1. Korinther 10 – Götzendienst damals und heute

A. Das schlechte Beispiel Israels

1. Israel im Exodus: Gesegnet mit vielen geistlichen Erfahrungen, und doch wurden sie von der Verheißung ausgeschlossen

1. Korinther 10, 1-5

1. Korinther 10, 1-5
Ich will aber nicht, meine Brüder, dass ihr außer Acht lasst, dass unsere Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durch das Meer hindurchgegangen sind. Sie wurden auch alle auf Mose getauft in der Wolke und im Meer, und sie haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und alle denselben geistlichen Trank getrunken; denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus. Aber an der Mehrzahl von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen; sie wurden nämlich in der Wüste niedergestreckt.

  1. Ich will aber nicht: 1. Korinther 10 führt das Thema weiter, das in 1. Korinther 8 begonnen und in Kapitel 9 fortgesetzt wurde: Was sollten die Christen aus Korinth in Bezug auf Fleisch, das Götzen geopfert wurde, denken und tun?
    1. In 1. Korinther 8 stellte Paulus zwei Prinzipien auf. Erstens: Ein Götze ist in der Tat ein Nichts und es war für Christen aus Korinth, die dies verstanden, in Ordnung, in Bezug auf sich selbst nach diesem Wissen zu handeln. Zweitens: Für Christen ist Liebe wichtiger als Wissen. Wenn ich also ‚weiß‘, dass es für mich in Ordnung ist, Götzenopferfleisch zu essen, werde ich es trotzdem nicht tun, wenn es meinen Bruder ins Straucheln bringt, weil dies kein liebevolles Verhalten gegenüber meinem Bruder wäre.
    2. In 1. Korinther 9 zeigte Paulus, wie wichtig es für Christen ist, ihre ‚Rechte‘ aufzugeben. So wie Paulus sein ‚Recht‘ aufgab, aufgrund seiner Verkündigung des Evangeliums Unterstützung zu erhalten, so müssen einige der Christen in Korinth manchmal ihr ‚Recht‘ aufgeben, Fleisch zu essen, das Götzen geopfert wurde, auf Basis des Prinzips der Liebe zu einem schwächeren Bruder. Am Ende von Kapitel 9 zeigte Paulus auf, wie ein Christ bereit sein muss, einige Dinge – sogar ‚gute‘ Dinge – aufzugeben, um das Rennen zu gewinnen, das Gott uns vor Augen gestellt hat, sonst werden wir im Wettstreit des christlichen Lebens verworfen (1. Korinther 9, 27).
  2. Ich will aber nicht, meine Brüder, dass ihr außer Acht lasst: Paulus schrieb über die Notwendigkeit, das zu Ende zu bringen, was Gott uns aufgetragen hat, und darüber, wie gefährlich es ist, sich zu weigern, etwas aufzugeben, was dessen Vollendung im Wege steht. Nun wird er dieses Prinzip anhand der Erfahrungen Israels beim Auszug aus Ägypten veranschaulichen.
  3. Unsere Väter alle: Denkt an all den Segen, den Israel beim Auszug aus Ägypten erlebte!
    1. Alle unter der Wolke gewesen: Die Wolke der Schekina-Herrlichkeit (Gottes Herrlichkeit, die sich auf Erden sichtbar manifestierte) überschattete Israel auf seiner ganzen Reise von Ägypten ins Gelobte Land. Tagsüber schützte die Wolke sie vor der brutalen Wüstensonne und in der Nacht brannte sie wie eine Feuersäule. Sie war eine ständig präsente Erinnerung an Gottes Herrlichkeit und Gegenwart (2. Mose 13, 21-22).
    2. Sie wurden auch alle auf Mose getauft in der Wolke und im Meer: Ganz Israel durchquerte das Rote Meer und sah Gottes unglaubliche Macht, das Meer wie Wände hochzuhalten, damit sie trockenen Fußes hindurchgehen konnten. Dann sahen sie, wie Gott das Wasser zurückschickte, um die ägyptische Armee zu ertränken (2. Mose 14, 21-31). Dies war nicht nur eine erstaunliche Demonstration von Gottes Liebe und Macht, sondern auch ein Bild der Taufe – im „Gehen durch das Wasser“ wurde ganz Israel mit Mose identifiziert, so wie ein Christ durch das „Gehen durch das Wasser“ mit Jesus Christus identifiziert wird (Römer 6, 3-4).
    3. Sie haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und alle denselben geistlichen Trank getrunken: Ganz Israel wurde durch Gottes wunderbare Versorgung während der Zeit in der Wüste mit Essen und Trinken versorgt (2. Mose 16, 35 und 17, 6). Dies war eine bemerkenswerte Demonstration von Gottes Liebe und Macht für Israel und eine Vorabdarstellung der geistlichen Speise und des Tranks, die wir am Tisch des Herrn empfangen (1. Korinther 11, 23-26).
    4. Israel hatte sogar alte Versionen der beiden christlichen Sakramente, die wir bis heute empfangen: Taufe und Abendmahl. Das Wort Sakrament wurde für den Treueeid verwendet, den die Soldaten der römischen Legion vor ihrem Kaiser leisteten. Die frühen Christen betrachteten Abendmahl und Taufe als einen ‚Treueeid‘ auf Jesus Christus.
    5. Denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus: Israel hatte sogar die Gegenwart von Jesus Christus bei sich in der Wüste! Hier baut Paulus bei der Identifizierung des Felsen, der ihnen folgte, auf einer rabbinischen Tradition auf, die besagt, dass Israel in der ganzen Wüste von ein und demselben Felsen mit Wasser versorgt wurde, einem Felsen, der ihnen folgte. Einige Bibelgelehrte diskutieren heute darüber, ob der Felsen Israel folgte oder ob das Wasser Israel folgte (wie in einem Bach). Der springende Punkt bleibt aber derselbe: Jesus Christus war mit Israel in der Wüste anwesend und sorgte auf wundersame Weise für ihre Bedürfnisse. Welch ein Segen, welch ein Privileg!
  4. Aber an der Mehrzahl von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen: Trotz all dieser Segnungen und geistlichen Privilegien ehrten die Israeliten in der Wüste Gott nicht. Angesichts all dieser Segnungen hätte die Dankbarkeit sie anhalten sollen, Gott gefälliger sein zu wollen, aber sie waren es nicht.
    1. An der Mehrzahl von ihnen: Das ist eine knallharte Untertreibung. Nur zwei Männer aus der erwachsenen Generation, die Ägypten verließ, kamen in das Gelobte Land (Josua und Kaleb). In der Tat blieb die Mehrzahl zurück!
  5. Sie wurden nämlich in der Wüste niedergestreckt: Der Unmut Gottes über die Israeliten war offensichtlich, weil sie nie in das verheißene Land kamen, sondern stattdessen in der Wüste starben. Trotz all ihrer Segnungen und spirituellen Erfahrungen sind sie nie in das eingetreten, was Gott wirklich für sie hatte.
  6. An der Mehrzahl von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen: Paulus‘ Punkt legt den Finger in die Wunde: Die Christen in Korinth nahmen sich wahrscheinlich alle möglichen Freiheiten heraus (wie das Schlemmen in heidnischen Tempeln, ihren Geschwistern ein Anstoß zu sein), weil sie dachten, sie seien ‚sicher‘ wegen erlebter Segnungen und geistlicher Erfahrungen (besonders Taufe und Abendmahl). So warnt Paulus sie zur Vorsicht, denn genauso, wie Israel gesegnet wurde und geistliche Erfahrungen hatte, kamen sie dennoch um – und so könnten auch einige der Christen aus Korinth umkommen!
    1. „Es scheint, als hätten die Korinther angenommen, dass ihre Teilhabe an den Sakramenten des Evangeliums, wie Taufe und Abendmahl, ihre Errettung sichern würde, auch wenn sie an götzendienerischen Festen teilnahmen, zumindest solange sie ein Götzenbild für nichts in der Welt hielten.“ (Clarke)

2. Vermeidung von Israels schlechtem Beispiel

1. Korinther 10, 6-10

1. Korinther 10, 6-10
Diese Dinge aber sind zum Vorbild für uns geschehen, damit wir nicht nach dem Bösen begierig werden, so wie jene begierig waren. Werdet auch nicht Götzendiener, so wie etliche von ihnen, wie geschrieben steht: »Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und stand auf, um sich zu vergnügen«. Lasst uns auch nicht Unzucht treiben, so wie etliche von ihnen Unzucht trieben, und es fielen an einem Tag 23 000. Lasst uns auch nicht Christus versuchen, so wie auch etliche von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden. Murrt auch nicht, so wie auch etliche von ihnen murrten und durch den Verderber umgebracht wurden.

  1. Diese Dinge aber sind zum Vorbild für uns geschehen: Wir können und sollten aus dem Versagen Israels in der Wüste lernen. Wie genau hat Israel versagt?
  2. Damit wir nicht nach dem Bösen begierig werden, so wie jene begierig waren: Sie haben darin versagt, dass sie nicht ‚Nein‘ zu ihren Begierden sagen konnten. Ebenso dürfen wir nicht nach dem Bösen begierig werden, so wie jene begierig waren. Die Christen aus Korinth, die darauf bestanden, Götzenopferfleisch zu essen, obwohl sie andere Christen zur Sünde verführten, konnten einfach nicht ‚Nein‘ sagen. Sie sagten „das Fleisch ist so gut“ oder „es ist so ein Schnäppchen“, aber sie konnten nicht aus Liebe zu Gott und aus Liebe zu einem Bruder ‚Nein‘ sagen.
  3. Werdet auch nicht Götzendiener, so wie etliche von ihnen: Israel hat es versäumt, sich auf Gott zu konzentrieren und sie begannen Götzendienst zu betreiben (wie in 2. Mose 32, 1-6 und 4. Mose 25, 1-3). Einige der Christen aus Korinth kamen nicht nur in ihrem Umgang dem Götzenkult zu nahe; sie machten auch aus ihrem eigenen ‚Wissen‘ und ihren eigenen ‚Rechten‘ einen Götzen.
  4. Lasst uns auch nicht Unzucht treiben, so wie etliche von ihnen Unzucht trieben: Israel hat in seinem Götzendienst der Versuchung der sexuellen Unmoral nachgegeben. Sie standen … auf, … um sich zu belustigen (zitiert aus 2. Mose 32, 6) ist eine taktvolle Art und Weise, auf grobe Sittenlosigkeit unter dem Volk Israel hinzuweisen. Wir wissen, dass die Christen in Korinth Probleme mit sexueller Unmoral hatten (1. Korinther 6, 18-20). Der Kontext hier legt nahe, dass dies mit ihrem egoistischen Wunsch zusammenhängt, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, der sich darin ausdrückt, dass sie auf dem ‚Recht‘ bestehen, Fleisch zu essen, das Götzen geopfert wurde.
    1. „Das hier mit vergnügen übersetzte Verb deutet im Hebräischen auf ein Sexspiel hin … und deshalb sollen wir darunter wahrscheinlich Trunkenheitsorgien verstehen.“ (Cole, in seinem Kommentar zu 2. Mose)
    2. Und es fielen an einem Tag 23 000: An dieser Zahl entzündet sich ein Streit. Das Zitat aus 2. Mose 32, 6 stellt den Kontext dar und in 2. Mose 32, 28 heißt es, dass an jenem Tag an die dreitausend Männer vom Volk fielen. Vielleicht gab es noch mehr, die starben, was die Heilige Schrift nicht aufzeichnet, oder es gab 20.000 Frauen, die nach dem Vorfall mit dem goldenen Kalb starben, oder einige meinen, Paulus sei in eine andere Zeit vorgesprungen, in der die sexuelle Unmoral Israels während des Exodus Gottes Gericht über sie brachte (4. Mose 25, 9). In der Passage aus 4. Mose heißt es, dass 24.000 durch das Gericht Gottes starben, aber vielleicht waren es 23.000, die an einem Tag starben.
    3. „Was für ein wunderbares Buch ist die Bibel, abschnittsweise geschrieben während eines Zeitraums von fünfzehnhundert Jahren, wenn solche Erscheinungen von Ungenauigkeit wie diese aufgegriffen werden müssen, um ihre Unfehlbarkeit anzufechten!“ (Hodge)
  5. Lasst uns auch nicht Christus versuchen, so wie auch etliche von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden: 4. Mose 21, 4-9 beschreibt den Vorfall, bei dem Gott als Antwort auf das Nörgeln des Volkes feurige Schlangen unter das Volk sandte. Auch hier zeigt sich, dass ihre nörgelnden Herzen, die selbstbezogen sind und sich mehr um ihre eigenen Wünsche als um Gottes Ehre kümmern, dieselben Probleme verursachen wie bei den Christen in Korinth, die ihr Recht, Götzenopferfleisch zu essen, um eines anderen Bruders willen nicht aufgeben wollen.
  6. Und durch den Verderber umgebracht wurden: Aufgrund der Warnung in 1. Korinther 10, 1-5 glaubten die Christen in Korinth anscheinend, sie seien aufgrund früherer geistlicher Erfahrungen oder Errungenschaften ‚sicher‘ vor der Gefahr, umgebracht zu werden (so wie die Israeliten umgebracht wurden). Aber gerade hier gilt die Warnung des Paulus: „Wenn es Israel geschehen ist, kann es auch euch geschehen. Seid auf der Hut“.
    1. Die Christen aus Korinth scheinen diese Frage des Verzehrs von Fleisch, das Götzen geopfert wird und dadurch einen Bruder ins Straucheln bringt, als ‚kleines‘ Problem betrachtet zu haben. Paulus möchte sie und uns wissen lassen, dass dieses Verhalten ein egoistisches und selbstbezogenes Herz widerspiegelt, die Art von Herz, die Gott unter den Israeliten in der Wüste zerstört hat. Es mag ein relativ kleines Symptom gewesen sein, aber es war ein Symptom einer großen und gefährlichen Krankheit.

3. Zusammenfassung der Lektion aus der Geschichte Israels: Versuchung mit aller Kraft widerstehen

1. Korinther 10, 11-13

1. Korinther 10, 11-13
Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbilder, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist. Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle! Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.

  1. Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbilder: Da wir diejenigen sind, über die das Ende der Weltzeiten gekommen ist, können und sollten wir uns von dem schlechten Beispiel Israels warnen lassen. Wir haben eine größere Verantwortung, weil wir aus den Fehlern Israels lernen können.
  2. Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle: Damit die Christen in Korinth der Versuchung widerstehen können, egoistisch und selbstsüchtig zu sein, müssen sie zuerst verstehen, dass sie hier angreifbar sind. Wer meint, er stehe, wird nicht vor Versuchungen auf der Hut sein, so dass er leicht fallen kann.
    1. Die Versuchung wirkt wie Felsen in einem Hafen; bei Ebbe sieht jeder die Gefahr und weicht ihr aus. Aber Satans Strategie in der Versuchung ist es, den Wasserstand zu erhöhen und die Gefahren der Versuchung zu überdecken. Dann stürzt er dich mit Freude auf die verdeckten Felsen.
    2. „Der höchste Heilige unter dem Himmel kann nicht länger bestehen, als er von Gott abhängt und im Glaubensgehorsam lebt. Wer damit aufhört, wird in Sünde fallen und ein verdunkeltes Verständnis und ein verhärtetes Herz bekommen“. (Clarke)
  3. Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen: Wir wollen die uns besonders verlockenden Umstände oft als ‚sehr einzigartig‘ und ‚besondere Ausnahme‘ entschuldigen, aber Gott erinnert uns daran, dass unsere Versuchung nicht einzigartig ist. Viele andere Männer und Frauen Gottes waren der gleichen oder einer ähnlichen Versuchung ausgesetzt und haben in Gott die Kraft gefunden, die Versuchung zu überwinden.
    1. Andere vor dir haben im Herrn die Kraft gefunden, genau dieselbe Versuchung zu überwinden – und Schlimmeres. Du kannst also siegreich sein – in der Stärke Jesu, nicht in deiner eigenen Stärke. Wir bekämpfen die Versuchung mit der Kraft Jesu, wie das Mädchen, das erklärte, was es tat, als Satan mit der Versuchung an die Tür ihres Herzens kam: „Ich sende Jesus, um die Tür zu öffnen. Wenn Satan Jesus sieht, sagt er: ‚Ups, Verzeihung, ich muss mich im Haus geirrt haben‘“.
  4. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet: Gott hat versprochen, alle Versuchungen zu überwachen, die durch die Welt, durch das Fleisch oder durch den Teufel auf uns zukommen. Er verspricht, sie in dem Maße zu begrenzen, wie unser Vermögen reicht – entsprechend unserem Vermögen, uns auf ihn zu verlassen, und nicht entsprechend unserer Fähigkeit, uns nur auf uns selbst zu verlassen.
    1. Satan würde uns in einem Augenblick vernichten, wenn Gott es zulassen würde, so wie er Hiob (Hiob 1, 6-12) und Petrus (Lukas 22, 31) vernichten wollte, aber Gott wird es nicht zulassen. Wie eine Mutter, die ihr Kind vor dem Süßigkeiten-Gang im Laden bewahrt, weil sie weiß, dass das Kind mit dieser Versuchung nicht umgehen könnte, so bewahrt Gott uns vor Dingen, mit denen wir nicht umgehen können. Aber was wir ertragen können und was nicht, ändert sich im Laufe der Jahre.
  5. Er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen: Gott hat versprochen, nicht nur unsere Versuchung zu begrenzen, sondern auch einen Ausgang in Zeiten der Verführung zu schaffen. Er wird uns niemals zwingen, den Ausgang zu benutzen, aber er wird den Ausgang verfügbar machen. Es liegt an uns, Gottes Ausgang zu nutzen.
    1. Der Ausgang ist nicht dasselbe wie die bloße ‚Befreiung‘ von dem Druck der Versuchung, die manche Menschen finden, indem sie der Versuchung nachgeben! Es gibt oft einen falschen Weg, eine Versuchung zu lindern, und wir werden oft immer wieder den gleichen Versuchungen ausgesetzt sein, bis wir dem Satan und unserem Fleisch zeigen, dass wir sie ertragen können.
    2. Barclay sagt, das Wort, das hier mit Ausgang übersetzt wurde, sei eigentlich ein Bergpass, mit der Vorstellung, dass eine Armee vom Feind umgeben ist und dann plötzlich einen Fluchtweg in die Sicherheit sieht. Wie ein Gebirgspass ist der Ausgang nicht unbedingt ein einfacher Weg.
  6. Den Ausgang schaffen: Der Ausgang führt uns nicht an einen Ort, an dem wir jeder Versuchung entgehen (das ist nur im Himmel der Fall). Der Ausgang führt uns zu dem Ort, an dem wir die Versuchung ertragen können.
    1. Wir werden daran erinnert, dass es keine Sünde ist, in Versuchung zu geraten, sondern dass es Sünde ist, sich der Versuchung hinzugeben oder der Versuchung nachzugeben. Wenn wir Versuchungen ertragen, klagt uns Satan oft an, weil wir in Versuchung geraten sind, doch diese Anklage durch Satan kann ein Christ ignorieren.
    2. In einem Laden sah ein kleiner Junge so aus, als wolle er einige Süßigkeiten aus dem Regal in seine Tasche stecken und zur Tür hinausgehen. Ein Angestellter beobachtete den Jungen lange Zeit und sprach ihn schließlich an. „Es sieht so aus, als versuchtest du ein paar Bonbons mitzunehmen“, sagte der Angestellte. Der Junge antwortete: „Da irren Sie sich, mein Herr. Ich versuche, es nicht zu tun.“ Vorläufig konnte er es noch ertragen.

B. Zurück zur Frage des Verzehrs von Fleisch, das Götzen geopfert wurde: Wie sieht es mit dem Essen im Restaurant eines heidnischen Tempels aus?

1. Das Prinzip lautete: Flieht vor dem Götzendienst!

1. Korinther 10, 14

1. Korinther 10, 14
Darum, meine Geliebten, flieht vor dem Götzendienst!

  1. Darum, meine Geliebten, flieht vor dem Götzendienst: Im griechischen Original wird vor ‘Götzendienst’ ein Artikel so verwendet, dass klar wird, dass sich Paulus hier ausdrücklich auf den Götzendienst in den heidnischen Tempeln bezieht.
  2. Flieht vor dem Götzendienst: Auch wenn es den Christen aus Korinth freisteht, Fleisch in der heidnischen Tempelschlachterei zu kaufen und es in ihren eigenen Häusern zuzubereiten, sollten sie vor dem Götzendienst in dem Restaurant des heidnischen Tempels fliehen. Unter Berufung auf das Beispiel Israels und ihr Verfallen in den Götzendienst weist Paulus die Christen aus Korinth an, nicht an den im heidnischen Tempel servierten Abendessen teilzunehmen.

2. Der Grund, warum Paulus vom Abendessen im heidnischen Tempel abrät: Was sich dort abspielt, ist nicht so unschuldig, wie es scheinen mag

1. Korinther 10, 15-22

1. Korinther 10, 15-22
Ich rede ja mit Verständigen; beurteilt ihr, was ich sage! Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht [die] Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht [die] Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn es ist ein Brot, so sind wir, die Vielen, ein Leib; denn wir alle haben Teil an dem einen Brot. Seht das Israel nach dem Fleisch! Stehen nicht die, welche die Opfer essen, in Gemeinschaft mit dem Opferaltar? Was sage ich nun? Dass ein Götze etwas sei, oder dass ein Götzenopfer etwas sei? Nein, sondern dass die Heiden das, was sie opfern, den Dämonen opfern und nicht Gott! Ich will aber nicht, dass ihr in Gemeinschaft mit den Dämonen seid. Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen; ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der Dämonen! Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht reizen? Sind wir etwa stärker als er?

  1. Ich rede ja mit Verständigen: Da die Christen in Korinth dazu neigten, auf ihre ‚Weisheit‘ stolz zu sein, fordert Paulus sie auf, soweit sie wirklich weise sind, sorgfältig darüber nachzudenken, was er hier sagt.
  2. Der Kelch des Segens … Stehen nicht die, welche die Opfer essen, in Gemeinschaft mit dem Opferaltar? Paulus‘ Standpunkt mag uns vielleicht unklar erscheinen, aber für jemanden in dieser alten Kultur war er klar. So wie die christliche Praxis des Abendmahls von Einheit und Gemeinschaft mit Jesus zeugt, so zeugen diese heidnischen Festmähler, die zur Ehre der Götzen gegeben wurden, von Einheit mit Dämonen, die die fehlgeleitete Anbetung ausnutzten. Bei einem heidnischen Tempelfestmahl zu speisen bedeutete, Gemeinschaft mit dem Opferaltar zu haben.
    1. Das Wort für Teil haben (koinonia) wird ebenso für Gemeinschaft (Abendmahl) in 1. Korinther 10, 16 und Gemeinschaft in 1. Korinther 10, 20 verwendet.
    2. In der Vorstellung jenes Teils der antiken Welt deutete das Essen am selben Tisch mit jemandem auf Freundschaft und Kameradschaft mit dieser Person hin. Wenn du mit jemandem von einem Brot isst, macht euch das zu einem Leib, weil ihr beide am selben Tisch das gleiche Essen zu euch nehmt. Am Tisch eines heidnischen Tempelrestaurants zu essen, war also nicht so unschuldig, wie es schien.
    3. Der Kelch des Segens war der letzte Kelch, der in der Passah-Zeremonie dargebracht wurde; dies war der Kelch, den Jesus beim Letzten Abendmahl segnete, und der als „der neue Bund in meinem Blut“ interpretiert wurde. Als die frühen Christen das Abendmahl empfingen, waren sie sich ihrer Verbindung zum Passahfest und zum Letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern bewusst.
  3. Was sage ich nun? Dass ein Götze etwas sei, oder dass ein Götzenopfer etwas sei? … sie opfern … den Dämonen: Paulus hat oben bereits bestätigt, dass ein Götze in der Welt nichts ist (1. Korinther 8, 4). Sagt er nun, dass Götzen tatsächlich Dämonen sind? Nein. Aber er sagt, dass dämonische Geister die Götzenanbetung ausnutzen, um Menschen zu täuschen und zu versklaven. Ohne es zu wissen, verherrlichen Götzenanbeter in ihren Opfern Dämonen.
  4. Ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der Dämonen: Wenn Paulus vom Tisch des Herrn spricht, verwendet er den Begriff im Gegensatz zu ‚Tischen‘, die für heidnische Götzenmahlzeiten verwendet werden. In einer alten Einladung zu einem solchen Mahl heißt es: „Chairemon lädt Sie zu einer Mahlzeit am Tisch des Herrn Serapis im Tempel von Serapis ein, morgen am fünfzehnten ab neun Uhr“. Wenn es etwas bedeutet, am Tisch des Herrn zu essen, dann bedeutet es etwas, am Tisch der Dämonen zu essen.
    1. Teile der römisch-katholischen Kirche haben diese Passage benutzt, um die Idee der Messe als Opfer für Sünden zu etablieren. Aber man interpretiert viel zu viel in den Text hinein, wenn man behauptet, dass das christliche Mahl (Abendmahl) ein Opfer sein muss (wie es in der Messe behauptet wird), weil es mit dem Mahl verglichen wird, das mit heidnischen Opfern und jüdischen Opfern verbunden ist. Die Betonung und die Ähnlichkeit betreffen aber das Mahl, nicht das Opfer.
  5. Es mag zwei Überlegungen der Korinther gegeben haben, zu denen Paulus hier Antworten geben möchte:
    1. Die Christen aus Korinth dachten: „Da ein Götzenbild nicht real ist, ist es egal, was wir essen, und es ist egal, wo wir es essen“. Paulus antwortet, indem er zustimmt, dass ein Götze an sich nichts ist (1. Korinther 8, 4), erklärt aber nun, dass Dämonen die unwissende und selbstsüchtige Anbetung des Menschen ausnutzen.
    2. Die Christen aus Korinth dachten: „Solange wir am Tisch des Herrn teilnehmen, sind wir in ihm sicher.“ Paulus antwortet, dass sie den Tisch des Herrn entehren, wenn sie mit Götzen Gemeinschaft haben.
  6. Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht reizen: Die unwissentliche Gemeinschaft einiger der Christen aus Korinth mit Dämonen durch die Teilnahme an den Abendmahlzeiten in den heidnischen Tempeln wird den Herrn zur Eifersucht reizen. Er hat das Recht auf unsere ganze Anbetung und hat das Recht, sich angegriffen zu fühlen, wenn wir unsere Gemeinschaft mit Dämonen verbringen.
    1. Es spielt keine Rolle, dass die Christen in Korinth bei diesen heidnischen Festen in heidnischen Tempeln keine Dämonen anbeten wollten. Wenn ein Mann seine Hand ins Feuer steckt, spielt es keine Rolle, ob er sich verbrennen will oder nicht, er verbrennt sich so oder so.
    2. Wenn sich ein Mann mit einer Frau trifft und sie ernsthaft eine Beziehung eingehen, was passiert dann, wenn er dieselbe Art von Beziehung mit einer anderen Frau aufnimmt? Was wird die erste Frau denken? Der Mann kann nicht einfach sagen: „Naja, ich schenke dir ja immer noch Aufmerksamkeit!“
  7. Sind wir etwa stärker als er? Die Christen in Korinth beanspruchten das Recht, in heidnischen Tempeln zu essen, weil sie so starke Christen waren, aber sind sie stärker als Gott?

C. Zurück zur Frage des Verzehrs von Fleisch, das Götzen geopfert wurde: Wie wäre es, das gleiche Fleisch woanders zu essen?

1. Ein grundlegendes Prinzip: Vermeide nicht nur, was schädlich ist, sondern strebe aktiv nach dem Guten

1. Korinther 10, 23-24

1. Korinther 10, 23-24
Es ist mir alles erlaubt — aber es ist nicht alles nützlich! Es ist mir alles erlaubt — aber es erbaut nicht alles! Niemand suche das Seine, sondern jeder das des anderen.

  1. Es ist mir alles erlaubt – aber es ist nicht alles nützlich: Die Christen aus Korinth konzentrierten sich auf ihre eigenen ‚Rechte‘ und ihr ‚Wissen‘ und stellten nur eine Frage: „Was schadet es mir?“ Anstatt nur diese Frage zu stellen, sollten sie auch fragen: „Was kann es mir Gutes bringen?
    1. Nur weil etwas erlaubt ist, heißt das noch lange nicht, dass es förderlich ist. Die Korinther suchten nicht nach den nützlichen Dingen oder nach den Dingen, die erbauen würden. Anstatt mit Jesus so weit wie möglich vorwärts zu gehen, wollten sie eigentlich wissen, womit sie noch durchkommen und trotzdem Christen sein konnten. Das ist der falsche Ansatz!
  2. Niemand suche das Seine, sondern jeder das des anderen: Als die Christen aus Korinth die Frage stellten: „Was schadet es mir“, achteten sie nicht darauf, wie ihre Handlungen anderen schaden.
    1. Nur weil etwas für mich in Ordnung ist, heißt das nicht, dass ich es tun sollte. Meine eigenen ‚Rechte‘ oder das, von dem ich weiß, dass es für mich erlaubt ist, sind nicht die Maßstäbe, nach denen ich mein Verhalten richten sollte. Ich muss bedenken, was meinen Brüdern und Schwestern in Jesus gegenüber liebevoll ist.

2. Praktische Richtlinien

1. Korinther 10, 25-30

1. Korinther 10, 25-30
Alles, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird, das esst, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen; denn »dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt«. Und wenn jemand von den Ungläubigen euch einlädt und ihr hingehen wollt, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, und forscht nicht nach um des Gewissens willen. Wenn aber jemand zu euch sagt: Das ist Götzenopferfleisch! — so esst es nicht, um dessen willen, der den Hinweis gab, und um des Gewissens willen, denn »dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt«. Ich rede aber nicht von deinem eigenen Gewissen, sondern von dem des anderen; denn warum sollte meine Freiheit von dem Gewissen eines anderen gerichtet werden? Und wenn ich es dankbar genieße, warum sollte ich gelästert werden über dem, wofür ich danke?

  1. Alles, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird, das esst: Wie kann Paulus dies im Lichte dessen sagen, was er in 1. Korinther 10, 20-21 gesagt hat (die Dinge, die die Heiden opfern, opfern sie den Dämonen … Ich will nicht, dass ihr Gemeinschaft mit Dämonen habt … Ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der Dämonen)? Einfach deshalb, weil das Fleisch selbst nicht ‚von Dämonen infiziert‘ ist und daher gegessen werden kann. Die Warnungen des Paulus in 1. Korinther 10, 15-22 haben mit der Atmosphäre der Gemeinschaft mit Dämonen im heidnischen Tempel zu tun, die es zu vermeiden gilt, und nicht mit dem Essen selbst.
    1. Die Opfer verloren ihren religiösen Charakter, sobald sie auf dem Fleischmarkt verkauft wurden, so dass es erlaubt war, Fleisch, das möglicherweise einem Götzen geopfert wurde, daheim zu essen.
  2. Ohne … nachzuforschen: In der Metzgerei war ein Teil des Fleisches Opferfleisch, ein anderer Teil nicht. Paulus sagt: „Wenn ihr nicht an der Atmosphäre des heidnischen Tempels teilhabt, spielt das Fleisch selbst keine Rolle. Fragt nicht einmal, es braucht euch nicht zu stören“.
    1. Dies richtet sich an die Christen in Korinth, die sich ein Gewissen wegen des Götzen machten … und so … ihr Gewissen befleckt (en), weil es schwach ist (1. Korinther 8, 7). Paulus sagt: ‚Fragt nicht einmal!‘
    2. Was ist, wenn einer der Brüder mit einem schwachen Gewissen sich dagegen wehrt und sagt: „Moment mal! Dieses Fleisch wurde einem Götzen geopfert“? Paulus antwortet, indem er zitiert: „Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt“ (Psalm 24, 1). Die Kuh gehörte dem Herrn, als sie auf der Weide lag, und sie gehört dem Herrn jetzt, da sie auf dem Grill liegt! Es ging nicht um das Essen, es ging um die Atmosphäre der Götzenanbetung.
    3. Dieses Zitat aus Psalm 24, 1 wurde als jüdischer Segen bei den Mahlzeiten verwendet. Dieser Segen gilt laut Paulus auch für diese Speisen.
  3. Und wenn jemand von den Ungläubigen euch einlädt und ihr hingehen wollt, so esst alles, was euch vorgesetzt wird: Wenn ein Ungläubiger dich zum Essen einlädt, beginne keine Debatte über das Fleisch mit ihm. Frag nicht, und es wird dich nicht stören.
    1. Beachte, dass Paulus nicht den Umgang mit Nichtchristen verbietet, er verbietet nur das Mahl der Gemeinschaft in den heidnischen Tempeln.
  4. Wenn aber jemand zu euch sagt: Das ist Götzenopferfleisch! – so esst es nicht: Hier schreibt Paulus über die Situation, in der ein Christ von seinem nichtchristlichen Gastgeber oder einem christlichen Gastgeber mit einem empfindlichen Gewissen vor dem Essen gewarnt wird. In diesem Fall ist klar, dass die Person es für falsch hält, dass Christen an dem Götzen geopferten Fleisch teilhaben, also iss es nicht – um des Gewissens willen, aber nicht … deinem eigenen Gewissen, sondern … dem des anderen.
  5. Und wenn ich es dankbar genieße – d.h. wenn ich mit gutem Gewissen essen kann und niemandes Gewissen verletze – warum sollte ich gelästert werden? Da das Essen selbst nicht das Problem ist, sollte niemand einen anderen Christen verurteilen, der Fleisch essen kann, das Götzen geopfert wurde, solange er nicht sein eigenes Gewissen oder das eines anderen verletzt.
    1. Es mag den Anschein haben, dass Paulus Verhalten inkonsequent ist, aber er handelt überaus konsequent nach einem Prinzip: Freiheit innerhalb der Grenzen, die die Liebe steckt.

3. Abschließendes Prinzip: Tut alles zur Ehre Gottes!

1. Korinther 10, 31-33

1. Korinther 10, 31-33
Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! Gebt weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde Gottes einen Anstoß, so wie auch ich in allen Stücken allen zu Gefallen lebe und nicht meinen Nutzen suche, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden.

  1. Tut alles zur Ehre Gottes: Der Sinn unseres Lebens besteht nicht darin, zu schauen, wie viel wir aushalten und trotzdem Christen sein können; es geht vielmehr darum, Gott zu verherrlichen. Hätte der Christ aus Korinth dieses Prinzip in dieser Angelegenheit von Anfang an beachtet, wie viel einfacher hätte dies alles gemacht!
  2. Gebt weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde Gottes einen Anstoß: Ein Anstoß ist eine Gelegenheit zu stolpern, jemanden zur Sünde zu verleiten. Paulus sagt, dass keine unserer Verhaltensweisen einen anderen zum Sündigen verleiten darf.
    1. Paulus meint hier nicht, dass man andere nicht in ihrer Gesetzlichkeit kränken darf – davor scheute er sich ganz und gar nicht (Galater 5, 11-12).
  3. Paulus‘ Wunsch bezüglich der Menschen war, dass sie gerettet werden. Häufiger als wir denken ist unangemessenes Verhalten im christlichen Leben mit wenig Rücksicht auf die Verlorenen verbunden. Paulus‘ Sorge war nicht, dass er seinen Nutzen suchte, sondern dass viele gerettet werden können.

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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