Offenbarung 20 – Satan, die Sünde und der Tod werden endlich beseitigt

A. Satan wird für tausend Jahre gebunden

1. Ein namenloser Engel kommt, um Satan mit einer großen Kette zu binden

Offenbarung 20, 1

Offenbarung 20, 1
Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand.

  1. Einen Engel aus dem Himmel herabsteigen: Der Engel, der Satan unterwerfen wird, ist anonym. Er ist weder Jesus selbst, noch Michael oder Gabriel oder irgendein anderer hochrangiger Engel.
    1. „Die endgültige Bedeutung von Satan zeigt sich vielleicht darin, dass es nicht der Vater ist, der sich um ihn kümmert, und auch nicht Christus, sondern nur ein namenloser Engel.“ (L. Morris)
  2. Einen Engel aus dem Himmel herabsteigen: Dies ist eine dramatische Aussage, nämlich dass Satan weder Gottes Gegenüber noch ihm gleichgestellt ist und dass Gott Satans Aktivitäten jederzeit leicht unterbinden könnte. Dennoch lässt Gott zu, dass Satan weitermacht, denn selbst in seinem Bösen dient Satan indirekt den Absichten Gottes.

2. Satan wird für 1000 Jahre ins Gefängnis geworfen

Offenbarung 20, 2-3

Offenbarung 20, 2-3
Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und Satan ist, und band ihn für 1000 Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloß ihn ein und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführen kann, bis die 1000 Jahre vollendet sind. Und nach diesen muss er für kurze Zeit losgelassen werden.

  1. Ergriff … band ihn … warf ihn … schloß ihn ein … versiegelte über ihm: Satan hatte versucht, Jesus in ein Grab zu sperren, aber er konnte es nicht. Hier sperrt Gott Satan mühelos ein. Diese Inhaftierung geschieht nicht, um ihn zu bestrafen, sondern um ihn in seinen Möglichkeiten einzuschränken. Folgerichtig werden auch Satans dämonische Armeen gefesselt und eingesperrt werden.
    1. „Ist dies wörtlich zu verstehen? Gewiss ist es das. Die Schlacht ist wörtlich zu verstehen; die Gefangennahme des Tieres und des falschen Propheten ist es auch; die Ermordung der Könige und ihrer Armeen ist ebenso; Satan auch; und seine Bindung muss ebenso buchstäblich sein. Es wird sich nicht als etwas anderes erweisen.“ (Seiss)
    2. Einige Leute fragen: „Welche Art von Kette kann den Teufel halten?“ Wir wissen es nicht, aber Gott kann eine Kette für genau diesen Zweck herstellen. Wir wissen, dass es gerade jetzt dämonische Geister gibt, die gefangen und angekettet sind (Judas 6). Wenn Gott sie jetzt anketten kann, kann er Satan 1000 Jahre lang anketten.
    3. „Die ausgeklügelten Maßnahmen, die zur Sicherung seines Gewahrsams ergriffen wurden, sind am leichtesten als Andeutung zu verstehen, dass sie seinen Einfluss auf Erden vollständig beenden werden (statt seine Aktivitäten nur einzuschränken).“ (Mounce)
    4. Einige betrachten dies als die Bindung Satans auf einer persönlichen Ebene, da sie glauben, es beziehe sich auf die Art und Weise, wie Satans Einfluss im Leben eines Menschen zurückgehalten werden kann. Aber diese Ansicht nimmt den Text nicht ernst. Wenn Gott uns von der völligen Untätigkeit Satans erzählen will, wie könnte er sich noch deutlicher ausdrücken?
    5. Dies zeigt, dass es keinen Menschen gibt, der Satan einfach durch sein Gebet ‚bindet‘. Dies ist ein Werk, das auf göttliche Initiative hin geschieht. „Ein sehr wichtiges Detail ist die Feststellung, dass die Überwindung Satans und seiner Mächte nicht durch irgendwelche menschlichen Anstrengungen erfolgt.“ (Barnhouse)
  2. Damit er die Völker nicht mehr verführen kann: Hier wird Satans Hauptangriffsmethode offenbart. Satan ist ein Verführer und Betrüger, daher ist die stärkste Form der Verteidigung und die beste Waffe gegen Satan die Wahrheit des Wortes Gottes.
    1. „Die Wahrheit ist immer gegen ihn; daher ist die Unwahrheit seine besondere Zuflucht und sein Werkzeug. Aber die nackte Lüge ist nur abstoßend. Was wir als Lüge erkennen, kann und wird nicht unseren Respekt einfordern … die Unwahrheit kann nur dann Glaubwürdigkeit und Akzeptanz erlangen, wenn sie so verschleiert wird, dass sie als Wahrheit auftritt. Die Lüge besitzt keine Macht über uns, es sei denn wir können davon überzeugt werden, sie zu glauben und zu dem Ergebnis kommen, dass es die Wahrheit ist. Und diese Täuschung der Menschen, nämlich sie dazu zu bringen, Lügen und falsche Hoffnungen zu akzeptieren und ihnen zu folgen, völlig davon überzeugt, dass sie dadurch die Wahrheit akzeptieren und ihr folgen, ist in jedem Zeitalter die große Aufgabe Satans.“ (Seiss)
    2. Da Satans Auftrag der Täuschung bis heute andauert, wissen wir, dass er noch nicht so gebunden ist, wie es dieser Abschnitt beschreibt. Wir wissen, dass Satan weder beim vollendeten Werk Jesu am Kreuz, noch bei der Auferstehung, noch bei der Gründung der Gemeinde gebunden wurde. Wir wissen dies, weil Petrus sagte, dass Satan die Freiheit hat, wie ein brüllender Löwe umherzugehen und zu suchen, wen er verschlingen kann (1. Petrus 5, 8).
    3. Satan täuscht weiterhin erfolgreich. „Die Menschen bringen nicht nur Unwahrheiten hervor, sie sprechen Unwahrheiten, drucken Unwahrheiten und glauben Unwahrheiten. Sie essen und trinken die Unwahrheiten auch, sie tragen sie und handeln nach ihnen, leben sie und machen sie zu einem der großen Elemente ihres Seins.“ (Seiss)
  3. Bis die 1000 Jahre vollendet sind: Dieser tausendjährige Zeitraum wird oft als das Jahrtausend (Millennium) oder tausendjährige Reich bezeichnet. In der Kirchengeschichte wurde das tausendjährige Reich oft sehr unterschiedlich verstanden.
    1. Die Bibel spricht kraftvoll über andere Aspekte des irdischen Jahrtausends. Tragischerweise hat die Kirche im Laufe der Geschichte die Verheißung der tausendjährigen Herrschaft Jesu Christi oft ignoriert oder verleugnet. Die frühe Kirche bis Augustinus glaubte fast durchgängig an eine irdische, zeitgeschichtliche Herrschaft Jesu, eingeleitet durch seine Rückkehr. Tyconius (spätes 4. Jahrhundert) war der Erste, der sich einflussreich für eine vergeistigte Interpretation einsetzte, indem er sagte, dass dieses tausendjährige Reich jetzt sei (Amillennialismus) und als eine geistliche und keine buchstäbliche Herrschaft Jesu verstanden werden müsse. Seine Ansicht wurde von Augustinus, der römisch-katholischen Kirche und den meisten Theologen der Reformation übernommen.
    2. Aus dem Amillennialismus erwächst die Lehre des Postmillennialismus, die besagt, dass das tausendjährige Reich in diesem Zeitalter, vor der Wiederkunft Jesu stattfinden wird – aber, dass die Kirche es herbeiführen wird. Doch die klare Lehre der Bibel ist weder Amillennialismus noch Postmillennialismus, sondern das, was Premillennialismus genannt wird – die Lehre, dass Jesus Christus vor dem tausendjährigen Reich auf diese Erde zurückkehren wird, und dass er es errichten und selbst regieren wird.
    3. Es ist unnötig zu behaupten, dass Satan nur in einem geistlichen Sinn gebunden sei und Jesus nur in einem geistlichen Sinn herrsche. Wenn wir den Rest der Heiligen Schrift betrachten, wird die irdische Herrschaft Christi und seines Volkes auf dieser Erde sowohl im Alten als auch im Neuen Testament klar und deutlich gelehrt. Im Alten Testament erkennen wir sie in Psalm 72; Jesaja 2, 2-4; Jesaja 11, 4-9; Jeremia 23, 5-6 und in vielen, vielen weiteren Stellen. Im Neuen Testament finden wir sie unter anderem in Lukas 1, 32-33; Matthäus 5, 18; Lukas 19, 12-27. Alles in allem gibt es im Alten Testament mehr als 400 Verse in mehr als 20 verschiedenen Passagen, die sich mit dieser Zeit befassen, in der Jesus Christus persönlich über den Planeten Erde herrschen und regieren wird.
    4. Wer wird während des tausendjährigen Reichs auf der Erde sein? Auch nach der Entrückung und den gewaltigen Gerichten der großen Drangsal wird es noch viele Menschen auf Erden geben. Nachdem Jesus in die Herrlichkeit zurückgekehrt ist, wird er diejenigen, die die große Drangsal überlebt haben, im Gericht der Nationen richten (Matthäus 25, 31-46). Dies ist kein Gericht zur Errettung, sondern ein Gericht der moralischen Würdigkeit und des Eintritts in das tausendjährige Reich Jesu. Die Unwürdigen werden in die ewige Verdammnis gesandt werden, und die Würdigen werden in Jesu tausendjähriges Reich aufgenommen werden.
  4. Bis die 1000 Jahre vollendet sind: Einiges von dem, was wir aus anderen Schriftstellen über das tausendjährige Reich wissen.
    1. Während des tausendjährigen Reichs wird Israel die Supermacht der Welt sein, die führende Nation auf der ganzen Erde, und das Zentrum Israels wird der Berg des Hauses des Herrn sein – der Tempelberg, der die ‚Hauptstadt‘ der Regierung des Messias sein wird. Alle Heiden werden in die ‚Hauptstadt‘ der Regierung Jesu strömen (Jesaja 2, 1-3; Hesekiel 17, 22-24).
    2. Während des tausendjährigen Reichs werden die Bürger der Erde die Herrschaft Jesu anerkennen und sich ihr unterordnen. Es wird eine Zeit von perfekt verwalteter und durchgesetzter Gerechtigkeit auf dieser Erde sein (Jesaja 2, 1-5).
    3. Während des tausendjährigen Reichs wird es keinen Krieg mehr geben. Es wird weiterhin Konflikte zwischen Nationen und Einzelpersonen geben, aber sie werden vom Messias und denen, die mit ihm regieren, gerecht und entschlossen gelöst werden (Jesaja 2, 1-5). Das Herz des Menschen wird nicht durch die Herrschaft des Messias selbst verändert werden: Die Bewohner der Erde werden auch während des tausendjährigen Reichs auf Jesus und auf ihre persönliche Errettung durch sein Werk vertrauen müssen. Aber Krieg und bewaffnete Konflikte werden nicht toleriert werden.
    4. Im Laufe des tausendjährigen Reichs wird sich die Art und Weise, wie Tiere miteinander und mit dem Menschen umgehen, völlig verändern. Ein kleines Kind wird in der Lage sein, ohne Gefahr mit einem Wolf, einem Leoparden, einem jungen Löwen oder einem Bären umzugehen. Sogar die Gefahr von Raubtieren wie Kobras und Vipern wird gebannt sein. In 1. Mose 9, 2-3 gab der Herr Noah und allen nach ihm kommenden Menschen die Erlaubnis, Fleisch zu essen. Gleichzeitig gab der Herr den Tieren die Furcht vor dem Menschen, damit sie zu keiner leichten und mühelosen Beute für den Menschen würden. Jetzt, während der Herrschaft des Messias ist das umgekehrt. Aus diesem Grund glauben viele, dass die Menschen während der Herrschaft des Messias (im tausendjährigen Reich) wieder zu Vegetariern werden, wie sie es vermutlich vor den Ereignissen in 1. Mose 9, 2-3 waren (Jesaja 11, 6-9).
    5. Während des tausendjährigen Reichs wird König David eine herausragende Stellung auf der tausendjährigen Erde haben und über Israel herrschen (Jesaja 55, 3-5; Jeremia 30, 4-11; Hesekiel 34, 23-31; Hesekiel 37, 21-28; Hosea 3, 5).
    6. Während des tausendjährigen Reichs wird es Segen und Sicherheit für das Volk Israel geben (Amos 9, 11-15).
    7. Das tausendjährige Reich wird eine Zeit der Reinheit und der Hingabe an Gott sein (Sacharja 13, 1-9).
    8. Während des tausendjährigen Reichs wird es als Erinnerung an Gottes Wirken in der Vergangenheit auf Erden einen wiederaufgebauten Tempel und einen wiederhergestellten Tempeldienst geben, (Hesekiel 40-48; Hesekiel 37, 26-28; Amos 9, 11; Hesekiel 20, 39-44).
    9. Während des tausendjährigen Reichs wird den Heiligen in ihrem auferstandenen Zustand ihrem treuen Dienst entsprechend Verantwortung auf der tausendjährigen Erde übertragen (Lukas 19, 11-27; Offenbarung 2, 26-28; Offenbarung 3, 12,22; Offenbarung 20, 4-6; 1. Korinther 6, 2-3).
  5. 1000 Jahre: Sind es buchstäblich 1000 Jahre? Wir sollten eine Zahl wörtlich nehmen, es sei denn, es gibt klare Gründe oder Beweise dafür, es nicht zu tun. Wir sollten diese 1000 Jahre wörtlich nehmen, denn Gott hat während des tausendjährigen Reichs ein wichtiges Werk zu vollbringen.
    1. Das tausendjährige Reich ist wichtig, weil es den Sieg Jesu und seine Würdigkeit, die Nationen zu regieren, demonstrieren wird.
    2. Das tausendjährige Reich ist wichtig, weil es die Tiefen der rebellischen Natur des Menschen in einer perfekten Umgebung offenbaren wird. Einige Menschen scheinen zu glauben, dass der Mensch im Grunde gut ist und dass er tief im Inneren wirklich Gottes gerechte Herrschaft will. Viele glauben, dass der Mensch tatsächlich unschuldig ist und nur durch eine schlechte Umgebung verdorben wurde. Das tausendjährige Reich wird diese Fragen vor dem großen Gericht beantworten (Offenbarung 20, 11-15).
    3. Das tausendjährige Reich ist wichtig, weil es die ewige Verdorbenheit Satans zeigen wird, der sein Übel fortsetzt, sobald er aus seiner Gefangenschaft entlassen wird.
    4. Das tausendjährige Reich ist wichtig, weil es die Unverwundbarkeit der Stadt Gottes und Gottes neue Ordnung zeigen wird.
    5. „Freuen wir uns, dass die Heilige Schrift so klar und deutlich über diese große Lehre vom künftigen Triumph Christi über die ganze Welt spricht … Wir glauben, dass die Juden sich bekehren werden und dass sie in ihr eigenes Land zurückkehren und dort wiederhergestellt werden. Wir glauben, dass Jerusalem die zentrale Metropole des Reiches Christi sein wird; wir glauben auch, dass alle Völker im Licht der herrlichen Stadt wandeln werden, die in Jerusalem gebaut werden soll. Wir erwarten, dass die Herrlichkeit, die dort ihr Zentrum haben wird, sich über die ganze Welt ausbreiten und sie wie ein Meer aus Heiligkeit, Glückseligkeit und Freude bedecken wird. Darauf blicken wir mit freudiger Erwartung.“ (Spurgeon)

B. Heilige, die 1000 Jahre regieren

1. Die Heiligen leben und regieren 1000 Jahre

Offenbarung 20, 4

Offenbarung 20, 4
Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und [ich sah] die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier und sein Bild nicht angebetet hatten noch sein Bild und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen hatten; und sie wurden lebendig und regierten die 1000 Jahre mit Christus.

  1. Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf: Wer sitzt auf diesen Thronen? Vielleicht die vierundzwanzig Ältesten als Vertreter der Kirche (Offenbarung 4, 4) oder die Apostel (Matthäus 19, 28) oder die Gemeinschaft der Heiligen als Ganzes (1. Korinther 6, 2-3).
    1. Und das Gericht wurde ihnen übergeben: Vielleicht ist dies das ‚Richten der Engel‘, das in 1. Korinther 6, 2-3 erwähnt wird, aber es ist wahrscheinlicher, dass dies die Heiligen sind, die auf der Erde und über die Erde herrschen.
  2. Sie wurden lebendig und regierten die 1000 Jahre mit Christus: Diese Heiligen regieren mit Jesus für die gleiche Zeitspanne, die Satan gebunden ist (1000 Jahre). Sie verwalten das Königreich Jesu Christi auf der Erde und herrschen über diejenigen, die von der Erde der großen Drangsal zur Erde des tausendjährigen Reichs hinübergehen.
  3. Die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu … willen, und die das Tier und sein Bild nicht angebetet hatten noch sein Bild und das Malzeichen … angenommen hatten: Alle, die durch Jesus überwinden, werden mit ihm herrschen und regieren (Offenbarung 2, 26-28; Offenbarung 3, 12,22; 1. Korinther 6, 2-3). Warum erwähnt Johannes nur die Heiligen der Drangsal?
    1. Sie werden ausdrücklich erwähnt, um sie zu ermutigen, ohne anzudeuten, dass andere ausgeschlossen werden. Dies ist eine besondere Form der Rehabilitation der Heiligen der Drangsal. Sie litten unter dem Antichristen, der gesagt hatte: „Ich werde die Erde regieren“: Jetzt besitzen sie die Autorität und der Antichrist wird vernichtet. Diese Märtyrer sind also wörtlich gemeint, aber sie repräsentieren auch alle, die ihr Leben treu für Jesus hingeben.
    2. Enthauptet ist eigentlich ein Begriff, der weiter gefasster ist, als wir vielleicht denken. Das altgriechische Wort bedeutet eigentlich ‚hingerichtet‘.

2. Die erste Auferstehung

Offenbarung 20, 5-6

Offenbarung 20, 5-6
Die Übrigen der Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die 1000 Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1000 Jahre.

  1. Dies ist die erste Auferstehung: Diese erste Auferstehung gewährt allen Toten in Jesus das Leben der Auferstehung in Leibern der Auferstehung.
      1. Dies ist eine Auferstehung des Segens (glückselig und heilig ist, wer).
      2. Dies ist eine Auferstehung der Macht (Über diese hat der zweite Tod keine Macht).
      3. Dies ist eine Auferstehung der besonderen Ehre (sie werden Priester Gottes … sein und mit ihm regieren 1000 Jahre).
  2. Die Übrigen der Toten: Diejenigen, die nicht an der ersten Auferstehung teilhaben, sind nicht gesegnet, denn sie stehen unter der Macht des zweiten Todes, und sie haben keinerlei Vorrechte.
    1. In Johannes 5, 28-29 beschreibt Jesus zwei Auferstehungen: Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.
    2. Diese beiden Ereignisse sind durch diesen 1000-jährigen Abschnitt getrennt, weil die Übrigen der Toten ihre Auferstehungsleiber erst erhalten, wenn die 1000 Jahre vollendet sind.
  3. Dies ist die erste Auferstehung: Wenn die erste Auferstehung ein einmaliges Ereignis ist, spricht dies für eine Entrückung nach der großen Drangsal, denn es impliziert, dass alle Heiligen ihren Auferstehungsleib erhalten, nämlich unmittelbar vor der Herrschaft Jesu Christi.
  4. Dies ist die erste Auferstehung: Wenn die erste Auferstehung eine Ordnung oder Gruppe ist, die bereits verstorbene Gläubige (die sofort beim Herrn sind), die entrückte Gemeinde (bereits im Himmel) und Heilige aus der großen Drangsal umfasst, dann passt diese Vorstellung in einen Kontext, der die Zeit vor der Drangsal betrifft.
    1. Donald Barnhouse sagt über den Ausdruck erste Auferstehung: „Es muss besonders betont werden, dass unser apokalyptischer Ausdruck der diese Auferstehung beschreibt, ein Rückblick ist, der sich auf alle drei Phasen (der Auferstehung) erstreckt.“
    2. „’Die ‚erste Auferstehung‘ ist kein Ereignis, sondern eine Reihenfolge der Auferstehung, die alle Gerechten einschließt, die von den Toten auferweckt werden, bevor das tausendjährige Reich beginnt.“ (Walvoord)

C. Die letzte Schlacht nach der tausendjährigen Herrschaft Jesu

1. Satan wird losgelassen und versammelt eine Armee

Offenbarung 20, 7-8

Offenbarung 20, 7-8
Und wenn die 1000 Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden, und er wird ausgehen, um die Heidenvölker zu verführen, die an den vier Enden der Erde leben, den Gog und den Magog, um sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl wie der Sand am Meer ist.

  1. Wird der Satan … losgelassen werden: Während der tausend Jahre der direkten Herrschaft Jesu über diese Erde war Satan gefesselt und untätig. Aber nachdem die tausend Jahre vorüber sind, wird er freigelassen und erfolgreich viele Menschen auf der Erde in einer weiteren Rebellion gegen Gott vereinen.
    1. Wenn Jesus tausend Jahre lang so wunderbar regiert hat, warum wird die Erde dann rebellieren? Sie wird es tun, und Gott wird es, als einen letzten Beweis der Rebellion und Verdorbenheit der Menschen zulassen. Eine äußerliche Übereinstimmung mit Jesu Regierung wird während seiner Herrschaft erforderlich sein, aber scheinbar wird eine innere Annahme seiner Herrschaft immer noch dem Einzelnen überlassen bleiben.
    2. Hierin erkennen wir immer deutlicher den wichtigen Grund, den Gott für das tausendjährige Reich hat und warum er diese letzte Rebellion zulässt. Während der gesamten Menschheitsgeschichte hat der Mensch versucht, seinen sündigen Zustand auf seine Umgebung zu schieben. „Natürlich bin ich so geworden, wie ich bin. Hast du die Familie gesehen, aus der ich stamme? Hast du die Nachbarschaft gesehen, in der ich aufgewachsen bin?“ Mit dem tausendjährigen Reich Jesu wird Gott der Menschheit tausend Jahre lang eine perfekte Umgebung geben – ohne Satan, ohne Verbrechen, ohne Gewalt, ohne Übel oder andere Aspekte sozialer Krankheitslehre. Aber auch am Ende der tausend Jahre wird der Mensch bei der erstbesten Gelegenheit gegen Gott rebellieren. Dies wird ganz deutlich zeigen, dass das Problem in uns, und nicht nur in unserem Umfeld liegt.
    3. „Es wird einmal mehr bewiesen werden, dass der Mensch, unabhängig von seinen Annehmlichkeiten und seinem Umfeld und abgesehen von der Gnade Gottes und der neuen Geburt, im Herzen böse ist und gegen Gott rebelliert.“ (Hoste)
  2. Sie zum Kampf zu versammeln: Wer werden diese Rebellen sein? Es werden diejenigen sein, die die große Drangsal überleben und in das tausendjährige Reich eingehen, und ihre Nachkommen. „Die Kinder, die während des tausendjährigen Reichs geboren werden, werden bis zu dessen Ende leben und erst am Ende eine Wahl zwischen dem Teufel und Christus treffen müssen.“ (Walvoord)
  3. Den Gog und den Magog: Dies sind Feinde Israels deren Auftreten in Hesekiel 38-39 vorhergesagt wird, aber die in diesen Kapiteln von Hesekiel beschriebene Schlacht scheint sich von dieser letzten Schlacht zu unterscheiden.
    1. Johannes scheint sich den Begriff auszuleihen und ihn als Symbol zu verwenden. Anscheinend finden die in Hesekiel 38-39 beschriebenen Schlachten vor der Rückkehr Jesu statt, vielleicht direkt vor oder während der Drangsal. Diese letzte Schlacht findet jedoch eindeutig am Ende der tausendjährigen Herrschaft Jesu statt.

2. Eine Schlacht endet, bevor sie beginnt

Offenbarung 20, 9-10

Offenbarung 20, 9-10
Und sie zogen herauf auf die Fläche des Landes und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

  1. Umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt: Wir wissen nicht, ob die Heiligen, von denen hier die Rede ist, verherrlichte Heilige, die mit Jesus regieren, oder Bewohner der Erde sind, die während des tausendjährigen Reichs zum Glauben an Jesus kommen. So oder so, die Strategie dieser riesigen satanischen Armee ist klar: Gottes Volk und das ‚Hauptquartier‘ oder die ‚Hauptstadt‘ seiner Verwaltung, Jerusalem (die geliebte Stadt), zu zerstören.
  2. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie: Wir sollten dies nicht einmal als letzte Schlacht bezeichnen, denn es ist keine Schlacht. Der Kampf ist vorbei, bevor er beginnt. An diesem Punkt kümmert Gott sich endlich ein für alle Mal um den Teufel und seine Anhänger.
  3. In den Feuer- und Schwefelsee geworfen … und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit: Nach diesem abgebrochenen Kampf wird Satan gerichtet und für immer – zusammen mit dem Tier … und dem falschen Propheten, die zu Beginn der tausend Jahre in den Feuersee geworfen wurden, gepeinigt (Offenbarung 19, 20).
    1. Die Anwesenheit des Tieres und des falschen Propheten im Feuersee nach tausend Jahren spricht gegen den Annihilismus. Bei einer ewigen Strafe sind tausend Jahre erst der Anfang. Sie endet niemals. John Trapp, der Verfasser eines Bibelkommentars, fand diesen ewigen Aspekt der Hölle so schrecklich, dass er ihn „eine weitere Hölle inmitten der Hölle“ nannte.
  4. Von Ewigkeit zu Ewigkeit: Ist das wirklich eine ewige Strafe? Ja, das ist es; die Worte bedeuten genau das, was sie zu bedeuten scheinen. „Es gäbe in der griechischen Sprache keine Möglichkeit, die ewige Strafe der Verlorenen nachdrücklicher zum Ausdruck zu bringen, als sowohl Tag und Nacht, als auch den Ausdruck ‚von Ewigkeit zu Ewigkeit‘, wörtlich ‚bis in alle Ewigkeit‘, zu verwenden.“ (Walvoord)

D. Das Urteil am großen weißen Thron

1. Ein Ehrfurcht gebietender Thron

Offenbarung 20, 11

Offenbarung 20, 11
Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden.

  1. Ich sah einen großen weißen Thron: Groß in Bezug auf Status, Macht und Autorität; weiß mit Blick auf Reinheit und Heiligkeit; und einen Thron in königlicher Souveränität.
  2. Und den, der darauf saß: Wer ist das? Die Bibel lehrt uns, dass der Richter Jesus (Johannes 5, 22-27); oder wahrscheinlicher, die Fülle des dreieinigen Gottes ist.
  3. Flohen die Erde und der Himmel: Die Erde und der Himmel fliehen vor diesem Thron, aber es wurde kein Platz für sie gefunden. Es ist vollkommen unmöglich, sich vor diesem Thron zu verstecken. Niemand kann sich dem Gericht entziehen, das der Thron repräsentiert.
    1. Viele – sogar die meisten – Bibelwissenschaftler glauben, dass Christen niemals vor diesem großen weißen Thron erscheinen werden. Das liegt nicht daran, dass wir uns davor verstecken könnten – niemand kann das. Die Vorstellung ist, dass wir von diesem ehrfurchtgebietenden Thron des Gerichts verschont bleiben, weil unsere Sünden bereits durch den Tod Jesu am Kreuz bestraft worden sind. Wir entkommen dem Gericht Gottes nicht; wir erfüllen es in Jesus.
    2. Christen werden jedoch vor einem anderen Thron stehen müssen, nämlich dem Richterstuhl Christi. 2. Korinther 5, 10 sagt: Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, sei es gut oder böse.
    3. Wenn wir also diese Leiber verlassen und in die jenseitige Welt gehen, muss jeder von uns Rechenschaft ablegen, je nachdem, was er durch den Leib gewirkt hat, sei es gut oder böse. Dies beschreibt ein Urteil über die Werke der Gläubigen.
    4. Vor dem Richterstuhl Christi wird über das, was wir gewirkt haben, geurteilt werden. Unsere Motive für das, was wir getan haben, werden beurteilt werden. Paulus stellt in 1. Korinther 3, 12-15 im Wesentlichen den gleichen Gedanken vor, wenn er von einer bevorstehenden Beurteilung der Arbeit eines jeden vor dem Herrn spricht. In diesem Abschnitt macht er deutlich, dass das, was wir getan haben, und unsere Beweggründe dafür durch Feuer geprüft werden, und dass das reinigende Feuer Gottes alles verbrennen wird, was nicht von ihm war. Wir werden nicht für das bestraft werden, was nicht für den Herrn getan wurde, es wird einfach verbrannt werden, und es wird so sein, als hätten wir diese Dinge nie getan. Wir werden einfach für das, was übrig bleibt, belohnt werden. Traurigerweise werden einige in den Himmel kommen und glauben, sie hätten große Dinge für Gott getan und erst am Richterstuhl Christi herausfinden, dass sie in Wahrheit nichts getan haben.

2. Das Gericht der Verwerfung

Offenbarung 20, 12-13

Offenbarung 20, 12-13
Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.

  1. Vor Gott stehen: Dies ist kein Prozess, bei dem versucht wird, die Fakten zu ermitteln. Die Fakten liegen vor; hier geht es um die Verurteilung eines bereits Verworfenen. „Dass sie stehen bedeutet, dass sie nun kurz vor der Verurteilung stehen.“ (Walvoord)
    1. Da es sich hier um eine Verurteilung und nicht um einen Prozess handelt, bekommen diejenigen, die vor dem Thron stehen, keine Gelegenheit zu sprechen. Viele denken, dass sie Gott beim endgültigen Gericht „ein oder zwei Dinge sagen werden“, wie in diesem Brief an Dear Abby (eine Ratgeberkolumne in einer Zeitung), der vor einigen Jahren geschrieben wurde, zum Ausdruck kommt:
      Liebe Abby: Mich beunruhigt etwas, dass ein Leser geschrieben hat: „Welches Recht haben wir Sterblichen, von Gott eine Erklärung zu verlangen?“ Abby, dieser Verfasser hat nie den herzzerreißenden Schmerz gekannt, ein Kind zu verlieren …
      Gott hat meine Gebete nicht beantwortet, und ich nehme es übel, dass mir gesagt wird, dass ich kein Recht habe, Gott Fragen zu stellen. Wenn es einen Gott gibt, und wenn ich ihm jemals von Angesicht zu Angesicht begegnen sollte, dann können Sie Ihr Leben darauf verwetten, dass ich viele Fragen nach dem ‘warum‘ habe, auf die ich Antworten von ihm haben möchte.
      Ich möchte wissen, warum mein kleines Mädchen gestorben ist und warum dieser Betrunkene weiterleben durfte. Ich liebe sie mehr als mein eigenes Leben und sie fehlt mir so sehr. Ich bin wütend, dass ich in einer Welt leben muss, in der sie nicht mehr lebt, und ich will wissen, warum. Warum sollte ich nicht das Recht haben, Gott zu fragen?
      Sind wir nicht angeblich nach seinem Bild geschaffen? Wenn ja, dann hat er sicherlich ein Herz und eine Seele, die genauso verletzt werden können, wie ich verletzt geworden bin. Warum sollte er nicht damit rechnen, dass ihm Fragen gestellt werden, wenn er irgendetwas mit Wundern zu tun hat?
      Ich fürchte den Herrn nicht. Und ich fürchte auch die Hölle nicht. Ich weiß, wie die Hölle ist. Ich bin bereits dort seit dem Tag, an dem meine kostbare Tochter getötet wurde.
      Bitte melde Dich: Eine trauernde Mutter
    2. Natürlich wird es an diesem Tag keine Kritik an Gott geben. Diese verzweifelte Frau wird nicht nur die Gerechtigkeit und Güte Gottes sehen, sondern sie wird auch ihre eigene Sünde und ihre Ablehnung Gott gegenüber klarer sehen als je zuvor. Man kann nur beten und hoffen, dass sie erkannt hat, wie der Vater selbst den Schmerz kannte, den sie erlebt hat, und dass er seinen Sohn sandte, um ihr Hoffnung und Erlösung zu geben.
  2. Und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken: Wenn Menschen nicht im Buch des Lebens verzeichnet sind, dann wird jeder gemäß seinen Werken gerichtet. Diejenigen, die sich weigern, durch den Glauben zu Gott zu kommen, werden von vornherein durch ihre Werke verurteilt (und verdammt).
    1. „Es geht nicht um die Errettung durch Werke, sondern um Werke als unwiderlegbaren Beweis für die tatsächliche Beziehung eines Menschen zu Gott.“ (Mounce)
    2. Es gibt verschiedene Abstufungen der Bestrafung für Ungläubige entsprechend ihrer Werke (Matthäus 11, 20-24). Hier werden sie zu ihrer spezifischen ewigen Strafe verurteilt.
  3. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren: Warum gibt das Meer seine Toten heraus? Es stellt den Ort der nicht begrabenen Leichen dar; die Betonung liegt auf dem universellen Charakter des Gerichts – alle sind eingeschlossen.

3. Tod und Totenreich werden in den Feuersee geworfen

Offenbarung 20, 14-15

Offenbarung 20, 14-15
Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.

  1. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen: Die letzten Nachwirkungen der Sünde sind nun beseitigt. Der Tod ist die Folge der Sünde, und er ist nicht mehr da. Das Totenreich ist das Ergebnis des Todes, und es ist auch nicht mehr da. Die letzten Überreste der unrechtmäßigen Herrschaft der Sünde sind abgeschafft worden.
  2. Den Feuersee: Wenn jemand von der Hölle spricht, denkt er gewöhnlich an den Feuersee. Die Bibel verwendet hauptsächlich drei Begriffe, um zu beschreiben, wohin die Gottlosen gehen können, wenn sie sterben.
    1. Scheol ist ein hebräisches Wort mit der Vorstellung des ‚Ortes der Toten‘. Es hat keinen direkten Bezug zu Qualen oder zu ewiger Glückseligkeit. Der Gedanke hinter dem Begriff Scheol wird oft treffend als ‚das Grab‘ ausgedrückt.
    2. Hades (das Totenreich) ist ein griechisches Wort, das zur Beschreibung der ‚jenseitigen Welt‘ verwendet wird. In der Bibel hat es im Allgemeinen die gleiche Bedeutung wie ‚Scheol‘. Offenbarung 9, 1 spricht vom Abgrund; dieser Ort, der Abyssos genannt wird, ist ein Gefängnis für bestimmte Dämonen (Lukas 8, 31; 2. Petrus 2, 4; Judas 6). Oder allgemeiner gesagt, wird er als Teil des Totenreichs betrachtet (Römer 10, 7 verwendet es im Sinne des Hades).
    3. Gehenna ist ein griechisches Wort, das der hebräischen Sprache entlehnt ist. In Markus 9, 43-44 spricht Jesus von der Hölle (Gehenna). Hölle ist eine griechische Übersetzung des hebräischen ‚Tal des Hinnom‘, eines Ortes außerhalb der Mauern Jerusalems, der durch die Verehrung des Moloch und durch Menschenopfer entweiht wurde (2. Chronik 28, 1-3; Jeremia 32, 35). Es war auch eine Mülldeponie, auf der Müll und Abfälle verbrannt wurden. Die schwelenden Brände und verfaulenden Würmer im Tal des Hinnom machten es zu einem anschaulichen und wirkungsvollen Bild des Schicksals der Verdammten. Dies ist der Feuersee, der dem Teufel und seinen Engeln bereitet wurde (Matthäus 25, 41). Menschen gehen nur dann an diesen für den Teufel und seine Engel vorbereiteten Ort, wenn sie Gottes Erlösung ablehnen und sich selbst dadurch verdammen.
  3. Das ist der zweite Tod: „Wie es ein zweites und höheres Leben gibt, so gibt es auch einen zweiten und tieferen Tod. Und wie es nach diesem Leben keinen Tod mehr gibt, so gibt es nach diesem Tod kein Leben mehr.“ (Alford)
    1. „Der Teufel und die Verdammten haben Strafe ohne Erbarmen, Elend ohne Gnade, Trauer ohne Beistand, Weinen ohne Trost, Unheil ohne Maß, Qualen ohne Ende und ohne eine Vorstellung von der Vergangenheit.“ (Trapp)

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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