, wie die Befehle eines Autoritätspersonals fraglos befolgt wurden. Er sah, dass Jesus mindestens so viel Autorität hatte.
    1. „Wie die Autorität der Kaiser Einfluss auf sein Leben hatte, so hatte es die Autorität Gottes über Krankheiten, Dämonen und alles andere durch das Leben Christi“. (Meyer)

3. Jesus lobt den Glauben des Hauptmanns und heilt seinen Diener

Matthäus 8, 10-13

Matthäus 8, 10-13
Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! Ich sage euch aber: Viele werden kommen vom Osten und vom Westen und werden im Reich der Himmel mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen, aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin, und dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht wurde in derselben Stunde gesund.

  1. Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen: Was der Mann von der geistlichen Autorität Jesu hielt, ließ Jesus staunen. Dass er schlicht und einfach darauf vertraute, dass Jesus allein mit einem Wort heilen konnte, zeugte von einem Glauben, der frei von jeglichem Aberglauben war, der sich nur auf äußere Dinge verließ. Das war wirklich ein großer Glaube, der Lob verdient.
  2. Wahrlich, ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden: Jesus betrachtete den Glauben dieses heidnischen Hauptmanns – ein lebendiges Symbol der jüdischen Unterdrückung – und hielt ihn für größer als jeden Glauben, den er unter dem Volk Israel gesehen hatte.
    1. Israel war keine politische Einheit; sondern nur ein Bundesvolk, das von Abraham, Isaak und Jakob abstammte. Dennoch nannte Jesus es immer noch Israel.
  3. Viele werden kommen vom Osten und vom Westen und werden im Reich der Himmel mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen: Die Tatsache, dass ein solcher Glaube bei einem Heiden vorhanden war, veranlasste Jesus zu verkünden, dass es im Himmelreich Heiden geben würde. Sie werden sich sogar mit Abraham, Isaak und Jakob zum Abendessen zusammensetzen!
    1. Dies war für viele der jüdischen Menschen zu Jesu Zeiten eine radikale Idee; sie nahmen an, dass es bei diesem großen messianischen Bankett keine Heiden geben würde und dass alle dort Anwesenden Juden sein würden. Jesus korrigierte beide falschen Vorstellungen.
    2. Diese wenigen Worte Jesu sagen uns ein wenig darüber, wie es im Himmel aussieht.
      1. Es ist ein Ort der Ruhe; wir setzen uns im Himmel hin.
      2. Es ist ein Ort, an dem man in guter Gesellschaft sitzen kann; wir genießen die Freundschaft von Abraham, Isaak und Jakob im Himmel.
      3. Es ist ein Ort mit vielen Menschen; Jesus sagte, dass viele in den Himmel kommen werden.
      4. Es ist ein Ort mit Menschen aus der ganzen Welt; aus Ost und West werden sie in den Himmel kommen.
      5. Es ist ein bestimmter Ort; Jesus sagte, dass viele kommen werden, und wenn Jesus sagt, es wird geschehen, dann wird es geschehen.
    3. „Aber ihr werdet diese geliebten Stimmen wieder hören; ihr werdet diese süßen Stimmen noch einmal hören, ihr werdet noch wissen, dass diejenigen, die ihr geliebt habt, von Gott geliebt worden sind. Wäre das nicht ein trostloser Himmel für uns, in dem wir nicht wissen, was los ist, und keiner uns kennt? Ich möchte nicht in einen solchen Himmel gehen. Ich glaube, dass der Himmel eine Gemeinschaft der Heiligen ist und dass wir uns dort kennenlernen werden.“ (Spurgeon)
  4. Aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden: Außerdem erinnerte Jesus seine jüdischen Zuhörer daran, dass, so wie die ethnische Identität der Heiden kein automatisches Hindernis für das Königreich war, ihre ethnische Identität keine Garantie dafür war in das Königreich zu kommen. Obwohl Juden Kinder des Königreichs waren, könnten sie in der Hölle enden.
    1. „Es könnte kaum eine radikalere Aussage über die Veränderung in Gottes Heilsplan geben die durch die Mission Jesu eingeleitet wurden.“ (France)
    2. In die äußerste Finsternis: „In eine Finsternis jenseits der Finsternis; in einen Kerker außerhalb von und unter dem Gefängnis.“
    3. „Die bestimmten Artikel vor ‚Weinen‘ und ‚Knirschen‘ (vgl. Griechisch) betonen den Schrecken der Szene: das Weinen und das Knirschen … Weinen suggeriert Leiden und ein Zähneknirschen der Verzweiflung.“ (Carson)
    4. „Was ist es, was die Verlorenen tun? Sie „weinen und knirschen mit den Zähnen“. Knirschen Sie jetzt mit den Zähnen? Sie würden es nicht tun, wenn Sie nicht Schmerzen hätten und Qualen erlitten. Nun, in der Hölle wird immer mit den Zähnen geknirscht.“ (Spurgeon)
    5. Wir sehen, dass Jesus keine Angst davor hatte, von der Hölle zu sprechen, und dies tatsächlich mehr als jeder andere in der Bibel tat. „Es gibt einige Geistliche, die nie etwas über die Hölle sagen. Ich hörte von einem Pastor, der einmal zu seiner Gemeinde sagte: ‘Wenn ihr den Herrn Jesus Christus nicht liebt, werdet ihr an den Ort geschickt werden, den zu erwähnen nicht höflich ist.’ Er hätte sicher nicht mehr predigen dürfen, solange er keine klaren Worte findet.“ (Spurgeon)

C. Es werden mehr leidende Menschen geheilt

1. Jesus heilt die Schwiegermutter von Petrus

Matthäus 8, 14-15

Matthäus 8, 14-15
Und als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er, dass dessen Schwiegermutter daniederlag und Fieber hatte. Und er rührte ihre Hand an; und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente ihnen.

  1. Und als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er, dass dessen Schwiegermutter daniederlag und Fieber hatte: Dies belegt eindeutig die Tatsache, dass Petrus verheiratet war. Die römisch-katholische Kirche lehrt, dass alle Priester zölibatär und unverheiratet sein müssen, aber der Mann, den sie den ersten und größten Papst nennen würden, war mit Sicherheit verheiratet.
    1. „Der heilige Ambrosius sagt, dass alle Apostel, außer Johannes und Paulus, verheiratete Männer waren. Und diese päpstlichen Heuchler, die Nichts von der Priesterehe hören wollen, empfinden es aber als weitaus besser, viele Huren zu haben und zu Hause zu halten, als eine einzige Frau.“ (Trapp)
    2. „Lernt daher, sagt Theophylakt, dass die Ehe kein Hindernis für die Tugend ist, da der Stammesführer der Apostel seine Frau hatte. Die Ehe ist eine der ersten göttlichen Institutionen und sie ist ein positives Gebot Gottes.“ (Klara)
    3. „Diese Schwiegermutter war eine besonders gute Frau, denn sie durfte mit ihrem Schwiegersohn zusammenleben, und er war bestrebt, alles dafür zu tun, dass sie wieder gesund wird.“ (Spurgeon)
  2. Und er rührte ihre Hand an; und das Fieber verließ sie: Jesus heilte diese Frau mit einer sanften Berührung seiner Hand. Ihre Krankheit war bei Weitem nicht so schlimm wie die des Aussätzigen, doch Jesus kümmerte sich auch um sie. Jesus kümmert sich auch um kleinere Probleme.
    1. „Das Wunder bestand hier nicht in der Heilung einer unheilbaren Krankheit, sondern in der Art und Weise der Heilung, durch eine Berührung mit seiner Hand.“ (Poole)
  3. Und sie stand auf und diente ihnen: Die Reaktion der Schwiegermutter von Petrus entsprach dem Verhalten derer, die von der Kraft Jesu berührt worden waren – sie begann sofort zu dienen. Jesus zu dienen ist ein wunderbarer Beweis für die Wiederherstellung der geistlichen Gesundheit
    1. „Voller Dankbarkeit strahlend stellte sie alle Teller auf den Tisch und brachte Wasser, mit dem ihre Gäste sich die Füße waschen konnten. In dem Augenblick, in dem der Herr Jesus Christus eine Seele rettet, um den Dienst zu tun, für die sie bestimmt ist.“ (Spurgeon)

2. Jesus befreit viele Menschen von Krankheiten und dämonischer Besessenheit, und erfüllt damit die Prophezeiung

Matthäus 8, 16-17

Matthäus 8, 16-17
Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus mit einem Wort und heilte alle Kranken, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist, der spricht:
»Er hat unsere Gebrechen weggenommen und unsere Krankheiten getragen«.

  1. Sie brachten viele … zu Ihm: Dass für Jesus jeder einzelne Mensch wichtig war, zeigt sich darin, dass Jesus mit jeder Person individuell und nicht in einem emotionslosen ‚Fließband-Verfahren‘ umgegangen ist.
    1. Viele Besessene: „Dr. Lightfoot nennt zwei triftige Gründe, warum es in Judäa zur Zeit unseres Herrn so viele Dämonen gab. Erstens, weil sie dann bis zum Gipfel der Gottlosigkeit befördert wurden. Josephus, ihr eigener Historiker, sagt über sie: Es gab (sagte er) keine Nation unter dem Himmel, die gottloser war als sie. Zweitens, weil sie damals extrem süchtig nach Magie waren und sozusagen böse Geister einluden, es sich in ihrer Seele gemütlich zu machen.“ (Clarke)
  2. Damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist: Matthäus verstand dies zu Recht als eine Teilerfüllung der Prophezeiung Jesajas in Jesaja 53, die sich in erster Linie auf eine geistliche Heilung bezieht, aber definitiv auch eine körperliche Heilung einschließt. Matthäus präsentierte Jesus als den wahren Messias, indem er die Menschen von der Knechtschaft der Sünde und den Auswirkungen einer gefallenen Welt befreite.
  3. Und er trieb die Geister aus mit einem Wort und heilte alle Kranken: Jesus hat durch seine Leiden (die Striemen) für unsere Heilung gesorgt (sowohl körperlich als auch geistig). Die physische Dimension unserer Heilung wird jetzt teilweise verwirklicht, aber endgültig geschieht dies erst in der Auferstehung.
    1. Dieses Heilungswerk unseres Erlösers hat Jesus etwas gekostet; es war nicht so, als hätte er einen magischen Beutel mit Heilkraft, aus dem er schöpfte und den er zu den Bedürftigen warf. Es ging auf Kosten seiner eigenen Qualen. „Wenn sein Wort und seine Berührung den Menschen sofortige Heilung brachte, dann deshalb, weil er in einem großen Geheimnis der Gnade litt, um zu retten.“ (Morgan)
    2. „Der Prophet spricht von geistlichen Gebrechen, der Evangelist bezieht es auf den Knecht des Hauptmanns. Die Einen sind die Auswirkungen des Anderen.“ (Trapp)
  4. Er hat unsere Gebrechen weggenommen und unsere Krankheiten getragen und: Dieser Abschnitt des Matthäus-Evangeliums zeigt vier verschiedene Menschen, die geheilt wurden, ein jeder anders als der andere.
    1. Verschiedene Menschen wurden geheilt.
      1. Ein Jude ohne soziale oder religiöse Privilegien.
      2. Ein nichtjüdischer Offizier der Armee, der Israel besetzt und unterdrückt hat.
      3. Eine Frau, die mit einem der treuen Anhänger Jesu verwandt ist.
      4. Eine nicht namentlich benannte Menge.
    2. Ihre Bitten wurden auf unterschiedliche Weise vorgetragen.
      1. Eine direkte Bitte des Betroffenen, die aus seinem eigenen Glauben heraus gestellt wurde.
      2. Eine Bitte eines Mannes für einen anderen, die im Glauben zu Gunsten eines leidenden Mannes gestellt wurde.
      3. Es wurde keine Bitte geäußert, weil Jesus zu dem Leidenden kam, also gab es keinen Beweis für den Glauben der Geheilten.
      4. Leidende, die mit verschiedenen Arten von Glauben zu Jesus gebracht wurden.
    3. Jesus benutzte verschiedene Methoden zum Heilen.
      1. Jesus benutzte eine Berührung, die verboten war.
      2. Jesus benutzte ein Wort, das aus der Ferne gesprochen wurde.
      3. Jesus benutzte eine zärtliche Berührung.
      4. Jesus benutzte eine Vielzahl nicht weiter beschriebener Methoden.
    4. Aus all dem können wir erkennen, dass die körperliche Heilung ein Bereich ist, in dem Gott in besonderem Maße seine Souveränität zeigt, und dass er die Dinge so tut, wie es ihm gefällt, und nicht unbedingt so, wie es die Menschen erwarten.

E. Jesus lehrt über Jüngerschaft

1. Jesus spricht zu einem übermäßig begeisterten Anhänger über die Notwendigkeit, die Kosten der Nachfolge Jesu einzuschätzen

Matthäus 8, 18-20

Matthäus 8, 18-20
Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren. Und ein Schriftgelehrter trat herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst! Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.

  1. Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren: Jesus wurde immer bekannter, aber er blieb nicht bei der Volksmenge und versuchte nicht einmal, sie zu vergrößern. In gewisser Weise schien er die große Menge um ihn herum zu meiden.
  2. Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst! Mit den Wundern, die mit dem Dienst Jesu verbunden sind, hätte ihm die Nachfolge vielleicht reizvoller erscheinen können, als sie wirklich war. Jesus erhielt wahrscheinlich viele spontane Angebote wie dieses.
    1. „Ich frage mich, ob dieser Mann dachte: ‚Nun, nun, ich bin ein Schriftgelehrter. Wenn ich dieser Firma beitrete, werde ich ein Leiter sein. Ich sehe, dass sie nur Fischer sind, zumindest die meisten von ihnen; und wenn ich mich unter sie mische, werde ich eine große Bereicherung für diese kleine Gruppe sein. Ich werde ohne Zweifel der die rechte Hand vom Chef sein´. Vielleicht dachte er, dass sich aus einer solchen Position etwas machen ließe; es gab einen, der so dachte“. (Spurgeon)
  3. Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann: Jesus hat dem Mann nicht gesagt: „Nein, du kannst mir nicht folgen.“ Aber er sagte ihm die Wahrheit, ohne eine verherrlichte Version darüber zu entwerfen, wie es war, ihm zu folgen. Das ist das Gegenteil der Techniken, die heute von vielen Evangelisten verwendet werden, aber Jesus wollte, dass der Mann wusste, wie es wirklich sein würde.
    1. „Im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Dienst Jesu bedeutet diese Aussage nicht, dass Jesus mittellos, sondern obdachlos war; die Art seiner Mission hielt ihn in Bewegung und würde dies auch ei seinen Nachfolger tun.“ (Carson)
    2. „Viele Häuser, wie das von Petrus, standen ihm offen, aber er hatte kein eigenes.“ (France)
    3. Der Grund dafür, dass dieser Mann sich von Jesus abwandte, war, dass Jesus ein sehr einfaches Leben im Glauben führte, in dem er seinem Vater in jeder Hinsicht vertraute und keine Reserven an materiellen Ressourcen hatte. Das ist genau die Art von Dingen, die Jesus für einen wahrhaft geistlichen Mann attraktiver machen würde. „Hier ist ein Mann, der ganz aus dem Glauben lebt und sich mit wenigen materiellen Dingen zufriedengibt; ich sollte ihm folgen und von ihm lernen.“
  4. Der Sohn des Menschen: Der Ausdruck ‚Sohn des Menschen/Menschensohn‘ wird in den Evangelien 81-mal verwendet; jedes Mal ist es entweder etwas, das Jesus von sich selbst gesagt hat, oder die Worte stammen von jemandem, der Jesus zitiert. Es ist ein wichtiger Ausdruck, mit dem er sich selbst beschrieb. Er benutzte ihn als einen Titel, der sowohl die Herrlichkeit (Daniel 7, 13-14) als auch die Demut (Psalm 8, 4) des Messias widerspiegelt.
    1. Vor allem seine Verbindung zu der Stelle im Buch Daniel bedeutet, dass es ein Bild der Macht und Herrlichkeit war, jedoch ohne die unerwünschten Verbindungen zu anderen Titeln. Indem er sie oft verwendete, sagte Jesus zu seinen Zuhörern: „Ich bin der Messias der Macht und Herrlichkeit, aber nicht der, den ihr erwartet habt.“

2. Jesus spricht zu einem unschlüssigen Nachfolger über die überragende Bedeutung seiner Nachfolge

Matthäus 8, 21-22

Matthäus 8, 21-22
Ein anderer seiner Jünger sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben! Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!

  1. Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben! Eigentlich hat dieser Mann nicht um die Erlaubnis gebeten, ein Grab für seinen verstorbenen Vater zu graben. Er wollte im Haus seines Vaters bleiben und sich bis zum Tod des Vaters um ihn kümmern. Dies war offensichtlich ein unbefristeter Zeitraum, der sich immer weiter hinziehen konnte.
    1. Dieser Mann war ein anderer seiner Jünger; doch er folgte Jesus nicht so nach, wie er es hätte tun sollen, und auch nicht so, wie es die 12 Jünger taten. Das zeigt uns, dass der Begriff ‚Jünger‘ im Matthäus-Evangelium eine etwas weit gefasste Bedeutung hat und in seinem Kontext verstanden werden muss.
    2. Der Mann wollte Jesus nachfolgen, aber noch nicht sofort. Er wusste, dass es gut war und dass er es tun sollte, aber er spürte, dass es einen guten Grund gab, warum er es jetzt nicht tun konnte. „Wenn der Schriftgelehrte zu schnell darin war Dinge zu versprechen, war dieser ‘Jünger‘ zu langsam, wenn es darum ging sie auszuführen.“ (Carson)
  2. Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben! Jesus drängte den Mann, ihm jetzt nachzufolgen, und stellte den Grundsatz klar, dass familiäre Verpflichtungen – oder irgendeine andere Verpflichtung – nicht über die Nachfolge Jesu gestellt werden dürfen. Jesus muss an erster Stelle stehen.
    1. Jesus hatte keine Angst davor, potenzielle Jünger zu entmutigen. Im Gegensatz zu vielen modernen Evangelisten war er mehr an der Qualität als an der Quantität interessiert. „Nichts hat dem Christentum mehr Schaden zugefügt als die Praxis, die Reihen der Armee Christi mit jedem Freiwilligen zu füllen, der bereit ist, eine kleine Aufgabe zu übernehmen und pausenlos über seine Erfahrungen zu sprechen.“ (Ryle, zitiert von Carson)
    2. Darüber hinaus war Jesus lediglich ehrlich. Das war es, was es bedeutete, ihm zu folgen, und er wollte, dass die Menschen es von Anfang an wussten.
    3. „Viele der Anliegen der Politik, der Parteitaktik, der Ausschusssitzungen, der sozialen Reformen, der Unterhaltungsbranche usw. lassen sich sehr treffend als Begräbnis der Toten beschreiben. Vieles davon ist eine sehr notwendige, richtige und lobenswerte Arbeit; aber dennoch nur eine Form des Geschäfts, die nicht vom Geist Gottes erfüllte Menschen ebenso gut wie Jünger Jesu leisten können. Lasst sie es tun; aber wenn wir berufen sind, das Evangelium zu verkündigen, dann wollen wir uns ganz unserer heiligen Berufung hingeben.“ (Spurgeon)

F. Jesus zeigt seine Macht über den Wind und die Wellen

1. Auf dem See Genezareth erhebt sich ein Sturm. Jesus stillt den Sturm

Matthäus 8, 23-25

Matthäus 8, 23-25
Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm nach. Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, sodass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief. Und seine Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns! Wir kommen um!

  1. Und er trat in das Schiff: Das Dorf Kapernaum lag direkt am Ufer des Sees Genezareth. Jesus war, wie viele Galiläer, mit Booten und dem Leben an diesem ziemlich großen See vertraut.
  2. Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See: Der See Genezareth ist bekannt für seine plötzlichen, heftigen Stürme. Die Schwere dieses Sturms zeigte sich in der Tatsache, dass die Jünger (viele von ihnen waren erfahrene Fischer, die diesen See gut kannten) entsetzt waren und schrien: „Herr, rette uns! Wir kommen um!
    1. Bruce zu „sodass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde“: „Das Boot war bedeckt, verborgen, die Wellen stiegen hoch über das Boot, brachen über ihm zusammen und füllten es allmählich mit Wasser.“
  3. Er aber schlief: Obwohl die Jünger verzweifelt waren, schlief Jesus. Es muss ihnen seltsam vorgekommen sein, dass er inmitten eines so großen Sturms schlafen konnte.
    1. Bruce sagt, die Grammatik des Satzes ‚er aber schlief‘ vermittle einen ‚dramatischen Kontrast‘; der Sturm tobte, die Jünger gerieten in Panik, aber er schlief.
    2. Die Tatsache, dass er schlafen musste, erstaunt uns, weil das seine wahre Menschlichkeit zeigt. Er wurde müde und musste manchmal dort schlafen, wo es ihm möglich war, sogar an den Orten, die so gar nicht dafür geeignet waren. „Es war der Schlaf eines Menschen, der von einem intensiven Leben getragen wurde, das eine ständige Belastung für Körper und Geist mit sich brachte.“ (Bruce)
    3. Die Tatsache, dass er schlafen konnte, überrascht uns. Sein Verstand und sein Herz empfanden genug Ruhe und vertrauten auf die Liebe und Fürsorge seines Vaters im Himmel, so dass er im Sturm schlafen konnte.

2. Jesus zeigt, dass er die Autorität über die Schöpfung hat

Matthäus 8, 26-27

Matthäus 8, 26-27
Da sprach er zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und befahl den Winden und dem See; und es entstand eine große Stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Wer ist dieser, dass ihm selbst die Winde und der See gehorsam sind?

  1. Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Jesus wies sie wegen ihrer Angst und ihres Unglaubens zurecht, nicht wegen ihrer Bitte oder weil sie ihn geweckt. Wir sollten nicht denken, dass Jesus schlechte Laune hatte, weil er geweckt wurde. Was ihn ärgerte war ihre Angst, denn Angst und Unglaube gehören zusammen. Wenn wir Gott so vertrauen, wie wir ihm vertrauen sollten, bleibt wenig Raum für Angst.
    1. „Er sprach zuerst mit den Männern, denn mit ihnen war am schwierigsten umzugehen: Wind und Meer konnten danach zurechtgewiesen werden.“ (Spurgeon)
    2. „Er tadelt sie nicht dafür, dass sie ihn mit ihren Bitten stören, sondern dass sie sich selbst mit ihren Ängsten in Unruhe versetzten.“ (Henry, zitiert von Carson)
    3. Sie hatten tatsächlich viele Gründe, Glauben zu haben, sogar großes Glauben.
      1. Sie hatten gerade gesehen, wie Jesus große Wunder vollbracht und dabei große Macht und Autorität bewiesen hatte.
      2. Sie hatten mit dem Hauptmann, der Jesus vertraute, dass er seinen Diener heilen würde, ein Beispiel dafür gesehen, was es heißt zu vertrauen.
      3. Sie hatten Jesus im Boot dabei. Und sie sahen Jesus schlafen; sein Friede hätte ihnen Frieden geben sollen.
  2. Dann stand er auf und befahl den Winden und dem See: Jesus brachte nicht nur den Wind und das Meer dazu still zu werden, sondern er befahl den Winden und dem See. In Verbindung mit der großen Angst der Jünger und dem, was Jesus an seinem Zielort begegnen würde, führt dies einige zu der Annahme, dass der Sturm eine Art geistlichen Angriff darstellte.
    1. Adam Clarke vermutete, dass der Sturm „wahrscheinlich von Satan, dem Fürsten der Macht der Luft ausgelöst wurde, der, nachdem er den Verfasser und alle Prediger des Evangeliums in einem kleinen Gefäß zusammengebracht hatte, glaubte, durch das Ertränken des Gefäßes die Absichten Gottes zu vereiteln und so die Rettung einer zerstörten Welt zu verhindern. Was für eine großartige Gelegenheit muss das in den Augen vom Feind der Menschheit gewesen sein!“
  3. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Die Jünger waren erstaunt. Solch eine mächtige Zurschaustellung über die Schöpfung veranlasste sie zu der Frage: ‚Wer ist dieser?‘ Es kann nur der HERR, Jahwe, sein, der nur diese Macht und Autorität hat: O HERR, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, HERR? Und deine Treue ist um dich her! Du beherrschst das ungestüme Meer; wenn sich seine Wogen erheben, so stillst du sie. (Psalm 89, 9-10)
    1. Innerhalb weniger Augenblicke sahen die Jünger sowohl die vollständige Menschlichkeit Jesu (als er müde war und schlief), als auch die Fülle seiner Gottheit. Sie sahen Jesus so, wie er ist: wahrhaft Mensch und wahrhaft Gott.

G. Die Macht Jesu über dämonische Geister

1. Jesus begegnet zwei von Dämonen besessenen Männern

Matthäus 8, 28-29

Matthäus 8, 28-29
Und als er ans jenseitige Ufer in das Gebiet der Gergesener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich, sodass niemand auf jener Straße wandern konnte. Und siehe, sie schrien und sprachen: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?

  1. Und als er ans jenseitige Ufer in das Gebiet der Gergesener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen: Die anderen Evangelien erwähnen nur einen dieser Männer. Das muss daran liegen, dass es einen gab, der deutlich stärker von Dämonen besessen war und viele Dämonen hatte.
  2. Die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich: Diese beiden Unglücklichen waren aufgrund ihres Kontakts mit den Toten unrein, und sie zeigten ein gefährliches und unkontrollierbares Verhalten. Die Dämonen trieben diese Männer dazu, in den Gräbern zu leben.
      1. Weil Friedhöfe und die Toten für das jüdische Volk schrecklich unrein und abstoßend waren.
      2. Weil Dämonen den Tod lieben.
      3. Weil es kein Ort war, an dem Menschen leben sollten.
      4. Weil die Männer dadurch für andere noch beängstigender wurden.
      5. Weil es bei anderen den Aberglauben förderte, da sie fürchteten, dass die Männer tatsächlich von den Geistern der Toten auf dem Friedhof besessen waren.
  3. Was haben wir mit dir zu tun? Die Dämonen, die diese armen Männer quälen, wollten in Ruhe gelassen werden. Sie wollten nicht, dass Jesus sich in ihr schreckliches Werk einmischt.
    1. „Das ist der alte Schrei: ‚Kümmere dich um deine Angelegenheiten! Misch dich nicht in das ein, was wir tun! Lass uns in Ruhe und geh woanders hin! Die Teufel lassen sich nicht gerne stören. Aber auch wenn die Teufel nichts mit Jesus zu tun haben, hat er etwas mit ihnen zu tun.“ (Spurgeon)
  4. Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes? Die Dämonen wussten, wer Jesus war, auch wenn die Jünger es nicht wussten. Wir können die beiden Aussagen miteinander vergleichen:
      1. Wer ist dieser? (Matthäus 8, 27)
      2. Jesus, du Sohn Gottes (Matthäus 8, 29)
  5. Bist du hierhergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen? Diese Dämonen wussten sowohl was ihre unmittelbare Bestimmung war (vertrieben zu werden) als auch was ihre endgültige Bestimmung war (ewige Qualen zu erleiden). Sie wollten die Freiheit haben, vor der Zeit, in der ihnen ihr Schicksal widerfuhr, so viel Schaden anzurichten, wie möglich.
    1. Sie verstanden auch, dass ihnen nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung stand, und daher arbeiteten sie so hart, wie sie nur konnten, bis sie nicht mehr dazu in der Lage waren. Dies ist eines der wenigen bewundernswerten Dinge, die wir über Satan und seine Dämonen sagen können.

2. Jesus treibt die Dämonen in eine Herde von Schweinen

Matthäus 8, 30-32

Matthäus 8, 30-32
Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine auf der Weide. Und die Dämonen baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so erlaube uns, in die Schweineherde zu fahren! Und er sprach zu ihnen: Geht hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweineherde. Und siehe, die ganze Schweineherde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, und sie kamen im Wasser um.

  1. Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine auf der Weide: Da sowohl Juden als auch Heiden die Region Galiläa bewohnten, könnte es sich um eine Schweineherde gehandelt haben, die einem Heiden gehörte. Die meisten Ausleger sind jedoch der Meinung, dass die Schweine für Juden unrein waren und daher nicht dort hätten sein dürfen, auch wenn sie einem nichtjüdischen Mann gehörten.
  2. Wenn du uns austreibst, so erlaube uns, in die Schweineherde zu fahren! Die Dämonen wollten in die Schweineherde fahren, weil diese bösen Geister auf Zerstörung aus sind und es hassen, untätig zu sein. „Der Teufel treibt so gerne Unfug, dass er lieber ein kleines Spiel spielt, als untätig zu sein.“ (Poole)
    1. Wir sehen aber auch, dass die Dämonen nicht einmal Schweine befallen können, ohne dass Gott es ihnen erlaubt. „Und wenn schon eine Legion von Teufeln keine Macht über eine Herde von Schweinen hat, so haben sie noch viel weniger Macht über die Schafherde Christi, sagt Tertullian.“ (Trapp)
  3. Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweineherde. Und siehe, die ganze Schweineherde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, und sie kamen im Wasser um: Es gibt in der Bibel nichts was sich mit der Austreibung von Dämonen aus einem Menschen in ein Tier vergleichen ließe. Doch Jesus hatte einen guten Grund dies zuzulassen.
    1. Die Tatsache, dass die Dämonen die Schweine sofort in den Tod trieben, hilft dabei zu erklären, warum Jesus den Dämonen erlaubte, in die Schweine einzudringen – weil er wollte, dass alle wissen, was die wahre Absicht dieser Dämonen war. Sie wollten die Männer genauso vernichten, wie sie die Schweine vernichteten. Da die Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen sind, konnten sie nicht so leicht mit den Männern tun was sie wollten, aber ihre Absicht war genau dieselbe – zu töten und zu zerstören.
    2. Ein weiterer Grund, warum die Teufel in die Schweine geschickt wurden, war, um zu beweisen, dass sie tatsächlich aus den Männern ausgetrieben worden waren.
    3. Einige protestieren, und sagten, dass dies dem Schweinebesitzer gegenüber unfair war. „Aber die Besitzer der Schweine haben ihr Eigentum verloren. Ja, und sie lernen daraus, wie gering der Wert zeitlicher Reichtümer in den Augen Gottes ist. Er nimmt es manchmal auf sich, dass sie verloren gehen, um uns durch Barmherzigkeit von ihnen zu befreien; manchmal aus Gerechtigkeit, um uns dafür zu bestrafen, dass wir sie entweder durch Habgier oder Ungerechtigkeit erworben oder bewahrt haben.“ (Clarke)
    4. Spurgeon hatte mehrere kluge Kommentare zu der Art und Weise, wie die Dämonen die Schweine beeinflussten:
      1. „Die Schweine sterben lieber, als vom Teufel getrieben zu werden; und wenn die Menschen nicht schlimmer wären als die Schweine, wären sie der gleichen Meinung.“
      2. „Die, die der Teufel treibt, rennen schnell.“
      3. „Der Teufel treibt seine Schweine in eine schlechte Gegend.“

3. Die Menschen bitten Jesus, ihr Gebiet zu verlassen

Matthäus 8, 33-34

Matthäus 8, 33-34
Die Hirten aber flohen, gingen in die Stadt und verkündeten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen war. Und siehe, die ganze Stadt kam heraus, Jesus entgegen. Und als sie ihn sahen, baten sie ihn, aus ihrem Gebiet wegzugehen.

  1. Verkündeten alles … Und siehe, die ganze Stadt kam heraus, Jesus entgegen: Da Jesus die menschliche Natur kannte, wusste er, was er von dieser Menschenmenge, die aus der Stadt kam, zu erwarten hatte. Doch seine Jünger dachten wahrscheinlich, dass diese Leute sich freuen würden, dass Jesus diese ehemals von Dämonen besessenen Männer befreit hatte.
    1. Das was Jesus da vollbracht hatte, hat die ganze Stadt geeint, und sie waren alle gekommen, um sich mit Jesus zu treffen und mit ihm zu reden; aber es geschah aus keinem guten Grund. „Hier versammelte sich eine ganze Stadt zum Gebet, und betete gegen ihren eigenen Segen an … ihr Gebet war schrecklich; aber es wurde erhört, und Jesus verließ ihr Gebiet.“ (Spurgeon)
  2. Baten sie ihn, aus ihrem Gebiet wegzugehen: Man sollte meinen, dass die Menschen in der Region froh sein würden, dass diese beiden dämonenbesessenen Männer befreit wurden. Vielleicht waren sie mehr an ihren Schweinen interessiert als an den Menschen. Sicherlich hat die befreiende Kraft Jesu nicht bei allen Menschen dafür gesorgt, dass sie sich besser fühlten.
    1. Das könnte ein weiterer Grund dafür sein, warum die Dämonen in das Schwein eindringen wollten. Der Gedanke ist, dass die Dämonen Jesus gegenüber Hass und Ablehnung schüren wollten. Also trieben sie die Schweine, in der Hoffnung, dass man Jesus die Schuld zuschieben würde und er dann dort nicht willkommen wäre, in die Vernichtung, in den Tod.

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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