Jakobus 4 – Die demütige Abhängigkeit von einem wahren Glauben

A. Der demütige Charakter eines lebendigen Glaubens

1. Gründe für Unruhen in der christlichen Gemeinde

Jakobus 4, 1-3

Jakobus 4, 1-3
Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.

  1. Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Jakobus beschrieb den Streit unter den Christen treffend mit den Begriffen Kämpfe und Streitigkeiten. Oft sind die Kämpfe, die zwischen Christen stattfinden bitter und schwer.
    1. „Er meint nicht, dass sie im Menschen Krieg führen – obwohl das auch wahr ist – sondern dass sie Menschen dazu veranlassen, einen Krieg gegeneinander zu führen.“ (Barclay)
  2. Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Der Ursprung der Kämpfe und die Streitigkeiten unter Christen ist immer der Gleiche. Es gibt eine Wurzel der Fleischlichkeit, einen Kampf im Inneren des Gläubigen bezüglich der Begierden des Fleisches. Zwei Gläubigen, die beide im Geist Gottes aufeinander zugehen, können mit Kämpfen und Streitigkeiten untereinander leben.
    1. „Jakobus scheint mehr durch den egoistischen Geist und die Bitterkeit der Streitigkeiten beunruhigt zu sein, als davon, wer nun Recht, und wer Unrecht hat.“ (Moo)
    2. Fast alle, die eine solche kritische und streitsüchtige Einstellung haben, behaupten, vom Geist Gottes angetrieben und unterstützt zu werden. Jakobus macht deutlich, dass diese streitsüchtige Art von den Lüsten herrührt. „Es ist selbstverständlich, dass der Geist Gottes keine Begierde schafft, die sich in Neid ausdrückt.“ (Morgan)
  3. Von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten: Es werden die Arten von Lüsten beschrieben, die zu Konflikten führen. Begierde führt zu Konflikten (Ihr seid begehrlich und habt es nicht). Wut und Feinseligkeit führen zu Hass und Konflikten (Mörder).
    1. Jakobus blickte wieder auf die Bergpredigt zurück, in der Jesus auch über Mord sprach, um mehr als das eigentliche Töten zu thematisieren, nämlich auch einen inneren Zustand des Herzens, der äußerlich durch Zorn gezeigt wurde (Matthäus 5, 21-22).
    2. „Das Wort Mord ist erschreckend und soll erschrecken; Jakobus versuchte, seine Leser dazu zu zwingen, das Ausmaß des Bösen in ihrem bitteren Hass auf andere zu erkennen.“ (Hiebert)
  4. Doch ihr habt es nicht: Dies weist auf die Sinnlosigkeit dieses Lebens hin, das für das Ausleben Lüste gelebt wird. Es ist nicht nur ein Leben voller Konflikte, sondern es ist auch ein grundlegend unbefriedigtes Leben.
    1. „Die ganze Geschichte der Menschheit zeigt, dass die bösen Begierden niemals ihr Ziel erreichen.“ (Spurgeon)
    2. Das ist die tragische Ironie des Lebens, das auf weltliche und fleischliche Begierden ausgerichtet ist; es erreicht nie das Ziel, für das man alles gibt. Diese grundlegende Unzufriedenheit ist nicht auf einen Mangel an Anstrengung zurückzuführen: „Wenn die Menschen, die ihre Begierden ausleben scheitern, dann nicht, weil sie sich nicht an die Arbeit gemacht haben, um ihre Ziele zu erreichen; denn gemäß ihrer Natur haben sie die praktischsten Mittel benutzt, die in ihrer Reichweite lagen, und sie haben sie auch eifrig benutzt.“ (Spurgeon)
    3. Das hilft uns, die Torheit des Lebens nach den Begierden der Welt und unseren tierischen Gelüsten rational zu verstehen. Du bist versucht, einer sündigen Begierde nachzukommen, weil du meinst (oder hoffst), sie möge gestillt werden. Warum akzeptierst du das fehlende Bedürfnis nach einer solchen Befriedigung nicht gleich jetzt, statt erst nach vielen schmerzhaften und schädlichen Sünden?
  5. Doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet: Der Grund dafür, dass diese zerstörerischen Begierden unter Christen existieren ist, dass sie Gott nicht bitten ihre Bedürfnisse zu stillen (weil ihr nicht bittet). Jakobus erinnert uns hier an die große Kraft des Gebetes und daran, warum man unnötigerweise als geistlich Armer leben kann, nur weil man nicht betet oder nicht bittet, wenn man betet.
    1. Wir könnten es quasi als ein geistliches Gesetz formulieren: Gott gibt nichts, wenn wir ihn nicht darum bitten. Wenn wir nur sehr wenig von Gott und seinem Reich besitzen, so haben wir mit ziemlicher Sicherheit wenig verlangt. „Erinnere dich an diesen Text: Erbitte von mir, so will ich dir die Heidenvölker zum Erbe geben und die Enden der Erde zu deinem Eigentum.‘ Wenn der königliche und göttliche Sohn Gottes nicht von der Regel befreit werden kann, um das zu bitten, was er haben möge, können du und ich nicht erwarten, dass diese Regel zu unseren Gunsten gelockert wird. Warum sollte es auch so sein?“ (Spurgeon)
    2. „Wenn ihr alles haben könntet, indem ihr bittet, und nichts, ohne zu fragen, dann flehe ich euch an, zu sehen, wie absolut lebenswichtig das Gebet ist, und ich bitte euch, darin über euch selbst hinauszuwachsen … Wisst ihr, Brüder, was für große Dinge wir haben können, wenn wir darum bitten? Habt ihr jemals darüber nachgedacht? Regt es euch nicht dazu an, inbrünstig zu beten? Der ganze Himmel liegt in Reichweite des Bittenden; alle Verheißungen Gottes sind reich und unerschöpflich, und ihre Erfüllung ist durch das Gebet zu erreichen.“ (Spurgeon)
  6. Weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden: Nachdem er sich mit dem Problem beschäftigt hatte, dass Menschen nicht beteten, wandte Jakobus sich nun dem Problem des selbstsüchtigen Gebetes zu. Wenn diese Menschen beteten, baten sie Gott aus rein egoistischen Motiven.
    1. Wir müssen uns daran erinnern, dass der Zweck des Gebets nicht darin besteht, einen unwilligen Gott zu überreden, unseren Willen zu tun. Der Zweck des Gebets ist es, unseren Willen mit seinem in Einklang zu bringen und ihn in Partnerschaft mit ihm zu bitten, seinen Willen auf dieser Erde zu erfüllen (Matthäus 6, 10).
    2. „Wenn ein Mensch so betet, bittet er Gott, sein Diener zu sein und seine Begierden zu befriedigen; nein, schlimmer noch, er will, dass Gott ihm im Dienst seiner Begierden beisteht. Er will seine Begierden befriedigen, und Gott soll kommen und ihm dabei helfen. Solches Gebet ist gotteslästerlich, aber es wird sehr häufig Menge dargebracht, und es muss eines der gotteslästerlichsten Dinge sein, die der Himmel je gesehen hat.“ (Spurgeon)
    3. Vergeuden ist dasselbe Verb, das verwendet wird, um die verschwenderischen Ausgaben des verlorenen Sohnes in Lukas 15, 14 zu beschreiben. Zerstörerische Begierden bleiben auch dann bestehen, wenn wir beten, weil unsere Gebete egozentrisch und selbstverliebt sein können.

2. Habgier und Kompromisse unter Christen werden getadelt

Jakobus 4, 4-5

Jakobus 4, 4-5
Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes! Oder meint ihr, die Schrift rede umsonst? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt;

  1. Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen: Dies ist ein Vorwurf, der im alttestamentlichen Vokabular präsentiert wird. Gott sprach im Alten Testament auf diese Weise, wenn sein Volk zu irgendeiner Form von Götzendienst hingezogen wurde (Jeremia 3, 8-9; Hesekiel 6, 9; Hesekiel 16, 32; Hesekiel 23, 37 und Hosea 3, 1). Wie Jakobus es hier sah, war ihre Begierde der Götzendienst (Kolosser 3, 5) und eine Freundschaft mit der Welt.
    1. Altgriechische Manuskripte verwenden hier nur den Begriff ihr Ehebrecherinnen. „Er benutzt die weibliche Form absichtlich, denn eine Redewendung, die in der antiken Welt dazu benutzt wurde, besondere Verachtung und Geringschätzung auszudrücken bestand darin, eine Gemeinschaft oder eine Gruppe mit einem weiblichen Äquivalent zu bezeichnen.“ (Moffatt)
    2. Das Hinzufügen von Ehebrechern in manchen Bibelübersetzungen kam wahrscheinlich von einem frühen Schreiber, der dachte, Jakobus meinte buchstäblichen sexuellen Ehebruch und wollte Männer nicht vom Tadel ausschließen. Aber Jakobus benutzte den Ausdruck ‚Ehebrecherinnen‘, um ein spezifisches geistliches Bild zu zeigen. Nach diesem Bild ist Gott der ‚Mann‘ und wir (wie im Alten Testament in Jesaja 54, 5; Jeremia 3, 20 und 2. Mose 34, 15-16) seine ‚Frau‘.
    3. „Die Juden werden aufgrund ihres Bundes mit Gott so dargestellt, dass sie mit ihm verbunden sind; und daher werden ihr Götzendienst und ihre Ungerechtigkeit im Allgemeinen unter dem Begriff des Ehebruchs abgebildet.“ (Clarke)
    4. „Ihr habt eure Herzen voll Hurerei … diese abscheuliche Hure, die Welt, die ihre beiden Brüste des Gewinns und der Wollust ausstreckt und viele umgarnt, wofür sie wie eine Hure im Feuer des letzten Tages verbrannt werden muss.“ (Trapp)
  2. Wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Jakobus erkennt, dass wir nicht sowohl Freunde dieses Weltsystems, das gegen Gott rebelliert, als auch gleichzeitig Freunde Gottes sein können (Matthäus 6, 24). Sogar der Wunsch, ein Freund der Welt zu sein (Wer also ein Freund der Welt sein will), macht diesen Menschen zu einem Feind Gottes.
    1. „Eine solche Freundschaft mit der Welt bedeutet, dass man sein Leben auf einer Feindschaft gegen Gott gründet, denn diese Freundschaft widersetzt sich seinem Willen und verachtet seinen Vorsatz; wie man verkleiden möge, es ist eine stillschweigende Herausforderung an Gott.“ (Moffatt)
    2. Die starken Aussagen die Jakobus hier macht, erinnern uns daran, dass in der Urgemeinde nicht alles schön war. Sie hatten viel Fleischlichkeit und Weltlichkeit, mit der sie umgehen mussten. Auch wenn die neutestamentliche Gemeinde ein klares Vorbild für uns ist, sollten wir den geistlichen Zustand der ersten Christen nicht überromantisieren.
  3. Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt: Der in uns wohnende Heilige Geist hat ein extremes Verlangen danach unsere Freundschaft mit Gott zu fördern. Der Geist wird den Christen, der in Kompromissen lebt, überführen.
    1. Es ist schwierig diesen Satz genau zu übersetzen. Ist es Gott, der sich eifersüchtig nach der Hingabe unseres Geistes, den er in uns gelegt hat, sehnt, oder ist es der Geist in uns, der sich eifersüchtig nach der Hingabe unseres Herzens sehnt? So oder so, der Sinn ist ziemlich ähnlich.
    2. „Er ging so weit, von ihnen als Ehebrecher und Ehebrecherinnen zu sprechen; und dann nimmt er einen sanfteren, flehenden Ton an und sagt; ‚Ihr betrübt den Heiligen Geist, der gekommen ist, um in euch zu wohnen, der sich mit großem Neid danach sehnt, euer ganzes Wesen in Besitz zu nehmen.‘“ (Meyer)
    3. Jakobus stimmt mit den vielen Passagen im Alten Testament überein, die uns sagen, dass Gott ein eifersüchtiger Gott ist (5. Mose 32, 16 und 32, 21; 2. Mose 20, 5 und 34, 14; Sacharja 8, 2). „Die Idee ist, dass Gott die Menschen mit einer solchen Leidenschaft liebt, dass er keine andere Liebe in den Herzen der Menschen ertragen kann.“ (Barclay)
    4. Denke an den inneren Schmerz und die Qualen im Inneren des Menschen, der von seinem untreuen Ehepartner betrogen wird; der mit der Wahrheit rechnen muss: „Ich bin ihnen treu, aber sie sind mir nicht treu.“ Das ist es, was der Geist Gottes in Bezug auf unsere, in die Welt verliebten Herzen empfindet.
  4. Die Schrift rede: Dieses Zitat („eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt“)) ist so wie es hier steht in keinem Vers des Alten Testaments zu finden. Jakobus schien einen Gedanken zu präsentieren, der in mehreren Abschnitten angedeutet wird, ohne einen davon zu zitieren.
    1. „Wahrscheinlicher ist die Ansicht, dass Jakobus nicht eine bestimmte Passage zitierte, sondern die Wahrheit zusammenfasste, die in mehreren Passagen des Alten Testaments ausgedrückt wurde.“ (Hiebert)
    2. Oder es könnte sein, dass Jakobus 4, 5 in zwei unabhängigen Sätzen spricht, und dass die zitierten Worte der Schrift sich auf das beziehen, was in Jakobus 4, 4 gesagt wurde.

3. Die Lösungen für Streit: in Demut mit Gott ins Reine kommen

Jakobus 4, 6-10

Jakobus 4, 6-10
Umso reicher aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht er: »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«. So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch; naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid! Fühlt euer Elend, trauert und heult! Euer Lachen verwandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit! Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.

  1. Umso reicher aber ist die Gnade: Derselbe Heilige Geist, der uns bei unserem Kompromiss überführt, wird uns auch die Gnade geben, Gott so zu dienen, wie wir es sollten. Diese wunderbare Aussage – umso reicher aber ist die Gnade – steht in krassem Gegensatz zu den vorhergehenden Worten.
    1. „Beachte diesen Kontrast; beachte ihn immer. Beobachte, wie schwach wir sind, wie stark er ist; wie stolz wir sind, wie demütig er ist; wie fehlerhaft wir sind und wie unfehlbar er ist; wie veränderlich wir sind und wie unveränderlich er ist; wie provozierend wir sind und wie nachsichtig er ist. Seht, wie in uns nur das Schlechte und in ihm nur das Gute ist. Doch unser Übel zeigt nur seine Güte auf, und dennoch segnet er uns. Oh, nein! Was für ein krasser Gegensatz!“ (Spurgeon)
    2. „Die Sünde versucht, einzutreten, die Gnade schließt die Tür; die Sünde versucht, die Herrschaft zu erlangen, aber die Gnade, die stärker ist als die Sünde, widersteht und wird es nicht zulassen. Die Sünde zieht uns hinunter und setzt ihren Fuß auf unseren Nacken; die Gnade kommt zu Hilfe … Die Sünde kommt herauf wie die Sintflut aber die Gnade fährt über die Gipfel der Berge wie die Arche.“ (Spurgeon)
    3. „Leidest du unter geistlicher Armut? Es ist deine eigene Schuld, denn er gibt mehr Gnade. Wenn du sie nicht hast, dann nicht, weil sie nicht zu haben ist, sondern weil du sie nicht gesucht hast.“ (Spurgeon)
    4. Gott widersteht den Hochmütigen: Gleichzeitig erinnert uns Jakobus daran, dass diese Gnade nur den Demütigen zuteilwird. Armut und Stolz sind ewige Feinde. Stolz verlangt, dass Gott mich, im Lichte meiner Verdienste, ob real oder eingebildet, segnet. Aber die Gnade wird mit mir nicht auf der Grundlage von irgendetwas in mir – Gut oder Böse – handeln, sondern nur auf der Grundlage dessen, wer Gott ist.
    5. Jakobus verwendete ein starkes Wort im Satz widersteht den Hochmütigen: „Zieht gegen ihn in die Schlacht.“ (Clarke) „Gott widersteht den Hochmütigen, zieht gegen solche selbst in die Schlacht‘, und gegen die Hochmütigen kämpft er vor allen anderen Sündern als Eindringlinge seiner Gebiete, als Plünderer oder Sammler seiner Hauptschätze.“ (Trapp)
  2. Den Demütigen aber gibt er Gnade: Es ist nicht so, als ob unsere Demut die Gnade Gottes verdient. Die Demut versetzt uns lediglich in die Lage, das Geschenk zu empfangen, das er freiwillig gibt.
  3. Unterwerft euch nun Gott: Angesichts der Gnade, die den Demütigen angeboten wird, gibt es nur eines zu tun Unterwerft euch nun Gott. Das bedeutet, sich Gott unterzuordnen, sich ihm als einem siegreichen König zu ergeben und die Wohltaten seiner Herrschaft zu empfangen.
    1. Es ist ein Wunder, dass die Welt sich Gott nicht unterwirft. „Ich habe viel von den Menschenrechten gehört, aber es wäre gut, auch die Rechte Gottes zu betrachten, die die ersten, höchsten, sichersten und ernsthaftesten Rechte im Universum und die Grundlage aller anderen Rechte sind … Ach, großer Gott, wie ein Fremder bist du in der Welt, die du selbst erschaffen hast! Deine Geschöpfe, die nicht sehen könnten, wenn du ihnen nicht Augen gegeben hättest, schauen überall hin außer zu dir. Kreaturen, die nicht denken könnten, wenn du ihnen nicht den Verstand gegeben hättest, denken an alle Dinge außer an dich; und Wesen, die nicht leben könnten, wenn du sie nicht am Leben erhalten hättest, vergessen dich gänzlich, oder wenn sie sich an deine Existenz erinnern und deine Macht sehen, sind sie töricht genug, deine Feinde zu werden.“ (Spurgeon)
    2. „Wenn er ein Tyrann wäre, wäre es vielleicht mutig ihm zu widerstehen, aber da er ein Vater ist, ist es undankbar, zu rebellieren.“ (Spurgeon) Stattessen schlug Spurgeon (in einer anderen Predigt) Gründe vor, warum wir uns Gott unterwerfen sollten:
      1. Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil er uns geschaffen hat.
      2. Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil seine Herrschaft gut für uns ist.
      3. Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil aller Widerstand ihm gegenüber vergeblich ist.
      4. Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil eine solche Unterwerfung absolut notwendig für unsere Rettung ist.
      5. Wir sollten uns Gott unterwerfen, weil es der einzige Weg ist, um Frieden mit Gott zu haben.
    3. „Ich möchte dir eine kleine Wahrheit ins Ohr flüstern, und ich bete, dass sie dich erschrecken möge: Du bist schon jetzt unterwürfig. Du sagst: ‚Nein, ich bin der Herr über mich selbst.‘ Ich weiß, dass du das denkst, aber die ganze Zeit unterwirfst du dich dem Teufel. Der Vers, der vor uns liegt, deutet darauf hin. ‚ So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.‘ Wenn du dich Gott nicht unterwirfst, wirst du dem Teufel niemals widerstehen und du wirst ständig unter seiner tyrannischen Macht bleiben. Welcher von Beiden wird euer Herr sein, Gott oder Teufel, denn einer von diesen muss es sein? Kein Mensch ist ohne einen Herrn.“ (Spurgeon)
  4. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch: Wir müssen dem Teufel widerstehen um die Probleme der Fleischlichkeit und des Streits, die sie verursacht, zu lösen. Das bedeutet, sich gegen die Täuschungen des Teufels und seine Einschüchterungsversuche zu stellen. Widersteht dem Teufel, wenn ihr das tut, so flieht er von euch. Das wurde uns versprochen.
    1. Bemerkenswerterweise empfiehlt Jakobus nicht, dass Dämonen von Gläubigen durch Dritte ausgetrieben werden sollten. Stattdessen fordert Jakobus einzelne Christen einfach heraus, mit Satan wie mit einem besiegten Feind umzugehen, dem man persönlich widerstehen kann und muss. „Wer sich im schrecklichen Namen JESUS sogar dem Teufel selbst widersetzt, wird mit Sicherheit einen schnellen und glorreichen Sieg erleben. Er flieht vor diesem Namen und vor seinem siegreichen Blut.“ (Clarke)
    2. Widersteht kommt von zwei griechischen Wörtern: stehen und dagegen. Jakobus sagt uns, wir sollen uns gegen den Teufel stellen. Satan kann durch den Widerstand des geringsten Gläubigen in Gang gesetzt werden, der in der Autorität dessen kommt, was Jesus am Kreuz getan hat.
    3. Widerstehe durch den Glauben und den Rest der geistlichen Waffenrüstung in Epheser 6, 13-14 etc. Oder widerstehe, d.h. folge nicht seinen Vorschlägen und Versuchungen.“ (Poole)
    4. Und er wird von euch fliehen; was den besonderen Angriff betrifft, in dem ihr im widersteht; und wenn er wiederkommt und euch erneut in Versuchung führt, ihr aber widersteht, so wird er dennoch überwunden werden; ihr werdet nie besiegt werden, solange ihr es nicht wollt.“ (Poole)
    5. Ein berühmter antiker christlicher Schriftsteller namens Hermas schrieb: „Der Teufel kann gegen den Christen kämpfen, aber er kann ihn nicht festnageln.“ (zitiert von Barclay)
  5. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch: Der Ruf: Naht euch zu Gott, ist eine Einladung und Verheißung zugleich. Es nützt nichts, sich der Autorität Gottes zu unterwerfen und dem Angriff des Teufels zu widerstehen und sich dann Gott nicht zu nahen. Wir haben es als eine Verheißung: so naht er sich zu euch, wenn wir uns ihm nahen.
    1. „Wenn eine Seele auszieht, um Gott zu suchen, so zieht Gott aus, um dieser Seele zu begegnen, sodass, er sich uns naht, während wir uns ihm nahen.“ (Clarke)
    2. Was bedeutet naht euch zu Gott? Spurgeon dachte über einige Möglichkeiten nach:
      1. Es bedeutet, sich Gott in Anbetung, Lobpreis und Gebet zu nähern.
      2. Es bedeutet, sich Gott zu nähern, indem man um Rat bittet.
      3. Es bedeutet, sich Gott zu nähern, indem man die Gemeinschaft mit ihm genießt.
      4. Es bedeutet, sich ihm im allgemeinen Verlauf des Lebens zu nähern.
    3. In gewisser Weise veranschaulicht dieser Text den Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Bund. Im Alten Bund sagte Gott zu Moses, er solle nicht näher an den brennenden Busch herankommen und sich die Schuhe ausziehen. Unter dem neuen Bund sagt Gott zum Sünder: „Naht euch mir und ich werde mich euch nahen.“ Nun ist der Boden zwischen Gott und dem Sünder mit dem Blut Jesu besprengt worden, und wir können uns auf der Grundlage dieses Blutes Gott nahen.
    4. Das zeigt auch, was Gott für den Sünder tun will. Es heißt nicht: „Naht euch Gott und er wird euch retten“ oder „Naht euch Gott und er wird euch vergeben“, obwohl beides wahr ist. Aber was Gott wirklich will, ist, dem Menschen nahe zu sein; eine enge Beziehung und Gemeinschaft mit dem Einzelnen zu haben.
    5. Im Rest des Kapitels sehen wir was geschieht, wenn man sich Gott naht:
      1. Die Nähe zu Gott hilft uns, dem Teufel zu widerstehen
      2. Die Nähe zu Gott hilft uns, rein zu werden.
      3. Die Nähe zu Gott hilft uns, betroffen über die Sünde zu sein.
      4. Die Nähe zu Gott hilft uns, gut über andere Menschen zu sprechen.
      5. Die Nähe zu Gott hilft uns, an ewige Dinge zu denken.
  6. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid! Fühlt euer Elend, trauert und heult: Wenn wir uns Gott nahen, werden wir vom Vorhandensein unserer Sünde überzeugt werden. So klagen und trauern und weinen wir, wenn es angemessen ist, weil wir unsere Sünde sehen, und wir sind gezwungen, am Kreuz Reinigung zu finden.
    1. „Das Wort, das für Sünder verwendet wird, ist hamartolos, was bedeutet, der verhärtete Sünder, der Mensch dessen Sünde offensichtlich und notorisch ist.“ (Barclay)
    2. Mit dem Ausdruck ‚fühlt euer Elend, trauert und heult‘, „spricht Jakobus in Begriffen der hebräischen Propheten über die Pein der Buße.“ (Moffatt)
  7. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen: Wenn wir als Sünder vor den heiligen Gott kommen (und nicht als selbstgerechte Gläubige, wie Jesus in Lukas 18, 10-14 erklärt), so demütigen wir uns angemessen vor ihm. Dann wird er uns erhöhen, weil Gott den Hochmütigen widersteht, aber den Demütigen Gnade schenkt, und die Gnade – die unverdiente Gunst Gottes – erhöht uns immer.
    1. In diesem Abschnitt hat Jakobus kraftvoll sowohl die Pflicht als auch den Segen der Umkehr beschrieben.

4. Die Lösungen für Streitigkeiten: mit anderen Menschen ins Reine kommen

Jakobus 4, 11-12

Jakobus 4, 11-12
Verleumdet einander nicht, ihr Brüder! Wer seinen Bruder verleumdet und seinen Bruder richtet, der verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz; wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter, sondern ein Richter des Gesetzes. Einer nur ist der Gesetzgeber, der die Macht hat, zu retten und zu verderben; wer bist du, dass du den anderen richtest?

  1. Verleumdet einander nicht, ihr Brüder!: Sich selbst zu demütigen und mit Gott ins Reine zu kommen, muss dazu führen, dass wir mit anderen Menschen ins Reine kommen. Ob wir mit ihnen im Reinen sind, wird sich das an der Art zeigen, wie wir über sie reden. Verleumdet einander nicht und richtet eure Brüder nicht.
    1. Verleumdet einander nicht bzw. Redet nicht schlecht (HFA), übersetzt das altgriechische Wort katalalia. „Katalalia ist die Sünde derer, die sich an Ecken treffen und sich in kleinen Gruppen versammeln und vertrauliche Informationen weitergeben, die den guten Ruf derer zerstören, die nicht da sind, um sich zu verteidigen.“ (Barclay)
    2. Diese Sünde ist aus zwei Gründen falsch. Erstens bricht sie das königliche Gesetz, dass wir einander lieben sollen. Zweitens braucht man dafür ein Recht zu richten, das nur Gott hat.
  2. Wer seinen Bruder verleumdet und seinen Bruder richtet, der verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz: Wenn wir unseren Bruder richten, stellen wir uns an die gleiche Stelle wie das Gesetz; im Grunde richten wir das Gesetz. Das ist etwas, wozu wir keine Befugnis haben, denn einer nur ist der Gesetzgeber – also wer bist du, dass du den anderen richtest?
    1. „So hoch und streng unsere Ansicht über das Gesetz Gottes auch sein mag, ein Versagen, es tatsächlich auch zu tun, sagt der Welt, dass wir in unseren Taten nicht viel Wert darauflegen.“ (Moo)
  3. Wer bist du, dass du den anderen richtest? Dies ist eine Erweiterung derselben Demut, über die Jakobus in diesem Kapitel schreibt. Wenn wir angemessene Demut vor Gott haben, ist es einfach nicht an uns, unseren Bruder arrogant zu verurteilen.
    1. „Es geht hier nicht darum, Zivilgerichte und Richter auszuschließen. Stattdessen soll der harte, unfreundliche, kritische Geist ausgerottet werden, der ständig Fehler an anderen findet.“ (Burdick)
    2. Wer bist du; was für ein trauriges Geschöpf, ein Mensch, ein Wurm, dass du dich an die Stelle Gottes erhebst, und dich selbst zum Richter über einen, der dir nicht untertan ist, machst!“ (Poole)

B. Eine demütige Abhängigkeit von Gott

1. Warnung vor einer Haltung der Unabhängigkeit von Gott

Jakobus 4, 13-16

Jakobus 4, 13-16
Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen – und doch wißt ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er. Stattdessen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun. Jetzt aber rühmt ihr euch in eurem Übermut! Jedes derartige Rühmen ist böse.

  1. Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen: Jakobus tadelt die Art von Herzen, die ohne das ständige Bewusstsein der Hand Gottes und der Unterschätzung unserer eigenen Grenzen leben und ihre Pläne machen (und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird).
    1. „So war es in jenen alten Zeiten; sie handelten und zogen von Stadt zu Stadt und trugen ihre Waren auf dem Rücken von Kamelen. Die Juden zogen für ihren Handel also nach Tyrus, Sidon, Cäsarea, Kreta, Ephesus, Philippi, Thessaloniki, Korinth, Rom usw. Und auf diese Art von umherziehendem Handelsleben spielt Jakobus an.“ (Clarke)
    2. Diese Einstellung, die Jakobus infragestellt, geht weit über das Entwerfen weiser Zukunftspläne hinaus. „Nicht, lasst uns gehen, sondern wir werden gehen, im Indikativ; in der Kenntnis der Endgültigkeit ihrer Absichten und ihrer Vermutung künftiger Zeiten und Dinge, die nicht in ihrer Macht lagen.“ (Poole)
    3. „Beachte, dass diese Leute, während sie dachten, dass ihnen alles zur Verfügung stehe, alles für weltliche Dinge benutzten. Was haben sie gesagt? Haben sie miteinander entschieden: ‚Wir werden heute oder morgen so und so etwas zur Ehre Gottes und zur Ausdehnung seines Reiches tun ‘? Oh, nein, es war vom Anfang bis zum Ende kein Wort über Gott darin!“ (Spurgeon)
    4. „Es gibt zwei große Gewissheiten über die Dinge, die geschehen werden: die eine, dass Gott sie weiß, und die andere, dass wir sie nicht wissen.“ (Spurgeon)
  2. Und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er: Jakobus bat uns, die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens zu bedenken und die Tatsache, dass wir nur mit der Erlaubnis Gottes leben und uns bewegen. Jakobus
    möchte uns nicht entmutigten etwas zu planen und zu tun, sondern nur davon getrennt vom Vertrauen auf Gott zu planen und zu tun.
    1. Die Vorstellung, unser Leben sei ein Dunst oder Schatten, war eine häufige Redewendung im Alten Testament (Psalm 102, 12; Hiob 8, 9; 1. Chronik 29, 15).
    2. Wir erinnern uns auch an die Geschichte, die Jesus über den Reichen Mann erzählte, der große Pläne für die Zukunft schmiedete und törichterweise alles verlor, als seine Seele von ihm gefordert wurde (Lukas 12, 16-21). „Sie könnten leicht beobachten, dass viele Dinge zwischen dem Kelch und der Lippe, zwischen dem Kinn und dem Kelch herausfallen.“ (Trapp)
    3. „Es gibt tausend Pforten zum Tod; und obwohl einige enge Pforten zu sein scheinen, sind viele Seelen hindurchgegangen. Manche Menschen wurden von einem Weinstein erstickt, von einem Dachziegel getötet, von einem Tropfen vergiftet, von einem Hauch übler Luft fortgetragen. Ich weiß nicht, was zu wenig ist, um den größten König zu töten. Es ist ein Wunder, dass der Mensch überhaupt lebt.“ (Spurgeon)
    4. Da wir wissen, dass das Leben kurz ist, müssen wir bei den gemeinsamen Aufgaben des alltäglichen Lebens fleißig und tatkräftig sein. „Es ist eine Sünde, die allgemeinen Pflichten des Lebens, in dem Gedanken, wir würden nach und nach etwas mehr tun zu vernachlässigen. Du gehorchst deinen Eltern nicht, junger Mann, und doch wirst du ein Pfarrer werden, oder? Ein toller Pfarrer wirst du sein! Als Lehrling bist du langsam und nachlässig, und dein Meister würde sich freuen, dich von hinten zu sehen; er wünschte, dass er deinen Lehrvertrag verbrennen könnte, und doch hast du die Vorstellung, dass du Missionar wirst, nicht wahr? Ein netter Missionar wärst du!“ (Spurgeon)
  3. Stattdessen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun. Es ist nichts anderes als Übermut, das uns glauben lässt, dass wir leben und uns bewegen können und dass wir unabhängig von Gott sind. Dieser prahlerische Übermut ist das Wesen der Sünde: eine stolze Unabhängigkeit, die Wurzel aller Sünde, wie es bei Luzifer (Jesaja 14, 12-15) und Adam (1. Mose 3, 5-7) der Fall war.
    1. Paulus kannte und lebte diesen Grundsatz: „Ich werde, wenn Gott will, wieder zu euch zurückkehren“ (Apostelgeschichte 18, 21). „Ich aber werde bald zu euch kommen, wenn der Herr es will“ (1. Korinther 4, 19). „[ … ] denn ich hoffe, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn der Herr es erlaubt“ (1. Korinther 16, 7).
    2. Jedes derartiges Rühmen, wenn das Leben so unsicher ist, ist es schlimmer als unsinnig, es ist böse, eine heftige Sünde, ein Beispiel des gottlosen Hochmuts (Jakobus 4, 6), von dem die Menschen Buße tun sollten.“ (Moffatt)
    3. Jetzt aber rühmt ihr euch in eurem Übermut: „Das Wort ist alazoneia. Alazoneia war ursprünglich das Wort für die wandernden Quacksalber. Sie boten Heilmittel an, die keine Heilmittel waren und prahlten mit Dingen, die sie nicht tun konnten.“ (Moffatt)

2. Eine Herausforderung, nach dem zu leben, was wir im Herrn wissen

Jakobus 4, 17

Jakobus 4, 17
Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde.

  1. Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde: Jakobus weiß, dass es viel einfacher ist, über Demut und Abhängigkeit von Gott nachzudenken und zu sprechen, als sie zu leben. Doch er macht die Gedanken Gottes deutlich: Da wir über diese Dinge Bescheid wissen, sind wir dafür verantwortlich, sie zu tun.
    1. Hier kehrte Jakobus in seinem Brief zu seinem immer wiederkehrenden Thema zurück: die Vorstellung, dass der wahre Glaube durch Taten bewiesen wird. „Wie hoch und streng unsere Ansicht über Gottes Gesetz auch sein mag, wenn wir es nicht schaffen, danach zu leben, sagt das der Welt, dass wir in der Tat nicht viel Wert darauflegen.“ (Moo)
    2. Wir sehen aber auch, dass die Ungewissheit des Lebens, auf die Jakobus im vorherigen Abschnitt Bezug nahm, keine Angst erzeugen darf, die einen passiv oder inaktiv macht. Die Ungewissheit in Bezug auf das Leben sollte uns bereit machen, das Gute zu erkennen und es dann zu tun. „Diese Ungewissheit des Lebens ist weder eine Ursache für Furcht noch für Untätigkeit. Es ist immer ein Grund, unsere völlige Abhängigkeit von Gott zu realisieren.“ (Moffatt)
  2. Und es nicht tut, für den ist es Sünde: Jesus erzählte in Lukas 12, 41-48 eine Geschichte, in der es um das gleiche Thema ging. Die Geschichte handelte von Dienern und wie sie dem Herrn in seiner Abwesenheit gehorchten. Jesus schloss die Geschichte mit dieser Schlussfolgerung: „J Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern“ (Lukas 12, 48). Mehr Licht führt zu mehr Verantwortung.

© 2022 The Enduring Word Bible Commentary by David Guzik.

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