1. Timotheus 6 – Reichtum und Frömmigkeit

A. Ein Wort an die Diener

1. Ein Wort an Sklaven im Allgemeinen

1. Timotheus 6, 1

1. Timotheus 6, 1
Diejenigen, die als Knechte unter dem Joch sind, sollen ihre eigenen Herren aller Ehre wert halten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werden.

  1. Knechte … sollen: Paulus rief die Sklaven dazu auf, ihre eigenen Herren aller Ehre wert zu halten – das heißt, gute, respektvolle Arbeiter für ihre Herren zu sein. Er tat das nicht aus einer allgemeinen Billigung der Institution der Sklaverei heraus, sondern zur Verherrlichung Gottes (damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werden).
    1. Das Christentum entstand in einem sozialen Umfeld, in dem Sklaverei alltäglich war. Im Römischen Reich gab es etwa 60 Millionen Sklaven. Einige Sklaven hatten privilegierte Stellungen; andere Sklaven wurden stark misshandelt. Die Bibel hat die Sklaverei zwar nie angeordnet, aber sie hat sie zugelassen und geregelt.
    2. Im Neuen Testament riefen Jesus, Paulus und andere nicht zu einer gewaltsamen Revolution gegen die Institution der Sklaverei auf (die vielleicht, menschlich gesprochen, kläglich gescheitert wäre). Doch durch den Wandel, den das Evangelium brachte, haben sie die Grundlagen der Sklaverei – Rassismus, Gier, Klassenhass – effektiv zerstört und eine Zivilisation ohne Sklaverei ermöglicht.
    3. Die Kirche selbst war ein Ort, an dem die Sklaverei zerstört wurde. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Herr und ein Sklave gemeinsam zur Kirche gingen, wo der Sklave ein Ältester in der Kirche war und vom Herrn erwartet wurde, dass er sich der geistlichen Führung des Sklaven unterwarf! Solch radikales Denken war für viele eine Beleidigung, verherrlichte aber Gott und zerstörte schließlich die Sklaverei.
  2. Die … unter dem Joch sind: Dieselben Prinzipien gelten auch für unsere heutigen Berufe. Wenn wir hart arbeiten und unsere Arbeitgeber ehren, verherrlicht das Gott. Wenn wir aber schlechte Arbeiter sind und uns unseren Vorgesetzten gegenüber respektlos verhalten, bringt es Schande über den Namen Jesu Christi.
    1. Kolosser 3, 22-24 gibt den Sinn davon wieder: Ihr Knechte, gehorcht euren leiblichen Herren in allen Dingen; nicht mit Augendienerei, um den Menschen zu gefallen, sondern in Einfalt des Herzens, als solche, die Gott fürchten. Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen, da ihr wisst, dass ihr von dem Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werdet; denn ihr dient Christus, dem Herrn! Egal, für wen wir arbeiten, wir arbeiten in Wirklichkeit für den Herrn – und wir sollten dem Herrn sowohl Ehre geben als auch einen fleißigen Arbeitstag.
  3. Damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werden: Die Menschen werden das Christentum – wer Gott ist (der Name Gottes) und was die Bibel lehrt (und die Lehre) – danach beurteilen, wie die Gläubigen sich als Arbeiter verhalten.
    1. Jeder Christ sollte sich fragen, ob er Menschen durch seine Arbeitsweise zu Jesus führt, oder ob er Menschen durch seine schlechte Arbeit und sein Zeugnis am Arbeitsplatz von Jesus wegführt.

2. Ein besonderes Wort an Sklaven mit christlichen Herren

1. Timotheus 6, 2

1. Timotheus 6, 2
Die aber, welche gläubige Herren haben, sollen diese darum nicht gering schätzen, weil sie Brüder sind, sondern ihnen umso lieber dienen, weil es Gläubige und Geliebte sind, die darauf bedacht sind, Gutes zu tun. Dies sollst du lehren und dazu ermahnen!

  1. Die aber, welche gläubige Herren haben: Vielleicht war es für einen Sklaven leicht, zu sagen: „Mein Herr kennt Jesus nicht. Deshalb erwartet er von mir, dass ich so hart arbeite.“ Aber wenn der Herr Christ gewesen wäre oder Christ wurde, könnte der Sklave denken: „Mein Bruder sollte nicht erwarten, dass ich jetzt so hart arbeite. Er wird mir christliche Liebe erweisen und mich vielleicht den anderen Sklaven vorziehen, weil ich auch Christ bin.“
  2. Sollen diese darum nicht gering schätzen, weil sie Brüder sind, sondern ihnen umso lieber dienen: Wir können uns fast bildlich vorstellen, wie ein Sklave sagt: „Mein Herr ist mein Bruder! Wir sind gleich vor dem Herrn. Er hat kein Recht darauf, mir zu sagen, was ich zu tun habe.“ Diese Haltung ignoriert die Tatsache, dass Gott uns in viele Beziehungen ruft, in denen Unterordnung geboten ist – zu Hause, in der Kirche, am Arbeitsplatz. Unsere Gleichheit in Jesus schließt nicht Gottes Ordnung der Autorität aus.
  3. Sondern ihnen umso lieber dienen, weil es Gläubige und Geliebte sind: Nach diesem Grundsatz durften christliche Sklaven ihre christlichen Herren nicht verachten, weil sie von ihnen harte Arbeit erwarteten. Vielmehr sollte sich der Sklave noch mehr der Arbeit widmen, weil er einem Bruder diente.
    1. Wir sollten niemals eine Sonderbehandlung erwarten, nur weil unser Chef oder Vorgesetzter ein Christ ist. Stattdessen sollte uns das motivieren, umso härter zu arbeiten, weil wir dann einem anderen Bruder ein Segen sein können.
    2. Warren Wiersbe erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die einen säkularen Job aufgegeben hatte, um für eine christliche Organisation zu arbeiten. Sie war etwa einen Monat dort gewesen und war sehr desillusioniert. „Ich dachte, es würde der Himmel auf Erden sein“, klagte sie. „Stattdessen gibt es nichts als Probleme.“ Wiersbe fragte sie, ob sie für ihren neuen Chef genauso hart arbeite wie in dem säkularen Job. Ihr Gesichtsausdruck sagte: „Nein!“ Wiersbe sagte ihr also: „Versuchen Sie, härter zu arbeiten, und zeigen Sie Ihrem Chef echten Respekt. Nur weil alle im Büro errettet sind, heißt das nicht, dass sie weniger als ihr Bestes geben können.“ Sie nahm seinen Rat an und die Probleme lösten sich.
  4. Dies sollst du lehren und dazu ermahnen: Diese Lehre war besonders wichtig in der Antike, wo Sklaven von Herrn zu Herrn oft sehr unterschiedlich behandelt wurden und wo es manchmal starken Rassismus und Hass zwischen Sklaven und ihren Herren gab.

B. Geld, Zufriedenheit und Gottesfurcht

1. Warnung vor denen, die Gottes Wort missbrauchen

1. Timotheus 6, 3-5

1. Timotheus 6, 3-5
Wenn jemand fremde Lehren verbreitet und nicht die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus annimmt und die Lehre, die der Gottesfurcht entspricht, so ist er aufgeblasen und versteht doch nichts, sondern krankt an Streitfragen und Wortgefechten, woraus Neid, Zwietracht, Lästerung, böse Verdächtigungen entstehen, unnütze Streitgespräche von Menschen, die eine verdorbene Gesinnung haben und der Wahrheit beraubt sind und meinen, die Gottesfurcht sei ein Mittel zur Bereicherung – von solchen halte dich fern!

  1. Wenn jemand fremde Lehren verbreitet: Am Ende des Briefes bezog sich Paulus noch einmal auf ein Thema, das er im ersten Kapitel erwähnte – dass Timotheus sich vor denen hüten soll, die das Wort Gottes missbrauchen.
    1. Fremde Lehren verbreiten, könnte in diesem Zusammenhang bedeuten, die klare Lehre von Gottes Wort zu ersetzen, durch einen Schwerpunkt auf Prophezeiungen, Visionen und seltsame spirituelle Erfahrungen, die Menschen beschreiben. Das war eine große Gefahr, vor der Paulus Timotheus warnte.
    2. Poole kommentiert, wenn jemand fremde Lehren verbreitet: „Wenn es eine Person gibt, die entweder öffentlich oder privat beginnt, die Menschen anderweitig zu belehren.“ Einige der gefährlichsten Lehren in der Kirche werden nicht von einer Kanzel aus erteilt, sondern in informellen, privaten Gesprächen.
  2. Und nicht die gesunden Worte … annimmt: Paulus warnte Timotheus vor dem streitsüchtigen Ketzer, der das Wort Gottes verlassen hat, um seine eigenen Ideen zu fördern – der nicht die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus annimmt. Er warnte Timotheus vor denen, die das Wort Gottes eher als Spielzeug und nicht als kostbares Geschenk zu behandeln schienen.
    1. Man muss kein aktiver Gegner des Wortes Gottes sein, um ein Feind davon zu sein. Wenn wir es versäumen, der Bibel ihren rechtmäßigen Platz in unserem Leben und in unserer Predigt einzuräumen, widersetzen wir uns dem Wort Gottes.
    2. „Es ist möglich, sich zu keinem gottlosen oder offenkundigen Irrtum zu bekennen und dennoch die Lehre von der Frömmigkeit durch albernes prahlerisches Geschwätz zu verderben. Denn wenn kein Fortschritt oder keine Erbauung durch irgendeine Lehre erzielt wird, hat sie sich bereits von der Institution Christi entfernt.“ (Calvin)
  3. Die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus: Das mag wie eine unnötige Warnung vor einer offensichtlichen Gefahr erscheinen. Und doch war die Warnung notwendig, weil diejenigen, die Gottes Wahrheit missbrauchen, nicht auf diese Weise für sich werben. Sie behaupten oft, sie würden Gottes Wort ehren, während sie es in Wirklichkeit missbrauchen.
    1. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Menschen die Wahrheit von Gottes Wort nicht annehmen.
      1. Manche verleugnen Gottes Wort.
      2. Manche ignorieren Gottes Wort.
      3. Einige erklären Gottes Wort weg.
      4. Manche verdrehen Gottes Wort, indem sie es als Spielball bei Debatten und Streitigkeiten gebrauchen.
    2. Man kann von Gottes Wahrheit umgeben sein; man kann sogar die Bibel auswendig lernen, ohne dass es eine Auswirkung auf das Leben in der Ewigkeit bewirkt. Neugierde oder Interesse an Gottes Wort, ohne sich ihm zu unterzuordnen, ist eine große Gefahr.
    3. In unserer heutigen Zeit – einer Zeit, in der wir mit nutzlosen Informationen überhäuft werden – ist es leicht, die Bibel als nutzlose Information oder als Quelle für Antworten auf belanglose Fragen zu betrachten, doch nicht als ein Buch mit Wahrheit, das mein Leben konfrontiert und verändert. Bibelstudium ist kein triviales Unterfangen; die Bibel als ein Buch nutzloser Informationen zu behandeln, bedeutet, sie zu missbrauchen.
  4. So ist er aufgeblasen und versteht doch nichts: Das beschreibt diejenigen, die Gottes Wort missbrauchen. Doch wie alle Stolzen sehen sie ihre Unwissenheit nicht oder geben diese nicht zu. Und wie die meisten stolzen Menschen sind sie in der Lage, andere davon zu überzeugen, dass sie Experten für Gottes Wahrheit sind, wenn sie sie in Wirklichkeit missbrauchen.
    1. Es nicht zuzulassen, dass Gottes Wort für sich selbst spricht – ihm seinen eigenen ‚Dreh‘ zu geben, wie es moderne Politiker und PR-Leute tun – ist die schlimmste Art von Stolz. Es zeigt, dass jemand mehr Vertrauen in seine eigene Weisheit und Meinung hat als in die reine Wahrheit Gottes. Diese stolzen Menschen sind sicher diejenigen, die nichts verstehen.
    2. Es ist nichts als Stolz, der den Prediger glauben lassen könnte, dass seine Geschichten, seine Anekdoten, seine Meinungen oder sein Humor wichtiger sein könnten als das klare Wort Gottes. Solche Geschichten und Anekdoten und Humor müssen dazu verwendet werden, das klare Wort Gottes zu präsentieren, nicht es zu ersetzen.
  5. Sondern krankt an Streitfragen und Wortgefechten: Diejenigen, die Gottes Wort missbrauchen, mögen fachkundige Debattierer auf ihrem derzeitigen lehrmäßigen Steckenpferd sein; aber ihr Wunsch, ständig über irgendeinen Aspekt der Lehre zu diskutieren, zeigt, dass sie nicht bereit sind, die Wahrheit demütig zu empfangen.
    1. Paulus spricht nicht von Menschen, die nachfragen oder infrage stellen, mit dem aufrichtigen Wunsch zu lernen; sondern von denen, die Fragen stellen oder Diskussionen beginnen, hauptsächlich um anderen zu zeigen, wie klug sie sind.
  6. Neid, Zwietracht, Lästerung, böse Verdächtigungen: Dies ist die Frucht der Streitfragen und Wortgefechte derer, die Gottes Wahrheit missbrauchen. Ihre Anwesenheit in einem kirchlichen Gremium ist die Quelle aller Arten von Spaltung und Unzufriedenheit; auch wenn sie wie Experten der Bibel erscheinen mögen, schaden sie in Wirklichkeit Gottes Gemeinde. Deshalb warnte Paulus Timotheus: „Von solchen halte dich fern!
    1. Timotheus sollte erwarten, dass solche Männer:
      1. Ihn und sein Amt beneiden würden (ohne es zuzugeben).
      2. Zwietracht unter den Christen schaffen würden.
      3. Die Lästerung gegenüber Timotheus und anderen Führern in der Kirche fördern würden.
      4. Die Quelle böser Verdächtigungen sein würden – sie verdächtigen Timotheus und andere Leiter der Gemeinde immer böser Motive und Komplotte.
    2. Timotheus benötigte diese Warnung, denn solch gefährliche Menschen sind nicht so offensichtlich, wie man meinen könnte.
    3. Unnütze Streitgespräche: „Endlose und unnütze Reden … Das griechische Wort hierfür bedeutet, sich gegenseitig mit Streitigkeiten zu ärgern oder aneinander zu reiben, wie es schorfige Schafe tun und so die Infektion verbreiten.“ (Trapp)
  7. Und meinen, die Gottesfurcht sei ein Mittel zur Bereicherung: Das ist ein weiteres Merkmal derer, die Gottes Wahrheit missbrauchen. Ihr Interesse an den Dingen Gottes ist nicht ganz zur Ehre Gottes, sondern zum Teil durch den Wunsch nach Reichtum und Wohlstand motiviert.
    1. „Für diese Männer ist das ganze Christentum an den Gewinnen zu messen, die es bringt … Paulus verbietet den Dienern Christi jeglichen Umgang mit solchen Männern.“ (Calvin)
    2. Das Christentum wird heute häufig auf der Grundlage dessen dargestellt, was man durch die Nachfolge Jesu gewinnen wird: persönlichen Erfolg und Glück, eine stärkere Familie, ein sichereres Leben. Diese Dinge mögen bis zu einem gewissen Grad wahr sein, aber wir dürfen das Evangelium niemals als Produkt vermarkten, das jedes Lebensproblem lösen wird.
    3. Wenn das Evangelium auf diese Weise vermarktet wird, erschafft es Nachfolger Jesu, die auf harte Zeiten völlig unvorbereitet sind. Wenn nämlich letztlich das ‚Jesus-Produkt‘ nicht funktioniert, warum nicht eine andere Marke ausprobieren? Außerdem lenkt dieser Vertriebsansatz den Fokus von Jesus selbst ab und richtet den Fokus auf das, was er uns geben wird. Viele haben ihr Herz auf die Segnungen gerichtet, nicht auf den Einen, der uns segnet.
    4. Ohne die Segnungen der Nachfolge Jesu Christi zu ignorieren, müssen wir die Notwendigkeit verkünden, Jesus zu folgen, weil er Gott ist und wir ihm als unserem Schöpfer alles schulden. Was vor Gott recht ist und was ihn verherrlicht, ist wichtiger als jeder Nutzen, den wir erzielen können.
    5. Wir müssen Christen erleben, die sich mehr um das kümmern, was Gott verherrlicht, als um das, was einem selbst nützt.
  8. Von solchen halte dich fern: Timotheus wird aufgefordert, sich bewusst nicht mit denen zusammenzutun, die das Evangelium mit dieser Art von Marketing-Ansatz hören oder verkünden.
    1. „Er verbietet Timotheus nicht nur, ihnen nachzueifern, sondern fordert ihn auf, sie wie Ungeziefer zu meiden. Auch wenn sie sich nicht offen gegen das Evangelium stellen, sondern ein Bekenntnis dazu ablegen, ist der Umgang mit ihnen ansteckend. Wenn die Menge sieht, dass wir mit diesen Männern vertraut sind, besteht außerdem die Gefahr, dass sie unsere Freundschaft nutzen, um sich in ihre Gunst einzuschleichen. Wir sollten uns daher sehr bemühen, allen klarzumachen, dass wir ganz anders sind als sie und überhaupt nichts mit ihnen gemeinsam haben.“ (Calvin)

2. Der wahre Gewinn der Frömmigkeit

1. Timotheus 6, 6

1. Timotheus 6, 6
Es ist allerdings die Gottesfurcht eine große Bereicherung, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird.

  1. Allerdings die Gottesfurcht: Paulus sagte Timotheus, dass diejenigen, die Gottes Wort missbrauchen, fälschlicherweise denken, Frömmigkeit sei ein Mittel zur Erlangung materiellen Gewinns. Da er wusste, dass seine Aussage missverstanden werden könnte, fügte er eine Erklärung hinzu.
  2. Es ist allerdings die Gottesfurcht eine große Bereicherung, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird: Es stimmt, dass Frömmigkeit eine große Bereicherung ist; aber nur, wenn sie mit Genügsamkeit einhergeht.
    1. „Das Wort, das hier für Genügsamkeit verwendet wird, ist autarkeia … Damit meinten sie eine völlige Selbstgenügsamkeit. Sie meinten eine Geisteshaltung, die völlig unabhängig von allen äußeren Dingen war und die das Geheimnis des Glücks in sich trug. Zufriedenheit kommt niemals aus dem Besitz äußerer Dinge.“ (Barclay)
  3. Mit Genügsamkeit: Wenn man nicht mit dem ‚Verlangen nach mehr‘ lebt, und das eigene Leben nicht von Konsum und Erwerb materieller Dinge dominiert wird, können wir die Art von Genügsamkeit in Gott und in seinem Willen für unser Leben finden.
    1. Das ist ein heikles Thema im christlichen Leben. Es ist sehr leicht, Gründe – also Ausreden – zu finden, warum diese Sünden der Gier und des Materialismus auf uns nicht zutreffen. Doch immer, wenn wir denken, es würde den Bedürfnissen unseres Lebens entsprechen, etwas Materielles zu bekommen oder mehr von etwas zu bekommen, dann fehlt uns diese Genügsamkeit. Wann immer wir über materielle Verluste zutiefst betrübt sind, fehlt uns diese Genügsamkeit. Wann immer uns der Kauf oder der Besitz einer materiellen Sache eine übermäßige Freude bereitet, fehlt uns diese Genügsamkeit.
  4. Es ist allerdings die Gottesfurcht eine große Bereicherung, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird: Paulus kannte diese Art von Genügsamkeit aus erster Hand; hier ist sein Zeugnis in Philipper 4, 11-13: Nicht wegen des Mangels sage ich das; ich habe nämlich gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde. Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.
    1. Es ist wahr, dass uns materieller Besitz an und für sich nicht verdirbt; Paulus konnte reichlich materielle Dinge besitzen und dennoch alles in der richtigen Perspektive behalten. Aber zu viele benutzen diese Wahrheit, um ihren eigenen Materialismus und ihre fleischliche Unzufriedenheit zu entschuldigen.
    2. Genügsamkeit ist wesentlich, aber aus vielen Gründen schwierig:
      1. Genügsamkeit können wir nur finden, wenn unsere Herzen in ewigen Dingen verwurzelt sind; und Genügsamkeit ist wesentlich, weil sie zeigt, dass wir mit einer ewigen Perspektive leben und nicht nur versuchen, ein irdisches Nest zu befiedern.
      2. Es ist schwer, genügsam zu sein, denn unsere Konsumkultur nährt unsere Unzufriedenheit, indem sie uns belohnt, wenn wir unzufrieden sind, und durch Werbung, die versucht, uns unzufrieden zu machen, wenn wir ein Produkt nicht haben.
      3. Es ist schwer, genügsam zu sein, weil wir uns fast immer weit mehr wünschen, als wir brauchen.
  5. Es ist allerdings die Gottesfurcht eine große Bereicherung, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird: Frömmigkeit kann wirklich schier unglaubliche Zufriedenheit bringen; aber bevor sie das kann, müssen wir uns in unserem Wesen verwandeln lassen durch die Erneuerung unseres Sinnes (Römer 12, 2) – damit wir anfangen, materielle Dinge neben geistlichen Dingen in die richtige Priorität zu setzen.
    1. Für viele Christen ist es leicht zu sagen, dass sie diese Genügsamkeit haben; aber ob sie sie haben oder nicht, ist oft wahrhaftiger an ihren Ausgaben und Einkaufsgewohnheiten zu erkennen. Wie viel Platz haben Einkaufen und Einkäufe in deinem Leben? Wie wirkt sich materieller Verlust auf dein Glück aus? Wie glücklich bist du, wenn du eine materielle Sache hast?
    2. Wenn wir ohne Genügsamkeit leben und handeln, versuchen wir, Bedürfnisse in unserem Leben zu erfüllen – das Bedürfnis, ‚jemand‘ zu sein, das Bedürfnis, sich sicher oder umsorgt zu fühlen, das Bedürfnis, Aufregung und Neues in unserem Leben zu haben. Die meisten Menschen versuchen, diese Bedürfnisse mit materiellen Dingen zu erfüllen, aber sie können nur wirklich erfüllt werden durch eine geistliche Beziehung zu dem Gott, der uns geschaffen hat.
    3. Echte Genügsamkeit ist nicht allzu schwierig für diejenigen, deren wahre Heimat der Himmel ist. „Es braucht nur wenig von den Gütern dieser Welt, um einen Mann zufriedenzustellen, der sich als Bürger eines anderen Landes fühlt und weiß, dass dies nicht seine Ruhestätte ist“ (Clarke).

3. Das Herz der Genügsamkeit

1. Timotheus 6, 7-8

1. Timotheus 6, 7-8
Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und es ist klar, dass wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen!

  1. Wir haben nichts in diese Welt hineingebracht: Ein Baby wird nicht nur ohne einen Cent geboren, sondern sogar ohne Tasche, in die man Cents hineinstecken kann. Genauso sicher können wir nichts hinausbringen – die Dinge, die einen Menschen in dieser Welt reich machen, bedeuten nichts in der zukünftigen Welt.
  2. Es ist klar, dass wir auch nichts hinausbringen können: Ein Herz der Genügsamkeit beginnt damit, unsere materiellen Besitztümer und Ressourcen in einer ewigen Perspektive zu sehen.
    1. Es ist weise beobachtet worden, dass ein Umzugsanhänger niemals einem Leichenwagen folgt. Alles, was man in die jenseitige Welt mitnehmen könnte, wird zurückgelassen. Gold ist ein kostbares Gut auf Erden; im Himmel benutzt Gott es, um die Straßen zu pflastern.
    2. Jesus erzählte einmal ein Gleichnis, das einige Menschen beunruhigt hat. In Lukas 16, 1-14 sprach er von einem unehrlichen Haushalter, der kurz davorstand, zur Rechenschaft gezogen zu werden. Da er wusste, dass er entlassen würde, begann er, mit den Schuldnern seines Herrn abzurechnen, zu günstigen Bedingungen für die Schuldner, damit sie ihn freundlich behandeln würden, wenn der Herr ihn entließ. Der Meister machte dem Haushalter schließlich Komplimente für seine kluge Taktik (vermutlich bevor er ihn entließ). Der Haushalter war aus zwei Gründen zu loben. Erstens wusste er, dass er für sein Leben zur Rechenschaft gezogen würde, und nahm dies ernst. Zweitens nutzte er seine gegenwärtige Position aus, um eine komfortable Zukunft zu sichern. Wir können unsere materiellen Ressourcen gerade jetzt für das ewige Wohl einsetzen – auch, wenn wir sie nicht mitnehmen können.
    3. Wir können nichts hinausbringen – aber wir können ewigen Segen und ewige Belohnung vorausschicken, indem wir unsere Ressourcen jetzt weise einsetzen.
  3. Nahrung und Kleidung haben: Mit ewiger Perspektive wird ein Herz der Genügsamkeit bescheiden sein, ein Herz, das sich mit einfachen Dingen zufriedengeben kann.
    1. Die meisten von uns werden im Laufe der Jahre abgestumpft und unsere überstimulierte Kultur trägt dazu bei, das in uns hervorzubringen. Dinge, mit denen wir früher zufrieden waren, sind nicht mehr gut genug. Der ständige Hunger nach mehr und mehr, nach mehr und besser, nach Neuem und Besserem wirkt einer wirklichen Genügsamkeit entgegen.

4. Die Torheit des gierigen Herzens

1. Timotheus 6, 9-10

1. Timotheus 6, 9-10
Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen. Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht.

  1. Denn die, welche reich werden wollen: Bezeichnenderweise ist der Wunsch nach Reichtum weit gefährlicher als der Reichtum selbst – und nicht nur die Armen wollen reich sein, auch die Reichen wollen mehr Reichtum.
    1. ‚Arm‘ bedeutet nicht ‚gottesfürchtig‘ und ‚reich‘ nicht ‚gottlos‘; auch umgekehrt gilt das nicht. Es gab viele bemerkenswerte gottesfürchtige Männer in der Bibel, die nahezu unglaublich reich waren, wie Abraham, David und Salomo.
    2. Doch die gottesfürchtigen Reichen haben ein Herz wie der Psalmist in Psalm 62, 11: Wenn der Reichtum sich mehrt, so hängt euer Herz nicht daran.
  2. Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke: Dieses Verlangen nach Reichtum entfernt unser Herz vom ewigen Reichtum und lockt uns in eine Falle, der nur wenige entkommen können – immer von Reichtum zu träumen und sein Herz daran zu hängen.
    1. Reich werden zu wollen, kann wirklich nur in Jesus Christus befriedigt werden, und zwar nicht mit materiellen, sondern mit geistigen Reichtümern. Alles andere bleibt zurück.
  3. Die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen: Die Liebe zum Geld kann jedes Übel auf dieser Erde motivieren. Es gibt keine Sünde, die nicht um des Geldes willen begangen werden kann.
  4. Haben sich selbst viel Schmerzen verursacht: Das ist das Schicksal derer, die in der Liebe zum Geld leben. Sie sind nicht zufrieden. Manchmal wollen wir herausfinden, ob Reichtum befriedigen kann, aber wir sollten dem Wort Gottes und der Erfahrung vieler Menschen vertrauen.
    1. „Diese erwürgen, ertränken, vergiften ihre kostbaren Seelen mit Gewinnen, Vergnügungen und Vorlieben und stoßen dabei oft auf Verderben und Zerstörung, d.h. auf eine doppelte Zerstörung, eine zeitliche und eine ewige, wie manche es ausdrücken.“ (Trapp)

5. Wahre Reichtümer: einem Großen König dienen

1. Timotheus 6, 11-16

1. Timotheus 6, 11-16
Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge, jage aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu dem du auch berufen bist und worüber du das Gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast. Ich gebiete dir vor Gott, der alles lebendig macht, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, dass du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus, welche zu seiner Zeit zeigen wird der Glückselige und allein Gewaltige, der König der Könige und Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.

  1. Du aber, o Mensch Gottes: Timotheus wurde befohlen, anders zu sein als jene, die für Reichtum und materiellen Wohlstand lebten. Er sollte vor den stolzen Argumenten derer fliehen, die Gottes Wort missbrauchen und davon ausgehen, dass wir Gott nur deswegen folgen sollten, weil wir etwas von ihm erhalten können.
  2. Jage aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut: Statt Stolz und Reichtum sollte Timotheus diese Dinge zu seinem Bestreben machen. Das sind Dinge, die in unserer heutigen Zeit oft nicht geschätzt werden, aber für Gott sehr wertvoll sind.
    1. Diese Herausforderung, einige Dinge zu verlassen und anderen Dingen unnachgiebig nachzujagen, richtet sich nicht nur an Timotheus, sondern an alle, die ein Mensch Gottes sind – im Gegensatz zum Dasein eines Menschen dieser Welt.
  3. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens: Gottes Weg zu gehen – gegen den Strom dieser Welt – wird nicht leicht sein. Deshalb musste Timotheus die Entschlossenheit eines Soldaten haben.
    1. Gott ruft uns auf, Kämpfer zu sein, jedoch den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen – einen Kampf, bei dem einige hier und da eine Schlacht verlieren mögen. Sie werden jedoch den Kampf mit großer Entschlossenheit weiterführen, bis der Krieg vorbei ist – wenn wir das ewige Leben ergreifen.
    2. Timotheus wurde in diesem Krieg eingezogen: zu dem du auch berufen bist. Aber Timotheus hat sich auch freiwillig gemeldet: und worüber du das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast. Timotheus musste beides in Betracht ziehen, um sein Denken für den Kampf vorzubereiten. Gott hatte ihn berufen, und er hatte sich ebenfalls frei entschieden.
  4. Vor Gott, der alles lebendig macht: Da Paulus Timotheus in einen schweren Kampf rief, war es gut für ihn zu wissen, dass die Befehle von diesem großen Gott gegeben wurden. Timotheus hatte die Verpflichtung, dem Schöpfer zu dienen, der ihm das Leben gab.
    1. Die Verleugnung Gottes als Schöpfer hat in unserer Kultur großen Schaden angerichtet. Einige der größten Schäden sind auf die einfache Tatsache zurückzuführen, dass viele Menschen nicht mehr glauben, dass sie einen Schöpfer haben, den sie ehren und vor dem sie Rechenschaft ablegen müssen.
  5. Christus Jesus: Dieser war es, der Timotheus den schwierigen Befehl gab. Jesus selbst wusste, was es heißt, einen schwierigen Befehl zu erfüllen, denn er war es, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, und Jesus tat es auf unterschiedliche Weise.
    1. Jesus gestand die Wahrheit über sich selbst ein und stimmte mit der Aussage von Pilatus überein, dass Jesus der König der Juden war (Matthäus 27, 11).
    2. Jesus bezeugte Pilatus die Souveränität Gottes und sagte: Du hättest gar keine Vollmacht über mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre (Johannes 19, 11). Jesus ließ Pilatus wissen, dass Gott das Sagen hatte und nicht Pilatus.
    3. Jesus schwieg zu bestimmten Anschuldigungen, er weigerte sich, sich zu verteidigen, sondern überließ sein Leben dem Willen Gottes, des Vaters (Matthäus 27, 14). „Denn Christus hat sein Bekenntnis vor Pilatus nicht in vielen Worten, sondern in Wahrheit abgelegt, nämlich durch seine freiwillige Unterwerfung unter den Tod“ (Calvin).
    4. In jeder Art und Weise legte Jesus vor Pontius Pilatus ein gutes Bekenntnis ab. Als Timotheus gesagt wurde, er solle dem guten Bekenntnis, das er ablegte, gerecht werden (1. Timotheus 6, 12), wurde ihm einfach mitgeteilt, er solle tun, was Jesus tat.
  6. Bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus: So lange sollte Timotheus den guten Kampf kämpfen. Es besteht immer die Gefahr, dass eine große Anstrengung einfach nicht lange genug anhält und in einer Niederlage endet.
  7. Herrn Jesus Christus … der: Zu wissen, wer Jesus ist, rüstete Timotheus für den guten Kampf aus. Die Geschichte ist voll von Beispielen von Armeen, die zu spektakulären Siegen geführt wurden, weil die Männer ihre Führer kannten und liebten. Deshalb hat Paulus hier Jesus für Timotheus beschrieben.
    1. Er ist der Glückselige und allein Gewaltige – derjenige, der allein alle Macht und Kraft hat, der von einem erhöhten Thron im Himmel über das Universum herrscht.
    2. Er ist der König der Könige und Herr der Herrschenden; die Majestät des Menschen verblasst im Vergleich zur Herrlichkeit Jesu. Die reichsten, klügsten und einflussreichsten Personen auf der Erde sind wie Winzlinge neben dem König Jesus.
    3. Der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann: Er ist heilig. Jesus ist nicht nur ein Über-Mensch, er ist der Gott-Mensch; wahrhaft unsterblich ohne Anfang und Ende; mit einer Herrlichkeit, die jeden Menschen niederstrecken würde, wenn sie vollständig offenbart würde.
    4. Ihm sei Ehre und ewige Macht: Zu wissen, wer dieser Jesus ist, sollte eine Antwort hervorbringen – nicht in erster Linie: „Was kann er für mich tun?“, sondern eine Antwort der einfachen und tiefen Anbetung – die Ehre und ewige Macht diesem großen Gott gegenüber erklärt. Amen!
  8. Ihm sei Ehre und ewige Macht: Paulus lobte die Herrlichkeit und Ehre des erhabenen, thronenden Herrn Jesus Christus. Er ist ein einzigartiger (der allein Unsterblichkeit hat) und ein verherrlichter Mensch (in einem unzugänglichen Licht).

6. Ein letztes Wort an die Reichen

1. Timotheus 6, 17-19

1. Timotheus 6, 17-19
Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln.

  1. Den Reichen in der jetzigen Weltzeit: Dieser Satz rückt alles in die richtige Perspektive. Diese mögen jetzt reich sein, aber sie müssen mit ihrem Reichtum verantwortungsvoll umgehen, wenn sie im kommenden Zeitalter reich werden wollen.
  2. Nicht hochmütig zu sein: Stolz ist bei Reichtum eine ständige Gefahr. Es ist sehr leicht zu glauben, dass wir mehr sind, weil wir mehr haben als ein anderer Mensch.
  3. Auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott: Gott kennt unsere Neigung, auf Reichtümer statt auf ihn zu vertrauen. Er bewahrt uns vor dieser Gefahr, weil er möchte, dass wir auf das vertrauen, was am sichersten ist – auf ihn und nicht auf die Unbeständigkeit des Reichtums.
  4. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen: Ein Geber zu sein und mit unseren Mitteln Gutes zu tun, ist es, was unser Herz vor Materialismus und Vertrauen in unbeständige Reichtümer bewahrt.
    1. Viele denken, dass der Hauptgrund für das Geben an den Herrn darin besteht, dass die Kirche Geld braucht. Das ist aber nicht wahr. Der wichtigste Grund zu geben ist, weil man ein Geber sein sollte. Es ist Gottes Art, dich zu schützen vor Gier und Vertrauen in unbeständige Reichtümer. Gott wird für seine Arbeit sorgen, auch wenn du nicht gibst; aber was wird mit dir geschehen?
    2. Wenn du deine materiellen Dinge nicht für das Werk des Herrn einsetzt, wie willst du dann für [dich selbst] eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln? Wie wirst du das ewige Leben ergreifen? Wird es nicht einige – vielleicht viele – geben, die nicht in den Himmel kommen, weil ihr Herz sich hier auf der Erde mit ihren materiellen Belohnungen in Wirklichkeit viel wohler gefühlt hat?
  5. Das ewige Leben ergreifen: Paulus’ Gedanke für Timotheus war: „Lass das Streben nach Geld beiseite und sei mit deiner Arbeit als Diener des Evangeliums zufrieden. Deine Hand ist nicht groß genug, um zwei Dinge festzuhalten. Da du also nur eine Sache haben kannst, sieh zu, dass sie das Entscheidende ist. Halte das ewige Leben fest.“
    1. „Daraus geht hervor, dass er, wenn er sich am ewigen Leben festhält, darum kämpfen muss; und dass er, wenn er kämpfen muss, nur kämpfen kann, wenn er das ewige Leben mit zähem Griff festhält.“ (Spurgeon)

7. Schlussfolgerung: Ein letzter Auftrag

1. Timotheus 6, 20-21

1. Timotheus 6, 20-21
O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, meide das unheilige, nichtige Geschwätz und die Widersprüche der fälschlich so genannten »Erkenntnis«! Zu dieser haben sich etliche bekannt und haben darüber das Glaubensziel verfehlt. Die Gnade sei mit dir! Amen.

  1. O Timotheus. Paulus wiederholte ein oft verwendetes Thema und forderte Timotheus auf, zwischen dem, was von Gott kommt (das anvertraute Gut), und dem, was vom Menschen kommt (nichtiges Geschwätz) zu unterscheiden; und sich davor zu hüten, sich in das, was vom Menschen kommt, zu verlieben.
    1. Paulus hatte Vertrauen in Timotheus, doch Paulus wusste auch, wie groß die Macht der Verführung und wie hoch der Einsatz ist – deshalb warnte er und warnte und warnte wieder und wieder.
  2. Bewahre das anvertraute Gut: Das Evangelium ist ein anvertrautes Gut, welchem Pastoren wie Timotheus, aber auch alle Gläubigen verpflichtet sind. Und wenn dieses Vertrauen zerbrochen ist, haben sie darüber das Glaubensziel verfehlt. Wir müssen alles tun, was wir können, um dieses anvertraute Gut zu bewahren.

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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